Der SV Sandhausen will sich vor seiner sechsten Zweitliga-Saison strategisch neu ausrichten. Bei einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag ist Volker Piegsa (56) als neuer Geschäftsführer vorgestellt worden. Otmar Schork (59), der die Geschäftsstelle bisher geleitet hat, wird somit etwas entlastet und soll sich künftig verstärkt um den sportlichen Bereich kümmern. „An oberster Stelle steht immer der SVS“, sagte Präsident Jürgen Machmeier zur Vorstellung des neuen Geschäftsführer. Noch vor wenigen Jahren bestand die Geschäftsstelle des SV Sandhausen aus lediglich einer Mitarbeiterin. Alle anderen Bereiche wurden ehrenamtlich bekleidet. Nach und nach begann in den letzten Jahren ein erhebliches Wachstum in sämtlichen Bereichen und als weiterer Schritt soll zukünftig die Spitze der Geschäftsführung auf mehrere starke Schultern verteilt werden.
Volker Piegsa ist neuer kaufmännischer Geschäftsführer beim SVS
„Möchte mich der Herausforderung stellen“
Neben Otmar Schork, dessen Arbeitsgebiet sich nun noch mehr auf den sportlichen Bereich konzentrieren wird, wird ab dem 01.08. Volker Piegsa für die Aufgabenbereiche Finanzen und Controlling, Lizensierung und Zertifizierung, Marketing und E-Commerce sowie Fan- und Personalwesen verantwortlich sein. „Wir sind hoch erfreut darüber, dass wir diese Entscheidung so getroffen haben und sind uns sicher, dass wir die Entwicklung des SV Sandhausen weiter vorantreiben können“, so der Präsident. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“ Die ersten Gespräche zwischen Machmeier und Piegsa begannen bereits vor zwei Jahren.
Jugendtraum geht in Erfüllung
Als die geplante Neuausrichtung des Vereins schließlich immer konkreter wurde, musste Piegsa „keine 24 Stunden überlegen, da für mich damit auch ein kleiner Jugendtraum in Erfüllung geht“, so der 56-Jährige, der im rheinland-pfälzischen Ruppertsberg bei Deidesheim lebt. Seine berufliche Karriere startete Piegsa beim Software-Unternehmen SAP, wo er 23 Jahre lang in führenden nationalen und internationalen Management-Funktionen tätig war. Den SVS lernte er bereits zu Oberligazeiten kennen, als er vor 15 Jahren mit seiner Tochter die Spiele am Hardtwald zum ersten Mal besuchte. „Ich habe gesehen, was hier über die letzten Jahre entstanden ist und ich kann nur sagen: Glückwunsch an alle Beteiligten für das, was hier mit einer vergleichsweise kleinen Mannschaft und viel Ehrenamt Beachtliches geleistet wurde. Das gilt es in jedem Fall zu erhalten. Das macht Spaß und dieser Herausforderung möchte ich mich stellen.“
"Verpflichtung von Piegsa ist die richtige Entscheidung"
Otmar Schork begrüßt die Verpflichtung. Für ihn sei es wichtig, dass sich der SV Sandhausen weiterentwickelt und seine Strukturen weiter professionell ausbaut. „Ich freue mich wahnsinnig auf die Zusammenarbeit mit Volker Piegsa. Ich bin davon überzeugt, dass wir die richtige Person ausgewählt haben und dass wir gemeinsam den Weg des SV Sandhausen begleiten werden.“ Dem SVS sei in der Vergangenheit immer viel daran gelegen, Mitarbeiter, die aus der Region kommen, einzustellen, die die Vereinsphilosophie kennen und verkörpern. Deshalb sei die Verpflichtung von Piegsa die richtige Entscheidung.
Ziel ist es ‚Local Player‘ auszubilden und die Jugendarbeit zu forcieren
Besonders wichtig ist für Schork in Zukunft der Baustein Jugendarbeit, der zu großen Teilen ehrenamtlich geführt wird. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder junge Spieler von anderen Vereinen aus den unteren Ligen geholt und weitergebildet. Unser Ziel muss es sein, eigene ‚Local Player‘ auszubilden und die Jugendarbeit dahingehend zu forcieren, damit wir in den Leistungsbereich kommen.“ Der SVS wolle sich in Zukunft auch noch mehr um den Bereich Fanwesen kümmern, Dauerkarten- und Vereinsmitglieder akquirieren und dauerhaft in der Region präsent sein. Mit Volker Piegsa als zusätzlicher und qualifizierter Manpower soll der SV Sandhausen den nächsten Schritt in eine erfolgreiche Zukunft gehen