„Wollen nicht mit leeren Händen heimfahren!“

Am Samstag (15:30 Uhr) gastiert die TSG 1899 Hoffenheim beim SV Werder Bremen. Die Norddeutschen sind mit einem respektablen 2:2, trotz 0:2 Rückstandes, bei Hertha BSC Berlin in die Saison gestartet. Die Bilanz spricht bei sieben Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage deutlich für die Hanseaten. Mit einem 2:0 Auftaktsieg gegen Augsburg im Gepäck, reisen die Kraichgauer mit viel Selbstvertrauen und Optimismus an die Weser.
TSG-Stürmer Sven Schipplock weiß um die Schwere der Aufgabe: „Gegen Bremen haben wir uns immer sehr schwer getan. Doch ich bin mir sicher, wenn wir an die konzentrierten Leistungen gegen Augsburg anknüpfen und vorne unsere Torchancen verwerten, werden wir nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten.“ Schipplock hat besonders gute Erinnerungen an die Bremer. Im Mai 2013 erzielte er im Weserstadion zwei Joker-Tore kurz vor Spielende (85./92. Min.) zum nicht mehr für möglich geglaubten 2:2 Endstand. Ein damals sehr wichtiger Punktgewinn auf dem Weg zum Klassenerhalt nach dem folgenden „Wunder von Dortmund“. 
Trainer Markus Gisdol blickt ebenso zuversichtlich auf das erste Saisonauswärtsspiel: „Wir werden in Bremen alles aufbieten müssen, um etwas zu holen. Dabei treffen wir auf einen schwierig zu bespielenden Gegner, mit einem unglaublichen Publikum im Rücken. Während unser Spielsystem mehr auf das Spielerische ausgerichtet ist, bevorzugt der Gegner eher eine robuste, wuchtige körperliche Präsenz.“
Keinen Vergleich sieht der TSG-Coach zum letzten Gegner FC Augsburg: „Zum einen spielen wir auswärts und zum anderen erwarte ich Werder viel zweikampfstärker.“

Dass Hoffenheim in jüngster Vergangenheit, auch aufgrund der personellen Aufrüstung von 18 Millionen Euro während der Sommerpause, hoch gehandelt und in höchsten Tönen gelobt wird, interessiert Gisdol wenig: „Es ist doch klar erkennbar, dass wir dadurch zwangsläufig die Favoritenrolle zugeschoben bekommen und der Gegner den Fokus so verstärkt auf uns abschiebt. Doch wir lassen uns darin nicht beirren und gehen unseren Weg.“
In den bisherigen Duellen zwischen Hoffenheim und Bremen krachte es, was das Tore schiesen anbelangt, meist gewaltig. Für die neu zusammengestellte TSG-Defensive dürfte es nun erstmals zum großen Leistungscheck kommen.
Seine „Wunschelf“ hat Gisdol noch nicht im Kopf. Hierfür gibt es noch einige kleinere und größere Fragezeichen.
Der Einsatz der angeschlagenen Stammkräfte Kevin Volland (kein Training wegen Schmerzen im Lendenwirbel), Jin-Su Kim (Probleme mit der gestauchte Schulter) und Adam Szalai (Schmerzen im rechten Oberschenkel) ist noch fraglich, entscheidet sich erst nach dem Abschlusstraining am Freitag.
Definitiv nicht zum Einsatz kommen werden die beiden Neuen Pirmin Schwegler und Steven Zuber (beide mit Adduktorenproblemen). Wie wichtig ein großer, ausgeglichener Spielkader ist, zeigt sich schon recht früh im Saisonverlauf.
Für Gisdol sind diese kleineren Blessuren nichts außergewöhnliches zu Saisonbeginn: „Dies war auch vor der letzten Saison der Fall. Nur jetzt wird das Ganze etwas höher gehängt, weil es vom Namen her bekannte Spieler sind. Wichtig ist es, dass es kleinere Verletzungen sind, keine gravierenden muskulären Probleme. Unsere Physios werden auf alle Fälle in den nächsten Wochen einiges an Arbeit zu tun haben.“
Rund 400 TSG-Fans werden ihre Mannschaft am Samstag nach Bremen begleiten. Denjenigen, denen die Fahrt in den Norden zu weit ist, bietet sich erstmals die Gelegenheit ein Auswärtsspiel im neuen TSG-Fanhaus neben der Heimspielstätte live ab 15:30 Uhr auf einer Großleinwand zu verfolgen.

Fotos: Kraichgaufoto

Sicherer Rückhalt: Torhüter Oliver Baumann, Gibt die Richtung vor: Trainer Markus Gisdol, Zuletzt zweifacher Torschütze gegen Bremen: Sven Schipplock, Elyounoussi (li.) und Kim wollen auch in Bremen jubeln, Packendes Duell zwischen Werder und Hoffe, und Torreiche Spiele gab es zu meist, wenn die TSG auf Bremen traf

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