Was erwartet die Hoffenheimer in München?

Hoffenheim erwartet bei den übermächtigen Bayern ein heißer Tanz
Nach der zweiwöchigen Länderspielpause wird an diesem Wochenende mit dem 12. Spieltag die Bundesliga-Saison fortgesetzt. Der TSG 1899 Hoffenheim steht dabei eine ganz besonders schwierige und zugleich reizvolle Aufgabe bevor, sie muss am Samstag (Beginn: 15:30 Uhr) beim Ligakrösus FC Bayern München  antreten.
Der deutsche Rekordmeister, seit 17 Pflichtspielen ungeschlagen, dominiert national und international das Geschehen. Die Chancen, bei bislang acht Niederlagen und vier Unentschieden, auf den ersten Sieg gegen die siegverwöhnten Bayern vor 71.000 Besuchern, darunter rund 5.000 aus dem Kraichgau, wird sehr gering eingestuft.
Vor wenigen Wochen wurden die Nordbadener  schon als Bayern-Jäger gehandelt, waren dem Rekordmeister nach neun Spielen mit nur vier Punkten Rückstand auf die Pelle gerückt. Vor dem Samstag-Duell hat sich der Abstand auf  zehn Punkte vergrößert.

Bei allem Respekt vor diesem Hinserien-Highlight, in Hoffenheim ist man seit dem 3:3 der letzten Saison am 29. März in der Allianz-Arena mutiger geworden.
Stürmer Anthony Modeste, Torschütze zur damaligen 1:0 Führung: „Wir fahren nicht für einen Ausflug nach München. Den Bayern werden wir auf keinen Fall die Punkte schenken. Ich sage: Wir können auch dort was holen.“
Mutige, selbstbewusste Worte, denen nur noch Taten folgen müssen.
Um für eine Überraschung zu sorgen, müsste die TSG einen „Sahne-Tag“ erwischen, dem Gegner dermaßen zusetzen, dass dieser Probleme bekommt, sein kombinationssicheres Passspiel zu zelebrieren.
TSG-Trainer Markus Gisdol hat immer noch nicht die beiden letzten Niederlagen gegen Gladbach (1:3) und Köln (3:4) verdaut: „Die Spiele waren brutal, das Köln-Spiel nur ein Ergebnisfehler. Wir bewerten die Mannschaft nicht nach den Ergebnissen sondern nach Leistungen. Ich sehe uns weiter auf einem guten Weg.“
Mit Blick auf den nächsten Gegner weiß er selbst nicht, was sein Team erwartet: „Du kannst in München 6:0 oder 7:0 verlieren, das wäre völlig normal. Wenn es uns aber gelingt, die bestmöglichen Leistungen abzurufen, ist möglicherweise etwas machbar. Die Bayern werden auch irgendwann wieder in Heimspiel verlieren, wann das sein wird weiß niemand. Von mir aus kann der Zeitpunkt bereits am Samstag.“  
Der TSG-Coach hat seine Ideen schon im Kopf, wollte sich dazu aber bei der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht näher äußern: „Gegen die Bayern kannst du dich nicht hinten einigeln, irgendwann mal es dann batsch – batsch – batsch und du bekommst einige Tore eingeschenkt. Wir werden versuchen unsere Anlaufhöhe zu variieren, mal weiter vorne, mal weiter hinten den Gegner attackieren.“
Wichtig für das Hoffenheimer Spiel ist eine vernünftige Balance im Defensiv- und Offensivverhalten zu finden. Trotz ihrer langen Verletztenliste verfügen die Bayern nach wie vor über ein ausgezeichnetes Spielermaterial mit Weltklasse-Niveau. Gisdol sieht dies einmalig: „Europa- und Weltweit kann kein Club so viele Ausfälle kompensieren.“ In diesem Staresamble ist jeder ersetz- und austauschbar. Ein von extrem viel Ballbesitz geprägtes Passspiel mit hoher Ballsicherheit und gutem Zweikampfverhalten ist das Erfolgsrezept des Guardiola-Teams.  Die Überlegenheit und Dominanz der Bayern ist für die Psyche des jeweiligen Gegners äußerst schwierig.
Besonders stolz war man zuletzt im Bundesliga-Dorf auf seine Nationalspieler. Kevin Volland und Sebastian Rudy bekamen bei der A-Nationalmannschaft, beim 1:0 Erfolg in Spanien, über 90 Minuten reichlich Lob für ihre Leistungen. Auch Roberto Firmino konnte beim Debüt für die brasilianische Selecao nach seinen Einwechslungen positive Akzente setzen. In seinem zweiten Länderspiel erzielte er, mit einem schönen Distanzschuss in den Winkel, den 2:1 Siegtreffer in Österreich. Auch Niclas Süle konnte bei seinen ersten beiden U21-Auftritten über die volle Distanz überzeugen und sich für weitere Einladungen empfehlen.

Foto: BWA

Markus Gisdol bei der PK, Bayern-Coach Pep Guardiola, 5.000 Hoffe-Fans werden in München erwartet, Bayerns vollbesetzte Südkurve, und Hoffenheims Spieler beim Gruß an die Fans vor Spielbeginn

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