„Wenn Hoffenheim in der Liga bleibt, geht es mir richtig gut“

Interview mit Kölns Torjäger Anthony Modeste

Mit großer Spannung wurde der erste Auftritt von Kölns Torjäger Anthony Modeste erstmals an alter Wirkungsstätte erwartet. Der Franzose verließ im vergangenen Sommer enttäuscht den Kraichgau, weil Ex-Trainer Markus Gisdol nicht mehr mit ihm plante. Gisdol hatte es ihm anscheinend nicht verziehen, dass er zuvor zu einem Wechsel nach Moskau tendierte. Die Bilanz des großgewachsenen Stürmers in zwei Spielzeiten bei der TSG war bei 55 Einsätzen und 19 Treffern sehr positiv. Auch beim neuen Verein in der Domstadt kann sich die bisherige Torausbeute mit elf Treffern in 27 Pflichtspielen sehen lassen. Nach der Partie am Sonntagabend stellte sich der gut gelaunte und freundliche Stürmer den Fragen von bwa-sport.de:

Anthony, was war es für Dich heute ein Gefühl, wieder an alter Wirkungsstätte aufzulaufen?
Anthony Modeste: Es war schön wieder hier in Sinsheim zu spielen. Der Empfang beim Publikum und vor allem beim Verein war sehr positiv und schön. Ich habe viele bekannte Gesichter wieder gesehen, was mich sehr freute.

Durch ein spätes Gegentor sind Köln zwei wichtige Punkte verloren gegangen.
Modeste: Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben in der ersten Hälfte Vorteile gehabt. Danach lief es dann nicht mehr so gut. Dennoch haben wir es versäumt, hier drei wichtige Punkte mitzunehmen. Späte Gegentore sind besonders ärgerlich.

Du hattest in der ersten Halbzeit die große Führungschance auf dem Fuß?
Modeste: Es ging alles sehr schnell. Ich habe den Ball spät gesehen und etwas überhastet abgeschlossen. Wenn ich das Tor mache, bin ich mir sicher, wird es ein ganz anderes Spiel. Ich muss noch weiter an mir arbeiten und wieder treffen.

Du hattest gegen Gegenspieler Niklas Süle einige packende Zweikämpfe zu bestehen.
Modeste: Niklas ist ein richtig guter Innenverteidiger, auch gegen Ermin Bicakcic gab es einige Duelle. Ich denke, dass ich, vor allem bei hohen Bällen, einige Kopfballduelle für mich entscheiden konnte. Am Ende haben Ermin und ich das Trikot getauscht.

Niklas Süle steht bei einigen Top-Vereinen auf der Transferwunschliste.
Modeste: Er ist ein noch junger, entwicklungsfähiger Spieler und ich hoffe und wünsche, dass er weiter in Hoffenheim bleiben wird. Es ist normal für einen überdurchschnittlich guten Spieler, dass die Begehrlichkeiten zunehmen und Angebote vorliegen. Ich glaube aber, dass Niklas in Hoffenheim bleibt.

Nicht alle haben Deinen Weggang aus Hoffenheim zu Saisonbeginn als gut befunden.
Modeste: Ich habe hier sehr gerne gespielt und immer noch sehr gute Kontakte. Mit Manager Alexander Rosen bin ich weiterhin im Austausch. Doch jetzt bin ich in Köln und mit meinem neuen Verein zufrieden. Ich bin voll fokussiert auf die Arbeit dort.

Köln hat weiterhin sechs Punkte vor Hoffenheim und sieben auf einen Abstiegsplatz. Glaubst Du, dass es für Euch noch mal eng werden könnte?
Modeste: Wir sind noch nicht durch und müssen noch einige Punkte für den Klassenerhalt holen. Heute haben wir leider eine große Möglichkeit vergeben.

Und die TSG, wo wir sie Deiner Meinung nach am Ende landen?
Modeste: Ich hoffe und wünsche, dass die TSG in der Liga bleibt. Wenn Köln und Hoffenheim in der Bundesliga bleiben, dann geht es mir richtig gut.

Du fährst mit der Mannschaft nicht zurück nach Köln?
Modeste: Nein, wir haben am Montag trainingsfrei und ich werde deshalb noch bei Bekannten in Heidelberg bleiben. Dort hat es mir immer sehr gut gefallen.

 

Foto: Ellen Klose

 

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