Zehn starke Berliner Minuten brachten Hoffenheim um den Lohn

Unentschieden im Duell der Europa-League-Klubs

Am 4. Bundesliga-Spieltag trennte sich die TSG Hoffenheim vor heimischer Kulisse im Duell mit Hertha BSC Berlin leistungsgerecht 1:1 unentschieden. Die 27.345 Zuschauer sahen bei herrlichem Sonnenschein zur ungewohnten Bundesligazeit um 13:30 Uhr zunächst starke Gastgeber, die sofort das Geschehen an sich rissen und die Gäste aus der Bundeshauptstadt in die Defensive drängten. Nachdem TSG-Stürmer Sandro Wagner in der fünften Minute mit einem Kopfball an Keeper Rune Jarstein scheiterte, machte er es eine Minute später besser, indem er nach einer kurz getretene Ecke eine Flanke von Andrej Kramaric aus fünf Meter per Aufsetzer ins linke Toreck einköpfte. Für den ehemaligen Berliner war es gleichzeitig sein erster Saisontreffer. Die Kraichgauer machten weiter Druck und hatten die klareren Chancen. So kam Nadiem Amiri bei einem mustergültigen Pass von Kerem Demirbay nur einen Schritt zu spät (16. Min.) und nur eine Minute später vergab Wagner um Haaresbreite vor Jarstein (17.). Pech hatte Benjamin Hübner, als er nach einer halben Stunde nach einer Ecke knapp drüber köpfte.

Oliver Baumann kann den Ball kurz vor der Torlinie noch festhalten

Baumann mit Glück und Geschick

Die größte Gäste-Chance dann in der 37. Minute durch den starken Alexander Esswein, dessen Kopfball TSG-Torhüter Oliver Baumann im Fallen gerade noch hinter sich auf der Torlinie erwischt. Hoffenheim kontrollierte zwar das Geschehen, hatte deutlich mehr Ballbesitz, konnte dies jedoch, ähnlich wie am Donnerstag gegen Sporting Braga, nicht in zählbaren Erfolg verwerten. So blieb es bei der hochverdienten, aber knappen 1:0-Pausenführung. Im Duell der beiden noch am Donnerstag in der Europa League aktiven Teams waren die Einheimischen deutlich aktiver und engagierter im Spiel.

Benjamin Hübner springt am höchsten und klärt vor den Berliner Gegenspielern

Starke zehn Minuten reichten den Hauptstädter zum Ausgleich

Berlin erwischte den besseren Start in Hälfte zwei. Gegen ihre jetzt deutlich offensivere Spielweise taten sich die Kraichgauer schwer und verloren überraschend ihre spielerische Linie. Nach zwei guten Berliner Möglichkeiten war es schließlich Esswein, der nach einem schönen Spielzug über die linke Seite aus sieben Meter unhaltbar für Baumann einköpft. "Ich weiß nicht warum wir in den ersten Minuten nach der Pause nicht zum Spiel fanden. Berlin war in dieser Phase deutlich tonangebend", sagte im Anschluss der verletzte Defensivspieler Ermin Bicakcic, der die erste Hälfte zusammen mit seinen Eltern auf einer der unteren Reihen der Haupttribüne sah und dann zur zweiten Hälfte, der besseren Sicht wegen, das Spiel von einem Logenplatz aus verfolgte.

"Hoffe" in der Folge wieder dominant, aber ideenlos gegen tief stehende Berliner

Die Berliner Drangphase endete jedoch mit dem ausgleichstreffer und die TSG übernahm wieder die Initiative. Trainer Julian Nagelsmann reagierte und brachte mit Felix Passlack, Nico Schulz und Mark Uth für Steven Zuber, Pavel Kaderabek und Sandro Wagner frische Kräfte. Die Gäste zogen sich nun immer weiter zurück, machten geschickt die Räume eng und störten den Gegner durch aggressives Vorchecking. Wie schon gegen Braga fanden die Nordbadener kaum ein Mittel, um die massive Hintermannschaft zu überwinden. Trotz Spielkontrolle und viel Ballbesitz blieben Torchancen Mangelware. Diese Auffassung teilte auch der TSG-Geschäftsführer Sport Hansi Flick gegenüber bwa-sport.de: „Das war ähnlich wie in der Europa League gegen Braga, wo wir auch kaum ein Mittel gegen einen tief stehenden Gegner fanden. Berlin hat das sehr geschickt gemacht und uns dadurch große Probleme bereitet.“
So blieb es letztendlich beim 1:1 Remis. Die Hoffenheimer rangieren mit acht Punkten auf Platz fünf und bleiben zum 20. Mal in Folge in der Liga zu Hause unbesiegt.
Bereits am Mittwoch steht mit dem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 (20:30 Uhr) das nächste Pflichtspiel auf dem Programm.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

 

 

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