Völlig überforderte Hoffenheimer gehen in Frankfurt mit 2:4 völlig unter

Vorentscheidung bereits nach acht Minuten - TSG in der Krise

Der sportliche Negativlauf der TSG Hoffenheim nahm auch am 14. Bundesligaspieltag seine Fortsetzung. Die Kraichgauer unterlagen bei Eintracht Frankfurt mit 4:2 und rutschten in der Tabelle in die untere Hälfte auf Rang 10. Nur ein Sieg gegen Schlusslicht FC Schalke 04 aus den letzten neun Bundesligaspielen ist eine durchaus enttäuschende Zwischenbilanz kurz vor der WM-Pause. Die stimmungsvolle Partie im Deutsche Bank Park vor 48.000 Zuschauern war schon früh entschieden. Die Gastgeber gingen innerhalb von drei Minuten durch zwei Treffer von Djibril Sow (6.) und Randal Kolo Muani (8.) nach acht Minuten 2:0 in Führung. Nachdem Dina Ebimbe auf 3:0 (29.) erhöht hatte, brachten Christoph Baumgartner (37.) und Ozan Kabak (46.) die TSG zwar noch auf 2:3 heran, doch Jesper Lindström (56.) sorgte mit dem 4:2 schließlich für die Entscheidung.

Startelf-Debüt von Quaresma und Damar 

Hoffenheims Trainer André Breitenreiter veränderte die Startelf auf fünf Positionen. Kabak, Eduardo Quaresma, Pavel Kaderabek, Andrej Kramaric und Muhammed Damar begannen für Stanley Nsoki, Kevin Akpoguma, Grischa Prömel, Robert Skov und Jacob Bruun Larsen. Die beiden Youngster Quaresma und Damar hatten sich ihr Bundesliga-Startelf-Debüt sicherlich anders vorgestellt, denn die Frankfurter nahmen mit begeisterdem Offensivfußball, viel Spielwitz und hohem Tempo die Gäste phasenweise auseinander.

Kabak brachte die TSG gleich zu Beginn der 2. Hälfte auf 2:3 heran

Eintracht überrennt überforderte Hoffenheimer

Ein Fehler im Spielaufbau führte zur frühen Eintracht-Führung. Nachdem Quaresma im Spielaufbau ausrutschte, setzte sich Kamada gegen Geiger durch und legt den Ball quer auf Sow, der freistehend vor dem Tor zum 1:0 einschob (6.). Zwei Minuten später konnte TSG-Keeper Oliver Baumann zwar noch einen Lindström-Schuss mit beiden Fäusten parieren, doch beim Nachschuss von Muani war er machtlos (8.). Die 2:0-Führung spielte den Adlern, die fortan wie aus einem Guss heraus den Gegner völlig an die Wand spielten, voll in die Karten. Die TSG hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Spiel und konnte froh sein, dass die vor Spielfreunde strotzenden Hessen nicht weitere Treffer folgen ließen. Es dauerte knapp eine halbe Stunde, eher ein schnell vorgetragener Konter über Götze, Kamada und Muani schließlich von Dina Ebimbe zur hochverdienten 3:0-Führung glückte (29.).

Baumgartner verkürzt auf 1:3

Den Gästen, die im ersten Abschnitt fast keine Toraktionen vorzuweisen hatten, gelang durch Baumgartner nach 37 Minuten das überraschende 1:3, als dieser auf Vorlage von Kabak aus kurzer Distanz nur noch einzuköpfen brauchte. Die Frankfurter ließen sich davon nicht beeindrucken und hatten kurz vor der Pause Pech, als Lindström mit einem Distanzschuss knapp das 4:1 verfehlte (45.+2).

TSG-Keeper Baumann musste in Frankfurt gleich vier Mal hinter sich greifen

Früher Anschlusstreffer durch Kabak 

Trainer Breitenreiter reagierte zur zweiten Hälfte und brachte für die überforderten Quaresma und Damar sowie Kaderabek mit Akpoguma, Stiller und Skov neues Personal, das sich gleich auszahlen sollte. Nach einer abgewehrten Flanke von Skov gelang Kabak nach einer schönen Einzelaktion mit einem Distanzschuss der 2:3-Anschlusstreffer (46.). Auch wenn die Blau-Weißen jetzt besser und aktiver ins Spielgeschehen eingriffen, dominierte die Glasner-Truppe weiter das Geschehen. Nach einem schulbuchmäßigen schnell herausgespielten Konter über Götze und Muani war es am Ende Lindström, der den blitzsauberen Spielzug zum 4:2 abschloss (56.).

Höherer Sieg war noch möglich

Die 2-Tore-Führung lähmte in der Folge die aufkeimenden Hoffnungen der Gäste, die gegen die weiterhin stark aufspielenden Frankfurter noch Glück hatten, dass nach Chancen durch Kamada (Oberkante Latte, 58.), Lindström (61., 71.) und Ebimbe (67.) das Ergebnis nicht noch höher ausfiel. Bis auf einen Kopfball von Kramaric (84.) kam die TSG nicht mehr gefährlich in Tornähe und wartet nun seit vier sieglosen Spielen auf ein Erfolgserlebnis.

"Jeder Ball wurde gefährlich"

Ein sichtlich enttäuschter TSG-Kapitän Baumann nach dem Abpfiff: „Wir wurden nach einem eigentlich guten Start überrannt und hatten kaum Zugriff. Jeder Ball wurde gefährlich. Uns hat die Griffigkeit gefehlt und wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“. 

"Wir haben es ihnen zu leicht gemacht"

Auch für Baumgartner war es ein hochverdienter Sieg der Hessen: „Frankfurt hat es enorm gut gemacht. Dagegen haben wir nach dem ersten Gegentor kein Mittel gefunden. Jede Situation wurde gefährlich. Wir haben es ihnen zu leicht gemacht.“ Für Hoffe-Coach Breitenreiter war es ein auch in dieser Höhe verdienter Frankfurter Sieg: „In ihrer momentanen Verfassung haben sie unsere Grenzen aufgezeigt. Wir hätten noch weitere Gegentore kassieren können. Unsere Leistungen reicht momentan nicht, um mit den besten Mannschaften Europas mithalten können.“ Am Samstag empfangen die Nordbadener im letzten Pflichtspiel des Jahres um 15.30 Uhr in Sinsheim den VfL Wolfsburg.

Statistik:

Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, Jakic (64. Smolcic), Ndicka – Dina Ebimbe (90. Toure), Sow, Kamada, Knauff (81. Pellegrini) – Lindström (81. Lindström), Götze – Kolo Muani (90. Alario)
TSG Hoffenheim: Baumann – Quaresma (46. Akpoguma), Vogt, Ozan Kabak – Kaderabek (46. Skov), Geiger, Angelino – Damar (46. Stiller), Kramaric – Georginio (77. Asllani), Baumgartner
Tore: 1:0 Sow (6.), 2:0 Kolo Muani (8.), 3:0 Dina Ebimbe (29.), 3:1 Baumgartner (37.), 3:2 Ozan Kabak (46.), 4:2 Lindström (56.)
Schiedsrichter: Felix Zwayer
Zuschauer: 48.000

Fotos: Kraichgaufoto

Kritische Blicke bei Breitenreiter (li.) und Bruun Larsen

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