„Wollen an Weihnachten mit Blick auf die Tabelle ein gutes Gefühl haben“

Für Pirmin Schwegler ist das Frankfurt-Spiel ein Aufeinandertreffen mit der Vergangenheit

Für Hoffenheims Mittelfeldspieler  Pirmin Schwegler, der im Sommer vom Main an die Elsenz wechselte, ist das bevorstehende Bundesligaspiel am Freitagabendpartie der TSG gegen Eintracht Frankfurt ein ganz besonderes Spiel. Es ist ein Aufeinandertreffen mit der eigenen Vergangenheit, schließlich spielte Schweizer fünf Jahre für die Hessen, war deren Spielführer.  Diesen Zeitabschnitt beschreibt er als sehr intensiv. Jetzt blickt Schwegler zurück und zieht nach einem halben Jahr im Kraichgau sein persönliches Fazit.

bwa-sport.de: Warum im Sommer ausgerechnet der Wechsel von der Bankenmetropole Frankfurt ins beschauliche Hoffenheim?
Schwegler: Ich wollte mich nach einem enttäuschenden Jahr in Frankfurt, wo ich mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte, verändern. Mein Ziel war einfach nur persönlich wieder auf Kurs zu kommen. Ich suchte neue Reizpunkte, die ich hier in Hoffenheim gefunden habe.

Vor dem Duell mit Ihren Ex-Verein kommen in Ihnen sicherlich viele Erinnerungen hoch.
Schwegler: Das Spiel gegen Frankfurt ist natürlich etwas Besonderes für mich. Es ist ja noch nicht lange her, seit ich von dort weggegangen bin und daher blicke ich auf tolle, erlebnisreiche Jahre zurück. In diesen fünf Jahren habe ich mit Auf- und Aufstieg sowie die Quali für die Europa-League außergewöhnlich viel erlebt. Ich bin dort auch persönlich gereift, habe dem Verein viel zu verdanken. Der persönliche Kontakt zu Verantwortlichen und einigen Spielern ist immer noch vorhanden.

Was gefällt Ihnen ganz besonders bei Ihrem neuen Verein?
Schwegler: Ich fühle mich hier sehr wohl, kann mich mit dem Ganzen sehr gut identifizieren. Ich bin auch ein Typ, der stückweis die Ruhe braucht. Hoffenheims Weg wurde vor eineinhalb Jahren wieder neu definiert und man kann schon jetzt eine Identität erkennen. Die Fans haben dies angenommen, mögen unsere klare Spielphilosophie und kommen gerne ins Stadion. Ich spüre, dass ich mich hier immer noch weiter entwickeln kann.

Was sind für Sie die größten Unterschiede zwischen Ihrem ehemaligen und neuen Verein?

Schwegler: Allzu große Unterschiede sehe ich nicht. Am Ende geht es doch nur darum am Wochenende erfolgreich zu sein. Die Bundesliga ist ein hartes Geschäft, wo es ständig rauf und runter geht. Die Fan- und die Medienlandschaft zwischen Frankfurt und Hoffenheim weißt schon größere Unterschiede auf. Da ich eher ein Typ bin, der nicht so den Mittelpunkt sucht, finde ich es hier sehr angenehm.

Nach vielen Verletzungen sind sie seit längerem Beschwerdefrei. Liegt es an der guten Kraichgau-Luft?
Schwegler: (lacht) Mit Sicherheit – woran sonst. Nein, ich habe aus den eigenen Fehlern der Vergangenheit gelernt. Im Nachhinein betrachtet, war es ein Fehler mit Rippen- und Nasenbeinbruch zu spielen. Jetzt bin ich ein viel bewusster im Alltag. Ich lebe gesünder, schlafe viel, mache viel für meinen Körper und ernähre mich gut.

Ihr persönliches Fazit nach knapp einem halben Jahr?
Schwegler: Für mich war es zunächst sehr wichtig, nach dem letzten schwierigen Jahr, wieder gesundheitlich in einen  stabilen Zustand zu kommen. Nach einer kleineren Verletzung am Saisonanfang, konnte ich fast jede Trainingseinheit absolvieren. Ich kann von mir sagen, dass ich in einem sehr guten Zustand bin.

Es sind noch zwei Spiele bis zur Winterpause. Wo steht die TSG für Sie aktuell?
Schwegler: Tabellarisch liegen viele Mannschaften in der Liga sehr dicht beisammen. Wir sind weiterhin in einer guten Ausgangslage, können in den drei ausstehenden Partien gegen Frankfurt, Leverkusen und Berlin uns noch eine sehr gute Ausgangslage schaffen. Mit einer kleinen Serie kann es sehr schnell nach oben, aber auch nach unten gehen. Unser Ziel ist es an Weihnachten schöne Tage zu verbringen und mit einem Blick auf die Tabelle und der damit verbundenen Ausgangslage, ein gutes Gefühl zu haben.

In der Bundesliga spielen inzwischen sehr viele Schweizer.
Schwegler: Anfangs wurden wir etwas belächelt, dies hat sich aber inzwischen stark verändert. Ich glaube um die 18-19 Eidgenossen spielen in der Bundesliga. Ich selbst bin nun seit neun Jahren hier. Man kann schon sagen, dass wir uns etabliert haben.

Foto: BWA

Artikel teilen

WERBUNG