Vier TSG-Profis stehen in Frankreich auf dem Prüfstand

Gute Chancen für Hoffenheims EM-Teilnehmer fürs Weiterkommen

Die Fußball-Pause endet  nach dem Bundesligafinale Mitte Mai an diesem Wochenende.  Vom 10. Juni bis 10. Juli duellieren sich 24 Nationalteams in Frankreich um den  Europameisterschaftstitel. Favoriten sind Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger Spanien, Weltmeister Deutschland und Geheimtipp Belgien. Am Start auch vier Profis von Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim: Fabian Schär (Schweiz), Pavel Kaderabek (Tschechien), Andrej Kramaric (Kroatien) und Adam Szalai (Ungarn). In letzter Minute wurde der vielseitig einsetzbare und im vorläufigen deutschen Kader stehende Sebastian Rudy von Bundestrainer Joachim Löw gestrichen. Auch Kevin Volland, der sich große Hoffnungen machte, fand keine Berücksichtigung beim kontinentalen Kräftemessen dabei zu sein.

Schär ist neben dem Hamburger Johan Djourou in der Schweizer Innenverteidigung gesetzt. Die Erwartungshaltung der Eidgenossen ist, nicht zuletzt wegen des positiven Abschneidens bei der WM in Brasilien und des großen Potenzials, das in der Mannschaft steckt,    enorm gestiegen. Das kleine Land legt enorm großen Wert auf die Ausbildung seiner Talente, daher überrascht es nicht, dass viele Spieler inzwischen in europäischen Top-Ligen spielen. Ein Paradebeispiel ist Schär, der sich durch sein diszipliniertes und flexibles Spiel schnell an die Bundesliga gewöhnte und zur Stammformation zählte. Schär trifft in der Gruppe A auf Gastgeber Frankreich, Albanien und Rumänien. Eine schwere Gruppe, denn neben den Gastgebern sind die Rumänen, die seit zwei Jahren kein Spiel mehr verloren haben, ein Kandidat für das Achtelfinale. Die Auftaktpartei der Schweizer gegen Albanien kommt daher gleich große Bedeutung bei.

Nicht leichter dürfte es für Außenverteidiger Kaderabek mit Tschechien in Gruppe D werden.  Kroatien, Spanien und die Türkei sind spielstarke Vorrundengegner. Vieles hängt dabei von der Verfassung des verletzungsanfälligen 35-jährigen Schlüsselspielers Tomas Rosicky ab. Die Tschechen befinden sich nach der großen Generation Nedved & Co. noch in der Aufbauphase. Aufgrund ihrer stabilen Defensive und schnellem Konterspiel ist ihnen die Achtelfinal-Quali zuzutrauen. Besonders interessant könnte das direkte Duell der Klubkammeraden Kaderabek gegen Stürmer Kramaric werden.

Der Kroate Kramaric, für den die Hoffenheimer rund zehn Millionen Ablöse an den englischen Meister Leicester City zahlten, zählt nicht zur Stammformation. Die interne Sturm-Konkurrenz mit Mario Mandzukic (Juventus Turnin) und Nikola Kalinic (AC Florenz) ist groß. Dennoch wird Kramaric als hängende Spitze  zu Einsatzchancen kommen, da die Kroaten gerne über die Flügel spielen.

Für den von Bundesligaabsteiger Hannover 96 nach Hoffenheim zurückkehrenden Ausleih-Stürmer Szalai ist die EM eine große Bühne, um sich für andere Vereine zu empfehlen. Aufgrund der großen Konkurrenz in der Offensive dürften die Tage des 28-Jährigen im Kraichgau, trotz Vertrag bis Juni 2018, gezählt sein. Das Testspiel der Ungarn gegen die deutsche Nationalmannschaft spiegelte Szalais gegenwärtige Situation passend wieder. Beim 2:0 Sieg der Deutschen mühte sich der Angreifer ab, arbeitete viel – jedoch ohne Ertrag. Die Ungarn, die vom deutschen Trainerteam Bernd Storck, Andreas Möller und Holger Gehrke betreut werden,  treffen in der Vorrunde der Gruppe F auf Österreich, Island und Portugal.

Foto: Kraichgaufoto

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