„Wünsche mir, dass unser Fußball in Sandhausen mehr honoriert wird“

SVS-Profi Roßbach sieht noch Potential nach oben

Der 24-jährige Damian Roßbach steht seit 2015 beim SV Sandhausen unter Vertrag. Der in Frankfurt am Main geborene Defensiv-Allrounder absolvierte bisher 34 Zweitligaeinsätze für den SVS und spielt unter Kenan Kocak auf der Position des linken Außenverteidigers. Während der Länderspielpause unterhielt sich Roßbach mit bwa-sport.de über die laufende Saison, die Zuschauersituation und seine Zeit beim FSV Mainz 05.
SVS-Coach Kenan Kocak meinte kürzlich: „Damian Roßbach und Leart Paqarada liefern sich ein packendes Duell für die Startformation. In Düsseldorf habe ich mich für Roßbach entschieden, da wir kompromissloser spielen wollten“. Kann man so den Spieler Roßbach beschreiben?
Damian Roßbach:
Leart und ich haben beide unsere Stärken und Schwächen. Der Trainer hat am Ende die Auswahl, wen er aufstellen möchte, aber wir nehmen uns nicht viel. Mal schauen, wie es nach der Länderspielpause aussieht.

Wo sehen Sie persönlich Ihre Stärken und Schwächen?
Roßbach:
Ich sehe meine Stärken im Kopfballspiel und Zweikampfverhalten. Spielerisch finde ich mich nicht ganz so schlecht, wie manchmal vielleicht dargestellt.

Das Kopfballspiel zählt zu den Stärken des Sandhäuser Defensivenspielers

"Bin flexibel einsetzbar"

Unter Trainer Kocak waren Sie zuletzt auf der linken Außenbahn gesetzt.
Roßbach:
Ich kann mich nicht beschweren. Auch unter Ex-Trainer Alois Schwartz habe ich letztes Jahr über 20 Spiele gemacht. Ich versuche, mich so gut es geht überall rein zu beißen und hoffe, meine Arbeit wird im Endeffekt belohnt.

Es wird gerne darüber diskutiert, ob Sie eher linker Außenverteidiger, Innenverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler sind. Wo sehen Sie sich?
Roßbach:
Letztes Jahr habe ich hauptsächlich auf der „Sechs“ gespielt, habe aber auch einige Spiele auf den anderen Positionen gemacht. Unter Kenan Kocak spiele ich nur Linksverteidiger, welche die Position ist, auf der ich ausgebildet wurde und die ich am liebsten spiele. Aber flexibel bin ich, und wenn der Trainer mich woanders braucht, bin ich zur Stelle.

In Mainz eine gute Ausbildung genossen

Als 16-jähriger sind Sie damals zum FSV Mainz 05 gekommen. Das Talent war wohl unübersehbar?
Roßbach:
Das hoffe ich (lacht). Mittlerweile ist es ja gang und gäbe, dass die Jugendspieler schon mit zehn oder elf Jahren gescoutet werden. Mit 16 bin ich nach Mainz gekommen und habe dort sechs Jahre eine gute Ausbildung genossen. Vor anderthalb Jahren wechselte ich dann an den Hardtwald und bin froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben.

Damian Roßbach versucht beim Spielaufbau seine Mitspieler in Aktion zu bringen

"Trotz aktueller Durststrecke spielen wir eine super Saison"

Mainz ist im Fußball eine Stimmungs-Hochburg. Worin unterscheidet sich die Fanszene in Mainz und Sandhausen?
Roßbach:
Ich habe in Mainz hauptsächlich in der Zweiten Mannschaft gespielt, das war ein Trauerspiel. Mal die Auswärtsfans nicht mitgerechnet, spielten wir vor nur 300 bis 600 Zuschauern. Hier in Sandhausen würde ich mir schon wünschen, dass unser Fußball etwas mehr honoriert wird und mehr Fans kommen. Wir spielen eine super Saison, auch wenn wir einige Spiele in Folge nicht gewonnen haben. Solche Durststrecken kommen eben vor. Als wir im Spiel gegen Fürth zum Warmmachen rauskamen und 100 Zuschauer auf den Rängen saßen, macht einen das schon etwas traurig, da Fußball auch von den Zuschauern lebt. Ich hoffe auf einige Fans mehr in der nächsten Zeit.

"Tuchel ist menschlich super und in taktischer Hinsicht überragend"

Wie haben Sie ihren damaligen Mainzer Trainer Thomas Tuchel erlebt?
Roßbach:
Thomas Tuchel hat mich als erster Profitrainer hochgezogen. Er hat mich mit der Ersten Mannschaft mittrainieren lassen, und auch ins Trainingslager bin ich ein-, zweimal mit geflogen. Er ist menschlich super und in taktischer Hinsicht überragend, was man gegenwärtig in Dortmund sieht. Dann kam Trainer Kasper Hjulmand, bei dem ich die ersten zwei Monate im Profikader stand und bei Bundesligaspielen auf der Bank saß. Von heute auf morgen war ich komplett wieder bei der Zweiten Mannschaft und habe seitdem nie wieder oben mit trainiert. Als dann Martin Schmidt Trainer wurde, habe ich mir ehrlich gesagt Hoffnungen gemacht, in die Erste Mannschaft aufzusteigen, aber da kam leider nichts.

"Wir haben das Potential weiter nach oben zu kommen"

Wie lauten Ihre weiteren sportlichen Ziele?
Damian Roßbach:
Da habe ich mir noch keine größeren Gedanken gemacht. Wir möchten diese Saison erfolgreich zu Ende spielen, denn wir haben das Potential weiter nach oben zu kommen. Ich habe noch Vertrag bis 2018, und meine persönlichen Ziele sind natürlich hinter denen der Mannschaft.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag verbringen?
Roßbach:
Meine Familie, meine Freundin und der Hund sind das, was mich glücklich macht.


Fotos: BWA und Uwe Schmidt

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