Viele Fragezeichen bei Hoffenheims weiteren Personalplanungen

Begehrlichkeiten an TSG-Profis nehmen zu

Sieben Spieltage vor Saisonende der Fußball-Bundesliga scheint die Meisterschaft wohl zugunsten des FC Bayern München entschieden zu sein. Demgegenüber hat sich der Kampf um den Klassenerhalt zu einem äußerst spannenden und hochinteressanten Duell, an dem sich die halbe Liga beteiligt, entwickelt. Der TSG Hoffenheim, aktuell auf Relegationsplatz 16, bietet sich am Sonntag um 17:30 Uhr gegen den 1. FC Köln die große Chance, sich mit dem vierten Heimsieg in Folge aus dem unterem Tabellenkeller zu befreien.

Unterdessen sind die Personalplanungen für die nächste Saison bereits in vollem Gange. Bei den Kraichgauer verlaufen die Planungen zwar „offiziell“ Erstklassig, doch besteht im Falle des erstmaligen Abstiegs auch ein Plan B. Laut Manager Alexander Rosen haben alle Spielerverträge Gültigkeit für die Zweite Liga. Dennoch ist eher unwahrscheinlich, dass Leistungsträger wie Kevin Volland, Sebastian Rudy oder Niklas Süle, um nur einige zu nennen, den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit bestreiten werden. Angeblichen soll der Volland-Vertrag eine Ausstiegsklausel im Abstiegsfall beinhalten, wonach der Allgäuer für acht Millionen Euro den Verein verlassen dürfe. Gut möglich, dass auch bei Süle, der zu Saisonbeginn seinen Kontrakt vorzeigt bis 2019 verlängerte, eine Ausstiegsklausel vorliegt. Das nationale und internationale Interesse am 19-jährigen U21-Nationalspieler ist groß. Der gebürtige Frankfurter soll bei Klubs wie FC Liverpool, Real Madrid und VfL Wolfsburg auf der Wunschliste stehen.

Als erster Abgang steht bereits Tobias Strobl fest, der ablösefrei zu Borussia Mönchengladbach wechselt. Auch für Kai Herdling, der verletzungsbedingt schon über einen längeren Zeitraum ausfällt, dürfte am Saisonende die Bundesligakarriere zu Ende gehen. Promi-Neuzugang Kevin Kuranyi konnte bislang bei weitem nicht die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen, und so werden auch für ihn die Tage im Kraichgau gezählt sein.

Torhüter Marvin Schwäbe, der 2014 mit Amiri Deutscher U-19-Meister geworden war, holt sich derweil beim Drittligisten VfL Osnabrück Spielpraxis und soll im Sommer wieder zur TSG zurückkehren. Da sich womöglich der Abschied von Jens Grahl anbahnt, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, dürfte Schwäbe die neue Nummer zwei hinter Oliver Baumann werden. Der 21-jährige Offensivspieler Janik Haberer, der 2014 aus Unterhaching in den Kraichgau wechselte und derzeit an den VfL Bochum ausgeliehen ist,  wird im Sommer ebenfalls wieder zurück erwartet.
Zurückkehren dürfte auch der an Hannover ausgeliehene ungarische Nationalstürmer Adam Szalai, der auch beim Tabellenletzten bislang nicht überzeugen konnte.
Ob Hoffenheim die Kaufoption beim ausgeliehen Andrej Kramaric im Sommer zieht, ist abhängig vom Klassenerhalt. Die Torgefährlichkeit des Kroaten sind beste Argumente für eine dauerhafte Verpflichtung. Da Chef-Trainer Julian Nagelsmann verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzt, dürften sich die Chancen seines ehemaligen U19-Meisterschafts-Kapitäns Russell Canouse auf einen Profivertrag vergrößern.

Angesichts der im Sommer 2017 auslaufenden Verträge bei Sebastian Rudy, Pirmin Schwegler, Eugen Polanski, Ermin Bicakcic, Tarik Elyounoussi und Jiloan Hamad werden sich die Verantwortlichen schon jetzt gut überlegen, mit wem sie vorzeitig verlängern oder einen vorzeitigen Verkauf anstreben, um nicht,  wie im Fall Strobl, zu Vertragsende ohne Ablöse dazustehen.

Foto Kraichgaufoto

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