Wenn nicht jetzt, wann dann? SVS empfängt Schlusslicht Unterhaching

Im März geht es gegen die direkten Kontrahenten um die ganz wichtigen Punkte

Der SV Sandhausen zeigte bei der 1:2-Niederlage beim offensivstarken FC Ingolstadt zwar eine seiner besten Rückrunden-Leistungen, konnte sich aber wieder nicht belohnen. SVS-Trainer Kenan Kocak: „Ich bin mir sicher, die Jungs hätten für den Aufwand mindestens einen Punkt verdient. Wenn man sich in so einer Spirale befindet, gehen die Spiele so aus.“ Bezeichnend für den Saisonverlauf, dass der SVS das Hinspiel gegen Ingolstadt nach einem Rückstand noch gewann und diesmal die Pausenführung noch aus den Händen gab.

Duelle gegen die direkten Kontrahenten im Abstiegskampf

Nach dem Sturz auf Rang 15 der Drittliga-Tabelle bei nur noch einem Punkt auf den ersten Abstiegsrang bleibt dem Kocak-Team nur, im März in drei Duellen gegen direkte Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt wichtige Punkte einzufahren. Zum Auftakt gastiert am Samstag, den 8. März um 14 Uhr das abgeschlagene Tabellenschlusslicht SpVgg Unterhaching  im GP Stadion am Hardtwald, es folgt in der Englischen Woche am darauffolgenden Mittwoch das hitzige Derby beim ebenfalls abstiegsbedrohten SV Waldhof Mannheim, bevor am Sonntag, den 16. März Aufstiegskandidat Energie Cottbus am Hardtwald gastiert. Bei inzwischen 16 Punkten Rückstand zu den Spitzenplätzen ist man bei den Kurpfälzern aber weit entfernt von dem erhofften Spitzenspiel, das es im Hinspiel noch war. Nach einer Länderspielpause tritt der SVS dann beim VfB Stuttgart II an.

Kenan Kocak feuert sein Team an der Seitenauslinie engagiert und lautstark an

„Es fehlte oft das Quäntchen Glück – und genau das müssen wir uns erarbeiten“

SVS-Trainer Kocak zur aktuellen Situation

Zum bisherigen Saisonverlauf sagte SVS-Cheftrainer Kocak bei der heutigen Pressekonferenz: „Die Mannschaft hatte zu Saisonbeginn ein Hoch. Jetzt erlebt sie das genaue Gegenteil – auch, was die Spielverläufe angeht. Mit Ausnahme des Osnabrück-Spiels hat die Mannschaft in der Rückrunde bisher immer mindestens einen Punkt verdient. Da fehlte jedoch oft das Quäntchen Glück – und genau das müssen wir uns erarbeiten.“

Systemwechsel beim Spiel in Ingolstadt

Um eine höhere Kompaktheit zu erreichen, wechselte Kocak beim Spiel in Ingolstadt abermals das System von einer Vierer-Abwehrkette hin zu einem 3-5-2-System. Ein Plan, der zunächst auch aufging, denn die Oberbayern bissen sich lange die Zähne an der Mittelfeldblockade der Sandhäuser aus und auch Kocaks Wunsch nach „mehr Aggressivität in der gegnerischen Box“ wurde erhört.

Viktor Granath (li.) und David Otto konnten in Ingolstadt keinen zweiten Treffer für den SVS nachlegen, was sich später bitter rächte

SVS versäumte es, nach dem Premierentor von Granath nachzulegen

Stürmer David Otto wurde mit dem schwedischen Winter-Neuzugang Viktor Granath eine weitere Spitze zur Seite gestellt und im Zusammenspiel der beiden Stürmer erzielte Granath in feinster Torjägermanier bei seinem ersten Einsatz von Beginn an sein Premierentor für den SVS. Doch das Kocak-Team versäumte es, ein zweites Tor nachzulegen, bis schließlich die Ingolstädter wieder besser ins Spiel kamen und die Sandhäuser Abwehr nicht mehr die nötige Sicherheit ausstrahlte – einmal mehr über die gesamte Spielzeit gesehen. Da nach den Ausfällen der Langzeitverletzten Baumann und Meier ein Vollstrecker benötigt wird, lässt der Auftritt von Granath aber hoffen.

