„Wollen unseren Erfolg mit Platz drei maximieren“

Interessantes Duell der beiden Nachbarn vor ausverkauftem Haus

Der Bundesliga-Endspurt mit den finalen Entscheidungen im Abstiegskampf und den finanziell lukrativen Europapokalplätze lässt die Fans vier Spieltage vor Saisonende weiter in die Stadien strömen. Nach zuletzt drei ausverkauften Partien ist jetzt auch das Heimspiel der TSG Hoffenheim am Sonntag (17:30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt restlos und beim Saisonfinale gegen den FC Augsburg (20. Mai, 15:30 Uhr) im Heimbereich ausverkauft. Auch für die beiden ausstehenden Auswärtsspiele in Dortmund (6. Mai) und eine Woche später in Bremen sind bereits so gut wie fast alle Tickets vergriffen.

Mit einem Sieg Platz vier endgültig sichern

Beim Duell mit dem hessischen Nachbarn aus der Bankenmetropole strebt sowohl die gastgebende TSG als auch Gegner Frankfurt drei Punkte in Richtung europäischer Qualifikation an. Bei der heutigen Pressekonferenz gab daher 1899-Trainer Julian Nagelsmann das Ziel auf Platz drei, auf Nachfrage des TV-Senders sky, offen zu: „Unseren Erfolg zu maximieren, bedeutet natürlich, dass wir Dritter werden wollen. Noch lieber würde ich Zweiter oder Meister werden, aber das wird eng (lacht).“ Der Coach legte dabei Wert darauf, diese Aussage auch medial ins richtige Bild zu rücken: „Ganz wichtig ist: Unsere Saison ist jetzt schon für den gesamten Klub ein Riesenerfolg. Ich denke, wir brauchen noch einen Sieg, um Platz vier sicher zu machen. Den wollen wir am Sonntag holen und dann geht es weiter.“

Hoffenheims Stürmer Adam Szali hat es hier gleich mit mehreren Frankfurter Gegenspielern zu tun

"Wollen den Siegesrausch der Eintracht beenden"

Den Pokaleinzug der Hessen gegen Borussia Dortmund hat nach Aussage des 29-Jährigen keinen Einfluss auf das Bundesligaduell: „Sie werden hier nicht herkommen und etwas abschenken. Sie wollen sicher nicht, dass wir das Spiel einfach so gewinnen. Frankfurt wird sich professionell vorbereiten und will sicherlich etwas mitnehmen. Wir werden alles dafür tun, ihren Siegesrausch zu beenden.“

Kramaric und Rupp sind fraglich

Hinter dem Einsatz von Torjäger Andrej Kramaric steht noch ein großes Fragezeichen. Er laboriert noch an Schulterproblemen, und daher wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob er am Sonntag einsatzfähig ist. Auch Lukas Rupp steht auf der Kippe. Er hat einen Schlag auf sein ehemals entzündetes Knie bekommen und nun wieder Probleme.

Das viel diskutierte Hinspiel ist kein Thema mehr

Das torlose Remis im Hinspiel, wo es sehr rustikal und hitzige zur Sache ging, ist inzwischen ausgiebig genug aufgearbeitet und abgehackt. Nagelsmann: „Darüber wurde in den Wochen danach viel geredet. Die Spieler haben sich untereinander ausgesprochen, die Trainer haben ihre Statements gegeben. Es geht wieder bei null los.“ Den Gegner stuft der gebürtige Landsberger als „eine körperlich und robuste Mannschaft ein, die clever im Zweikampfverhalten ist und in den meisten Partien gegen Kontrahenten auf Augenhöhe einen aktiven, offensiven Fußball spielt.“

TSG-Keeper Oliver Baumann im Duell ´Eins gegen Eins` mit einem Frankfurter Angreifer

"Frankfurt ist eine Mannschaft, die ich mir gerne anschaue"

Kollege Niko Kovac attestiert Nagelsmann einen tollen Job: „Sie hatten vor der Saison eine ähnliche Situation wie wir, kamen aus der unteren Tabellenregion und sind dem Abstieg nur knapp entgangen. Dann bekommen sie im Sommer - glaube ich - 14 neue Spieler aus 14 Nationen. Das ist nicht einfach. Niko und sein Team haben es aber durch gute Menschenführung geschafft, daraus schnell eine Mannschaft zu machen, die zusammenpasst und guten Fußball spielt. Sie haben bis zum Winter ganz oben mitgespielt, konnten in der Rückrunde aber nicht mehr so viele Punkte holen, obwohl sie auch da weiter gut gespielt haben.Das ist eine Mannschaft, die ich mir gerne anschaue, die etwas riskiert und viele gute Zocker in ihren Reihen hat. Das gefällt mir.“

Deutliches Bekenntnis zu Dietmar Hopp

Das Thema Nummer eins in der zurückliegenden Woche wurde auch im Vorfeld des bevorstehenden 31. Spieltages diskutiert. Auch Frankfurts Sport-Vorstand Fredi Bobic äußerte sich zu den Anfeindungen beim Köln-Spiel in Richtung Dietmar Hopp und machte dabei deutlich, dass er sich für Sonntag nur eine positve Stimmung wünscht: „Ich mag Dietmar Hopp, das sage ich ganz offen, auch wenn einige mir das negativ auslegen werden. Er hat in seinem Leben unfassbar viel Gutes bewirkt – deshalb ist es beschämend, dass er so behandelt wird. Ich hoffe und appelliere, dass bei unserem Spiel solche Anfeindungen ausbleiben.“

Rosen fordert mehr Zivilcourage, damit die ´Schwachmaten` nicht ungestört ihren Hass säen können

TSG-Manager Alexander Rosen sagte in einem bild-Interview: „Ich erhoffe mir deutliche Zeichen von Verband, Klubs und Fans. Ich habe noch nie verstanden, was der Sinn sein soll, die Gegner schlecht zu machen. Das hat sich bei uns leider etabliert. Wenn es dann in dieser Heftigkeit, wie gegen Dietmar Hopp geschehen, passiert, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Wenn sich solche unwürdigen Vorfälle ereignen, dann lasst uns alle aufstehen, Zivilcourage zeigen, und die Schwachmaten nicht ungestört ihren Hass säen. Ich hoffe am Sonntag auf ein intensives, gutes Fußballspiel, mit positiver Stimmung auf den Rängen."

"Sind für viele Spieler hochattraktiv"

Über die aktuelle Personalplanung sowie ein mögliches Interesse am Dortmunder Matthias Ginter und Bremens Serge Gnabry hält sich Rosen weiter sehr bedeckt: „Über konkrete Namen reden wir nicht in der Öffentlichkeit. Fakt ist aber, dass wir schon in der Vergangenheit Spieler zu uns geholt haben, die auf dem Markt durchaus heiß umworben waren. Weil wir einen Ruf haben, Spieler auf ihr nächstes Niveau zu bringen, weil wir begeistern können. Neben unserem Trainer, der in seinen Fähigkeiten sicher besonders ist, haben wir darüber hinaus zum ersten Mal in den Gesprächen auch das Argument, international zu spielen. Ich bin sicher, dass wir für viele Spieler hochattraktiv sind."

Fotos: Kraichgaufoto

Die TSG-Fans in Erwartung des vorletzten Heimspiels der Saison und Alexander Rosen sieht die TSG für Neuzugänge als hochattraktiv

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