Zielsetzung Klassenerhalt in Verbindung mit der besten Rückrunde

1899 empfängt die starken Schanzer aus Ingolstadt

Drei Spieltage vor Saisonende empfängt Bundesligist 1899 Hoffenheim am Samstag (15:30 Uhr) eine der bisherigen Überraschungsmannschaften, den FC Ingolstadt. Die Schanzer konnten bereits am vergangenen Wochenende durch ein 2:2 gegen Hannover 96 den vorzeitigen Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Bei fünf Punkten Rückstand auf den siebten Platz hat der Aufsteiger sogar noch Chancen auf die Europa League. Dennoch knistert es derzeit gewaltig in der Audi-Stadt. Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl möchte seinen bis 2017 laufenden Vertrag vorzeitig zum Saisonende auflösen und ein lukratives Angebot von RB Leipzig annehmen.

Kann Hoffenheim seine Heimserie unter Nagelsmann fortsetzen?

Die Kraichgauer haben hingegen ganz andere Sorgen. Bei drei Punkten zum Relegations- und vier Punkten zu einem direkten Abstiegsplatz möchte man im vorletzten Saisonheimspiel unbedingt einen wichtigen, und womöglich vorentscheidenden, Sieg einfahren. Statistisch gesehen stehen die Chancen hierzu nicht schlecht, zumal man unter Trainer Julian Nagelsmann zu Hause seit fünf Partien ungeschlagen ist und von 15 möglichen Punkten 13 holte.

Mehrere Profis droht eine Gelbsperre

Beide Teams standen sich bisher in vier Pflichtspielen gegenüber, wobei die Ingolstädter bei nur einem Treffer, beim 1:1 im Hinspiel, noch sieglos sind. Mit Torhüter Ramazan Özcan und Pascal Groß stehen zwei ehemalige TSGler in Reihen des FC. Während bei den Gastgebern mit Süle und Strobl zwei Spieler aufgrund ihrer vierten gelben Karte ein Sperre droht, gehen beim Gegner gleich fünf Profis vorbelastet ins Spiel.

Innenverteidiger Fabian Schär weiß um die Schwere der Aufgabe: „Es wird ein sehr schweres Spiel. Ingolstadt spielt eine sehr gute Saison und ist eklig zu bespielen – das haben wir im Hinspiel schon gemerkt. Wir müssen uns im Vergleich zum 1:3 in Mönchengladbach steigern.“

1899-Geschäftsführer Görlich wünscht sich gutes Ende einer phasenweise komplizierten Saison

Auch 1899-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich mahnt in seinem Grußwort im offiziellen Vereinsmagazin „Spielfeld“, das am Wochenende erscheint, vor eventueller Überheblichkeit: „Die Wende ist noch nicht vollendet, unsere Zukunft für die neunte Bundesligasaison ist noch nicht gesichert. Wir müssen uns fokussieren auf die schwere Aufgabe, um diese phasenweise kompliziert verlaufene Saison zu einem guten Ende zu bringen.“

Ingolstadt wird Sinsheim nicht als Betriebsausflug sehen

Der Trainingsablauf der vergangenen Woche war ausschließlich auf den nächsten Gegner fokussiert. Nagelsmann: „Das ist eine sehr gute Mannschaft, die immer noch unterschätzt wird. Sie verteidigen vor allem in der gegnerischen Hälfte sehr stark und haben ein Pressing, dass sich viele Teams einmal anschauen sollten. Man darf sich gegen diese Mannschaft in Ballbesitz kaum Fehler erlauben.“ Auch wenn die Gäste bereits gerettet sind, ist sich Nagelsmann sicher, dass „der FC die Reise nicht als Betriebsausflug sieht und mit viel Ehrgeiz zur Sache geht.“ Die bayerischen Minimalisten erzielten nur acht Tore in den bisherigen 15 Auswärtspartien, holten dabei aber stolze 14 Punkte.

Lohnende (Teil-)Ziele

Neben dem Klassenerhalt als Hauptantriebsfeder hat der TSG-Coach ein weiteres Teilziel ausgegeben: „Wenn wir die Runde erfolgreich beenden, kann es die erfolgreichste Rückrunde unserer Bundesligageschichte werden. Schon dafür zu arbeiten lohnt sich.“
Hoffes beste Rückrunde mit 26 Punkten datiert aus der Saison 2013/14 unter Trainer Markus Gisdol. Unter Nagelsmann haben die Blau-Weißen bisher 21 Punkte geholt. Fünf Zähler aus den restlichen drei Partien gegen Ingolstadt, Hannover und Schalke sind durchaus machbar. Sie würden nicht nur den Vereinsrekotrd einstellen sondern, was viel wichtiger, ein Klassenerhalt bedeuten.
Was die weitere Kaderplanung anbelangt, würde ein Dreier vieles vereinfachen. Dass seine Mannschaft in der entscheidenden Endphase womöglich Nerven zeigen könnte, glaubt er nicht: „Seit ich hier bin, haben wir in jeder Partie Druck. Wir werden am Samstag eine stabile Leistung abrufen können.“

Das Besucherinteresse könnte größer sein

Rund 25.000 Zuschauer, davon 560 aus Bayern, werden am Samstag erwartet. „Nach den zuletzt überzeugenden, positiven Leistungen, könnten das“, laut Präsident Peter Hofmann, „ruhig noch einige mehr werden.“ Dies ist beim letzten Heimspiel am Pfingstsamstag nicht mehr möglich. Die Partie gegen den FC Schalke 04 ist mit 30.150 Zuschauern bereits seit einer Woche restlos ausverkauft. Wer sich also noch ein Hoffenheimer Saisonspiel anschauen möchte, kann sich gegen Ingolstadt am Spieltag vor der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena Tickets aller Kategorien noch sichern.
Nagelsmann: „Ich bin mir ganz sicher, dass sich die Ränge im vorletzten Heimspiel noch ganz schön füllen werden. Schmunzelnd und mit einem Lächeln im Gesicht beendete er anschließend die Pressekonferenz mit dem Wunsch: „Wenn wir es vorzeitig schaffen, kann ich etwas mehr Motorrad fahren“ – auch ein lohnendes Teilziel!

Foto: Kraichgaufoto

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