„Wichtig ist, dass alles auf mehreren Schultern verteilt wird“

Interview mit dem neuen TSG-Kapitän Eugen Polanski

Eugen Polanski zählt zu den Dienstältesten und mit 231 Bundesligaeinsätzen (davon 100 für die TSG) erfahrensten Hoffenheimer Spielern. Der 30-jährige defensive Mittelfeldspieler hat von der U16 bis zur U21 alle DFB-Jugendnationalmannschaften durchlaufen, ehe er 19 Mal für das polnische A-Nationalteam auflief. Vor der neunten Erstligasaison der TSG Hoffenheim wurde er von Trainer Julian Nagelsmann zum Kapitän ernannt.

Sie befinden sich noch in der Saisonvorbereitung. Der Konkurrenzkampf um die Startformation spitzt sich zunehmend zu.
Eugen Polanski:
Eine gewisse gesunde Härte ist gut. Ebenso ein gesunder Konkurrenzkampf, der sich am Ende leistungsfördernd auswirken wird. So kommen wir immer mehr in den Wettkampfcharakter. Dass wir keine Verletzten haben spricht auch für die sehr gute Arbeit unserer Athletik- und Präventivtrainer. 

Ist die Mannschaft im Vergleich zur vergangenen Saison stärker?
Polanski: Das kann man nicht vergleichen, da wir Ab- und Zugänge hatten. Trotz der Rückrunde sind wir nun mit unserem Trainer wieder bei Null gestartet. Julian hat in den sechs Wochen Vorbereitung sein Programm voll durchgezogen. Den Entwicklungsschritt konnte man in einigen Testspielen bereits erkennen. Wir sind jetzt spritziger und heiß auf den Saisonstart, wissen, was wir zu tun haben.

Inwiefern unterscheidet sich die Saisonvorbereitung von Julian Nagelsmann zu seinen Vorgängern?
Polanski:
Ich habe schon einiges mit Trainern erlebt. Früher gab es auch schon häufiger mal Einheiten ohne Ball, was jetzt unter Julian nicht der Fall war. Wir trainieren immer sehr wettkampfnah auf einem sehr hohen Niveau. Auch was den Kopf angeht, müssen wir immer mitdenken und nicht nur gegen den Ball treten. Ich hatte das Vergnügen unter Thomas Tuchel in Mainz zu trainieren, da gibt es einige Parallelen.

Sie wurden als Nachfolger von Pirmin Schwegler zum Kapitän bestimmt.
Polanski:
Der Trainer hat mit dies am ersten Tag im Trainingslager mitgeteilt. Wichtig ist nicht wer 90 Minuten die Binde auf dem Platz trägt, sondern dass alles auf mehreren Schultern verteilt wird. Der Kapitän allein kann nicht so viel ausrichten.

Mit welcher Art und Weise werden Sie als Kapitän voran gehen?
Polanski:
Ich habe meinen Stil gefunden und lebe den anderen etwas vor und tue alles dafür, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Dazu gehört das Spiel auf dem Platz, dazu gehört aber auch die Arbeit abseits des Platzes. In der Kabine erwarte ich in erster Linie Respekt – von jedem für jeden. Darüber hinaus fordere ich ein, dass jeder alles für unsere gemeinsamen Ziele gibt.

In zehn Tage folgt das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal. Sind Sie froh, dass es nun endlich los geht?
Polanski:
Wir freuen uns alle auf den Start. Wir als Fußballer wollen und brauchen diesen Rhythmus: Training, Spiel, Training, Spiel. Das ist wichtig für unsere Birne. Die Vorbereitung war lange und intensiv – für uns Spieler ist das nicht die schönste Zeit.

Fotos: Kraichgaufoto

Pola-2, Pola-3, Pola-4, Pola-5, und Pola-6

Artikel teilen

WERBUNG