Um bei den Bayern etwas zu holen, muss alles passen

Erste Hoeneß-Rückkehr als Bundesligatrainer nach München

Am zweiten Rückrundenspieltag gastiert die TSG Hoffenheim am Samstag um 15.30 Uhr bei Tabellenführer FC Bayern München. Auch wenn der Rekordmeister lange Zeit mit aktuell 16 Siegen, fünf Unentschieden und vier Niederlagen zu den Angstgegnern der Kraichgauer zählte, so hat sich dies nach den letzten Ergebnissen etwas geändert. Sowohl im letzten Bundesligaauswärtsspiel im Oktober 2019 in München, als auch im letzten Heimspiel im September gingen die Blau-Weißen als Sieger vom Platz. Dazwischen lag jedoch auch eine 0:6-Heimpleite im vergangenen Februar.

Ausgeglichene Bundesligabilanz in den letzten vier Jahren

Seit der Saison 2016/17 holten die Hoffenheimer bei vier Siegen, einem Remis und vier Niederlagen stolze 13 Zähler gegen den FCB, soviel wie kein anderer Bundesligist in diesem Zeitraum. Besonders der 4:1-Erfolg in der Hinrunde war historisch, da die Bayern im gesamten Jahr 2020 unter Trainer Hansi Flick ansonsten in allen Wettbewerben ohne Niederlage blieben. Rückblickend war es ein rabenschwarzer Sonntag am 2. Bundesliga-Spieltag für die Münchner, die 72 Stunden zuvor noch in Budapest nach kräftezehrenden 120 Minuten über den FC Sevilla den UEFA-Supercup gewannen und mit leerem Akku in Sinsheim aufliefen.

Konzentrierter Blick auf den Ball bei Ihlas Bebou und Alphonso Davies (re.)

Beide Teams sind gut in Form

Die Rot-Weißen, deren Vorsprung in der Tabelle nach zuletzt neun Punkten aus der Englischen Woche auf sieben Zähler angewachsen ist, sind heiß auf die nächste Partie und wollen sich für die beiden Niederlagen gegen die TSG revanchieren. Doch auch die Nordbadener konnten zuletzt einiges vorweisen, holten sieben Zähler aus den letzten drei Partien und blieben dabei ohne Gegentreffer. Ob die Hoffenheimer Defensivstärke auch in der Allianz-Arena unüberwindbar bleibt, darf aufgrund der Münchner Offensivstärke mit rekordverdächtigen 53 Toren nach 18 Spieltagen angezweifelt werden. Viele Experten sehen die Bayern mit bislang 42 Punkten bereits zum neunten Mal in Folge als Serienmeister.

"Wir brauchen einen Top-Tag"

Für Hoffenheims Torjäger Andrej Kramaric, der im Hinspiel sowie in den letzten beiden Partien gegen Hertha BSC und Köln jeweils doppelt traf, „muss alles passen, um in München zu gewinnen“. Und für Teamkollege Christoph Baumgartner muss „das Team einen perfekten Job machen und mit Selbstbewusstsein in die Partie gehen, um erfolgreich zu sein“. Gut möglich, dass Florian Grillitsch nach überwundener Bauchmuskelverletzung wieder in die Startformation zurückkehrt. Für den Österreicher, der diese Woche wieder mit der Mannschaft trainieren konnte, sind Spiele gegen die Bayern immer etwas Besonderes. „Wir haben in den letzten Jahren eigentlich eine gute Bilanz gegen sie. Deswegen glaube ich schon, dass etwas möglich ist. Wir brauchen einen Top-Tag und auch die Bayern müssen Fehler machen. Der Qualitätsunterschied ist ansonsten natürlich da. Aber wir wissen, dass wir etwas holen können. Dafür muss jeder muss an seine Grenzen gehen“, sagte der 25-Jährige in einem Vereinsinterview.

Hansi Flick möchte am Wochenende den ersten Heimsieg als Bayern-Trainer gegen seinen Ex-Verein Hoffenheim feiern

Für beide Trainer geht es gegen den Ex-Verein

Freuen wird sich auch TSG-Trainer Sebastian Hoeneß bei seiner ersten Rückkehr als Bundesligatrainer in seine Geburtsstadt. Nach dem deutlichen Sieg im Hinspiel stand der letztjährige Meistertrainer des FC Bayern II in der Dritten Liga ganz besonders im medialen Fokus. Sein Gegenüber Hansi Flick fiebert ebenfalls der Partie entgegen, schließlich möchte der Bammentaler nach der letztjährigen Pleite nun den ersten Heimsieg gegen seinen ehemaligen Verein, bei dem er sowohl als Trainer als auch als Geschäftsführer tätig war, einfahren. Flick hatte seiner Mannschaft im tiefverschneiten München zwei freie Tage gewährt, ehe er am Mittwoch mit der Vorbereitung auf das Hoffe-Spiel begann. Die zurückliegende Woche war für den Rekordmeister etwas außergewöhnlich, da es nach den zuletzt vielen Englischen Wochen keine Reisestrapazen gab.

Unterschiedliche Personalsorgen

Flick kann personell (fast) aus dem Vollen schöpfen und hat auf vielen Positionen die Qual der Wahl. Etwas angespannt ist hingegen die Situation bei Gegner Hoffenheim, wo weiterhin eine Reihe Defensivspieler nicht zur Verfügung stehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Abwehrchef Kevin Vogt nach überstandenen Rückenproblemen aus dem Berlin-Spiel wieder von Beginn an aufläuft. „Bayern gegen Hoffenheim“ oder „Flick gegen Hoeneß“, das Duell am Samstagnachmittag verspricht unabhängig vom Tabellenstand einiges an Brisanz.

Fotos: Kraichgaufoto, BWA und Kraichgausport

Zweikampf Baumgartner (re.) gegen Kimmich, Kopfballduell, Samassékou (li.) gegen Müller, Kramaric (li.) gegen Kimmich, Strafraumszene beim letzten Spiel in München, TSG-Coach Hoeneß, und Hinspielergebnis

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