Typisches badische Unentschieden

Das Baden-Derby zwischen dem SC Freiburg und der TSG 1899 Hoffenheim endete standesgemäß 1:1 Unentschieden. Es war bereits das achte Remis im zwölften Duell. Der Auswärtspunkt der Kraichgauer war angesichts der gestiegenen Ansprüche zu wenig. Vier Punkte aus fünf Rückrundenpartien sind keine Empfehlung für internationale Ansprüche. Tabellenplatz sieben scheint für die TSG reserviert zu bleiben.
Das Heimspiel am kommenden Samstag (15:30 Uhr) gegen den FSV Mainz hat diesbezüglich schon einen richtungsweisenden Charakter. Nur mit einem Heimsieg kann Hoffenheim den Kontakt nach oben aufrechterhalten. Die Rheinhessen reisen mit neuen Selbstvertrauen an. Das Debüt des neuen Trainers Schmidt hat neuen Schwung ins Team gebracht. Die 05er haben am letzten Spieltag eindrucksvoll die Frankfurter Eintracht mit 3:1 besiegt. Mainz hat sich dadurch vor einem weiteren Abrutschen in die Abstiegsregionen gerettet. Mit dem neuen Schwung sollen auch in Sinsheim weitere Punkte verbucht werden.
Nach drei Niederlagen, einem knappen Heimerfolg gegen Schlusslicht Stuttgart und eine Unentschieden beim Drittletzten Freiburg hofft man im Hoffenheimer Umfeld endlich auf den ganz großen Befreiungsschlag, einem überzeugenden, begeisternden und souveränen Auftreten.
Die spielerische Darbietung in Freiburg war viel Stückwerk, die Passquote in der gegnerischen Hälfte während der ersten Halbzeit sehr fehlerhaft. Hoffe kam nur schwer in die Partie und ließ die Gastgeben, begünstig durch eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft nach einer Standartsituation, bereits nach 25 Minuten durch Höhn in Führung gehen. Freiburg war aggressiver und bissiger in den Zweikämpfen. Mit der ersten erwähnenswerten Tormöglichkeit brachte Kevin Volland in der 39. Minute mit einem herrlichen Distanzschuss aus 22 Metern, die bis dahin blasen Gäste, zurück in die Partie. Dem Allgäuer liegen die Schwarzwälder, denn es war bereits sein vierter Treffer im sechsten Spiel. Es war kein fußballerischer Leckerbissen, was beide Mannschaften boten, eher viel Kampf und Krampf.
In der zweiten Hälfte dreht sich das Spiel, die Gäste nun aktiver, dynamischer, präsenter, mit mehr Tordrang. Die größte Führungschance besaß Eugen Polanski, dessen Distanzschuss (52. Min.) von SC-Keeper Bürki mit den Fingerspitzen gerade noch an den Pfosten gelenkt wurde. Trotz deutlichem Chancenplus schaffte es Hoffe nicht, den entscheidenden Treffer zu markieren. Zwei Mal vergab Stürmer Anthony Modeste in aussichtsreicher Position.
In den Schlussminuten kam nochmals Hektik auf. Erst flog Freiburgs Torrejon wegen Foulspiels mit Rot vom Platz, dann muss auch sein Trainer Christian Streich raus.

Kevin Volland nach der Partie: „In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan. Zum Glück habe ich den Ball gut getroffen – so waren wir wieder im Spiel. Danach waren wir die bessere Mannschaft und haben uns nicht mehr so tief reindrücken lassen. Das Pressing hat besser geklappt. Das ist ein Punkt, mit dem wir leben können. Auch, wenn drei Punkte möglich waren. Die Partie war extrem umkämpft. Vielleicht hat ein wenig die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Jetzt kommt Mainz – da wollen wir zuhause gewinnen.“

Foto: Kraichgaufoto

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