„Viele Experten hatten uns im Vorfeld als Absteiger im Visier“

SVS-Präsident Machmeier wünscht sich größeren Zuschauerzuspruch

Jürgen Machmeier ist nicht nur seit 18 Jahren Präsident, sondern auch Baumeister und Architekt des SV Sandhausen. Im Interview mit bwa-sport.de blickt der 56-Jährige auf die fünfte Zweitligasaison seines SVS zurück.
Herr Machmeier, wie groß war der „Stein der Erleichterung“, der von Ihnen fiel, als der Klassenerhalt feststand?
Jürgen Machmeier:
 Nach dem Sieg in Würzburg konnten wir alle kräftig durchatmen. Es war eine unglaubliche Erleichterung und ein Befreiungsschlag für den gesamten Verein.  

Wie lautet Ihr persönliches Saisonfazit?
Machmeier:
Der SV hat mal wieder im Konzert der Großen mitgehalten. Das ist für uns alle eine  unglaubliche Leistung, worauf wir zu Recht sehr stolz sein können. Wir haben die emotionalste Saison in der Zweiten Liga hinter uns.

Jürgen Machmeier ist seit 18 Jahren als SVS-Präsident im Amt

Niederlagen gegen Schalke und Stuttgart waren Knackpunkte

Was waren für Sie die Saison-Höhepunkte? Auf was hätten Sie lieber gerne verzichtet?
Machmeier:
Das Highlight war sicherlich die super Vorrunde. Trotz des überraschenden Trainerwechsels zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt hat die Mannschaft sehr erfolgreich gespielt. Knackpunkt für unsere lange Negativserie in der Rückrunde waren sicherlich die beiden Niederlagen gegen den FC Schalke 04 und den VfB Stuttgart.  

Wie wurde Ihrer Meinung nach der SV Sandhausen in der öffentlichen Wahrnehmung rückblickend auf die abgelaufene Saison gesehen?
Machmeier:
Das Abschneiden des SV Sandhausen hat viele überrascht. Wir waren zu keinem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz, was ja viele der sogenannten Experten vor der Runde prophezeit hatten. Dem hingegen hatte man sich von einigen großen Namen der Liga, die bis zum letzten Spieltag um den Abstieg spielen, deutlich mehr erhofft.

Ziel ist eine sorgenfreie Saison

Steht auch die nächste Saison 2017/18 unter dem Motto „Überlebenskampf“?
Machmeier:
„Überleben“ ist nicht mehr unser Sprachgebrauch. Wir wollen eine sorgenfreie Runde spielen.

SVS-1

Bautechnische Verschnaufpause

Unter Ihrer Federführung wurde das Hardtwaldstadion kontinuierlich  zu einem wahren Schmuckkästchen ausgebaut. Wer Sie kennt, weiß, dass das Erreichte noch nicht das Ende bedeutet. Was ist noch in Planung?
Machmeier:
In dieser Sommerpause gibt es tatsächlich eine Verschnaufpause. Wir treiben jedoch den Bau eines weiteren Kunstrasenplatzes voran, den unsere Jugend dringend benötigt.

Identifikationsfigur als Aufstiegsheld

Der ehemalige Fußballprofi Frank Löning hat den ausscheidenden Stefan Allgeier in der Funktion des Fanbeauftragten abgelöst. Wie wichtig ist dieses Amt für den Verein?
Machmeier:
 Stefan hat für die Fankultur des SVS tolles geleistet und wurde gebührend vor dem Hannover-Spiel verabschiedet. Frank tritt in große Fußstapfen. Dies ist jedoch auch die Chance neue Wege zu gehen und neue Fans für den SVS zu gewinnen. Frank ist eine Identifikationsfigur als Aufstiegsheld.   

"Werden weiterhin die Attribute der Kurpfalz leben"

Rückblickend war es ein sehr erfolgreiches 100-jähriges Vereinsjubiläum.
Machmeier:
Ein super Jahr 2016 für den SVS mit tollen Veranstaltungen und einem angemessenen Abschluss mit der Gala im Palatin. Im Jubiläumsjahr haben wir sportlich mit der tollen Vorrunde den Grundstock für das 6. Jahr in der 2. Liga gelegt.

Mit welchen Wünschen blickt der Präsident auf die noch in Ferne stehende Saison 2017/18?
Machmeier:
Entscheidend ist immer zuerst das Sportliche, und hier werden wir wieder gut gerüstet sein. Ich hoffe, dass die gesamte Region unsere Leistungen mit größerem Zuschauerzuspruch anerkennt und honoriert. Alle, die bei uns an dieser einmaligen Erfolgsgeschichte arbeiten, hätten diese Anerkennung verdient. Ich freue mich wieder auf große Namen gegen die wir bestehen werden. Wir werden auch weiterhin die Attribute der Kurpfalz leben: bodenständig, glaubwürdig, echt und gastfreundlich.

Fotos: BWA

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