Von eklig späten Toren – Planspiele und spielentscheidender Karte

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Die Hoffenheimer Spieler schlichen nach dem 1:3 bei Borussia Dortmund sichtlich geknickt und enttäuscht vom Spielfeld. Hatten sie doch in numerischer Unterzahl, nach der Roten Karte für Sebastian Rudy, bis zur 80. Minute nach aufopferungsvollem Kampf und mit viel Engagement noch 1:0 in Führung gelegen. Es fiel den Beteiligten schwer, unmittelbar nach dem Abpfiff die richtigen Worte zu finden.

TSG-Trainer Julian Nagelsmann: „Späte Tore sind eklig. Anfangs waren wir das gefährlichere Team, hatten, trotz weniger Ballbesitz, die besseren Torchancen. Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit den Plan voll umgesetzt, der Gegner hatte keine großen Möglichkeiten. Die entscheidende Szene war dann der Platzverweis, der vertretbar war, den man aber nicht unbedingt geben muss. Unterm Strich haben wir es in den ersten 45 Minuten versäumt den zweiten Treffer zu machen, dann hätte es vielleicht am Ende gereicht. Mit elf Mann hätten wir nicht 1:3 verloren.“

Stürmer Kevin Volland: „Nach der Roten Karte war es schwer für uns, wir haben hoch gemauert und hatten keinerlei Entlastung. In der ersten Hälfte haben wir unsere Konter zu wenig ausgespielt. Ich selbst hatte das 2:0 auf dem Fuß. Bis zum Platzverweis haben wir alles gut gemacht, Nadelstiche gesetzt und Dortmund Probleme bereitet. Dann am Ende war der Druck zu groß.“

Torhüter Oliver Baumann: „Die Rote Karte war für uns bitter und am Ende auch spielentscheidend. In Unterzahl war klar, dass der Gegner öfters durch kommt. Heute war mehr möglich, wir haben den Plan des Trainers umgesetzt – bis zum Platzverweis hat alles gepasst.“

Niklas Süle: „Vor der Halbzeit hatten wir neben dem Tor noch ein, zwei weitere Möglichkeiten. Der BVB hatte nur den Freistoß kurz vor der Pause. Mit der Roten Karte wurde es schwer. Wir mussten den Spieler ganz vorne aufgeben und konnten nur noch verteidigen. Dortmund hat alles nach vorne geworfen – es kam eine brutale Welle auf uns zu. Wir können trotz der Niederlage selbstbewusst sein und einiges in das Spiel gegen Augsburg mitnehmen. Am Mittwoch wollen wir die drei Punkte zuhause behalten.“

Geburtstagskind, Torschütze und Rot-Sünder Sebastian Rudy: „Ich wollte bei der Grätsche den Ball erreichen, schaffe es aber nicht mehr und erwische den Gegner. Schiri Sippel griff zunächst an die Brusttasche zur gelben Karte, zog dann aber für mich überraschend Rot. Ich hatte in diesem Moment nicht mit einem Platzverweis gerechnet. In Unterzahl waren wir in den letzten zehn Minuten dem Druck erlegen. Kämpferisch war es stückweit eine tolle Leistung von uns. Dieses mutige Auftreten stimmt positiv für die nächsten Aufgaben.“

Foto: Kraichgaufoto

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