„Unsere Devise lautet, immer drei Punkte zu ergattern“

Interview mit Sandhausens Moritz Kuhn

Der 25-jährige Moritz Kuhn spielt bereits seit 2014 für den SV Sandhausen. Von den bisherigen 29 Einsätzen in der Zweiten Bundesliga bestritt der in Ruit auf den Fildern geborene Mittelfeldspieler in dieser Saison zehn und glänzte dabei bei den Auswärtserfolgen in Nürnberg und zuletzt Düsseldorf mit zwei Torvorlagen. bwa-sport.de unterhielt sich nach dem gelungenen Rückrundenstart mit dem Flügelflitzer des SVS.

Sie kamen 2009 als A-Jugendlicher vom VfL Kirchheim/Teck zum VfB Stuttgart.
Moritz Kuhn:
Der VfB ist eine Talentschmiede und Top-Adresse im Nachwuchsbereich. Ich spielte dort zusammen mit Ermin Bicakcic, Bernd Leno oder den Vlachodimos-Brüdern, die jetzt bei Panathinaikos Athen spielen. Es war eine schöne Zeit in Stuttgart, wo ich nach einer längeren Pause aufgrund eines Kreuzbandrisses im Oktober 2011 mein Profidebüt in der zweiten Mannschaft gab.

Kaiserslauters Keeper Weis klärt hier bei einem Schuss von Kuhn außerhalb des Strafraums und fliegt danach mit Rot vom Platz

Drei Punkte in Düsseldorf waren Lohn einer geschlossenen Mannschaftsleistung

Sie hatten im Laufe Ihrer Karriere des Öfteren Pech mit Verletzungen.
Kuhn:
Verletzungen sind bitter, aber ich habe mich immer wieder zurückgekämpft und so wird es auch weiterhin sein. Der Blick ist stets optimistisch nach vorn gerichtet.

In dieser Saison läuft es auch für Sie persönlich bisher am besten, ist das auch auf das Vertrauen von Trainer Kocak zurückzuführen?
Kuhn: Das sehe ich auch so, und ich versuche es so gut wie möglich zurückzuzahlen. Ich versuche in jedem Training mich weiterzuentwickeln und auch im Spiel für Verein und Mannschaft alles zu geben.

Mannschaft hat super Charakter

Was sind für Sie die Gründe des Sandhäuser Höhenflugs?
Kuhn:
Wir haben zu Beginn der Rückrunde da angesetzt, wo wir in der Hinrunde erfolgreich aufgehört haben. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten wir so drei wertvolle Punkte in Düsseldorf holen. Wir stehen defensiv gut und sind diszipliniert. Charakterlich sind wir eine super Mannschaft, in der alle mit großem Eifer und Spaß zur Sache gehen. Zudem haben wir uns auch taktisch weiterentwickelt und sind durch die Automatismen im Training zu einer eingespielten Truppe gereift.

Moritz Kuhn beim Kopfballduell mit Stuttgarts Isua

"Denke nicht langfristig"

Zu Ihren Stärken zählen Flanken, ganz getreu Ihres sportlichen Vorbilds David Beckham.
Kuhn:
Ja, sicher gehören Flanken und Torabschluss zu meinen fußballerischen Stärken. Aber auch meine Geschwindigkeit kommt mir sehr oft zu gute.

Ihr Vertrag läuft bis 2018 plus Option für ein weiteres Jahr. Wie lauten Ihre persönlichen Ziele?
Kuhn:
Ich schaue von Spiel zu Spiel und Training zu Training, nutze jede Trainingseinheit um voranzukommen. Ich versuche mich einfach anzubieten und denke nicht langfristig.

"Wichtig ist es, Abstand nach unten zu haben"

Welche Platzierung trauen Sie dem SVS am Saisonende zu?
Kuhn:
Das ist schwer zu sagen, die Liga ist hart umkämpft. Da jeder jeden schlagen kann, muss man auf jedes Spiel voll fokussiert sein. Wir gehen selbstbewusst in die nächsten Aufgaben, immer mit der Devise drei Punkte zu ergattern. Wichtig ist es, Abstand zu den unteren Rängen zu haben. Was die Aufstiegsränge anbelangt, glaube ich, dass sich der VfB Stuttgart und Hannover 96 oben fest spielen werden.

Gegen Aue sollen die Punkte am Hardtwald bleiben

Ein Sieg gegen den 16. Erzgebirge Aue im nächsten Heimspiel wäre fast schon die halbe Miete fürs Erreichen des Saisonziels.
Kuhn:
Auf keinen Fall. Uns fehlen dann immer noch zehn Punkte. Wir müssen auf dem eingeschlagenen Weg weitermachen, Gas geben und dann wird sich zeigen, wo wir am Ende landen.

Wie schätzen Sie den nächsten Heimspielgegner Aue ein?
Kuhn:
Aue ist eine spielerisch gute Mannschaft. Sie haben taktisch umgestellt: Am Anfang haben sie es spielerisch versucht, inzwischen gehen sie viel auf die zweiten Bälle. Unser Trainer wird uns schon richtig einstellen, damit wir am Samstag topfit sind und die drei Punkte am Hardtwald behalten.

Kontakt zu den Fans ist sehr wichtig

Das Verhältnis zu den Fans spielt für Sie eine wichtige Rolle.
Kuhn:
Natürlich, muss man den Kontakt und das Miteinander ständig pflegen. Fans sind für jede Mannschaft sehr wichtig. Wenn Sie dich als Spieler nach vorne peitschen, spürst du oftmals die zweite Luft, was sich letztendlich auch leistungsfördernd auswirkt.

Fotos: BWA

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