SVS-Kapitän Jakob Lewald fehlt gegen Unterhaching aufgrund seiner Gelbsperre

„Dieses Spiel müssen wir gewinnen“

SVS-Präsident Machmeier zum bevorstehenden Heimspiel

Für das Heimspiel gegen Unterhaching, in dem zudem SVS-Mannschaftskapitän Jakob Lewald aufgrund seiner erhaltenen fünften Gelben Karte nicht zur Verfügung steht, ist der Druck gewachsen, doch das Ziel für die Sandhäuser muss drei Punkte lauten. „Dieses Spiel müssen wir gewinnen“, so die klare Ansage von Präsident Jürgen Machmeier. Auf dem Gegner, der bereits 13 Punkte Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz wettmachen muss und dessen Abstieg kaum noch zu vermeiden ist, lastet noch mehr Druck, allerdings haben die Hachinger noch ein Nachholspiel zu bestreiten.

Sandhausens Marco Schikora (li.) versucht sich gegen seinen Gegenspieler engergisch durchzusetzen

Rostock-Spiel musste aus sicherheitstechnischen Gründen abgesagt werden

Das letzte Pflichtspiel verlor die SpVgg Unterhaching vor knapp zwei Wochen mit 0:1 bei Erzgebirge Aue, denn das Heimspiel am vergangenen Wochenende gegen Hansa Rostock wurde abgesagt. Die Heimspielstätte uhlsport PARK der Münchener Vorstädter wurde wegen eines nicht mehr zeitgemäßen Sicherheitskonzepts für das Hochrisikospiel gesperrt, beim vorherigen Heimspiel der Rostocker kam es im Ostderby gegen Dresden zu Ausschreitungen.

„Die Tabelle lügt nicht“

Hachings Trainer Herrlich zur aktuellen Situation seines Teams

Im Dezember trennte sich der Klub von Trainer Marc Unterberger, einen Monat später kam der gebürtige Mannheimer und ehemalige deutsche Nationalspieler wie auch ehemaliger Hachinger Trainer Heiko Herrlich für die Mission Klassenerhalt. Mit einem 2:0 gegen den 1. FC Saarbrücken ließen die Hachinger im letzten Heimspiel aufhorchen, doch, so Herrlich: „Ich weiß um die Schwere der Aufgabe. Die Tabelle lügt nicht.“

Ratloser und enttäuschter Blick bei Sandhausens Torhüter David Richter

Herrlichs Verjüngungskur

Zur Verstärkung der schwächsten Offensive der Liga und mit einer gewollten Verjüngungskur seitens des Coaches haben sich die Bayern in der Winterpause mit zwei 19-jährigen Offensivkräften verstärkt, Leander Popp und Fabio Torsiello kamen auf Leihbasis aus der 2. Bundesliga aus Fürth und Darmstadt. Torsiello traf in fünf Einsätzen zweimal, in Essen mit einem Traumtor per verwandeltem Freistoß.

Rückkehr zweier ehemaliger SVS-Profis

Erfahrung wurde bereits nach Saisonbeginn an Land gezogen, indem der ehemalige Bundesligaprofi und Standardexperte Johannes Geis wie auch der vom SV Sandhausen bis zum Saisonende ausgeliehene Innenverteidiger Tim Knipping zur SpVgg wechselten. Bei 48 Gegentoren zeigen sich die Bayern aber auch defensiv zu anfällig. Mit Manuel Stiefler kommt es auch für eine zweite ehemalige Sandhäuser Zweitliga-Spielerlegende am Samstag zur Rückkehr an den Hardtwald.

„ich erinnere mich gerne an die gemeinsame Zeit“

Sandhausens Trainer Kocak zum Wiedersehen mit den beiden ehem. Spielern

Für SVS-Coach Kocak wird es ein erfreuliches Wiedersehen: „Der „Knipser“ stabilisiert mit seiner Erfahrung die Innenverteidigung, während „Stiff“ im Mittelfeld der Dreh- und Angelpunkt ist. Es sind zwei Spieler, die bei meiner ersten Amtszeit in Sandhausen hier waren – ich erinnere mich gerne an die gemeinsame Zeit.“

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Richter – Girdvainis, Schikora, Lorch – Stolze, Simnica, Duman, Ehlich – Greil – Granath, Otto 
SpVgg Unterhaching: Eisele – Schwabl, Knipping, Obermeier, Hennig – Skarlatidis, Stiefler, Waidner, Popp – Torsiello, Ihorst

AM
Fotos: foto2press

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