Alfred Schreuder wird Nachfolger von Julian Nagelsmann

Der ehemalige Co-Trainer wird zum Cheftrainer befördert

Die Trainerstelle bei der TSG Hoffenheim ist ab Sommer 2019 besetzt. Die Kraichgauer haben vor wenigen Minuten den Nachfolger für Julian Nagelsmann bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um einen Altvertrauten: Es ist Alfred Schreuder. Der 46 Jahre alte Fußballlehrer war zuletzt beim niederländischen Spitzenklub Ajax Amsterdam, wo er bereits zwischen Oktober 2015 und Januar 2018 als Co-Trainer arbeitete. Schreuder wird sein Amt am 1. Juli dieses Jahres antreten. Er unterschreibt einen bis zum 30. Juni 2022 datierten Vertrag. Ende Oktober 2015 kam Schreuder als Co-Trainer von Huub Stevens nach Hoffenheim, wo er auch nach dem Abgang von Stevens blieb und ins Trainerteam von Nagelsmann im Februar 2016 beim damals akut abstiegsgefährdeten Bundesligisten weiterarbeitete. Am 4. Januar 2018 bat Schreuder um Auflösung seines Vertrags, um in seine Heimat und zu seiner Familie zurückzukehren.

Schreuder (li.) übernimmt am 1. Juli das Amt des Cheftrainers als Nachfolger von Julian Nagelsmann

Schreuder hatten die Wenigsten auf der Rechnung

Schreuder wurde in einigen Medien bereits als Co-Trainer von Nagelsmann in Leipzig gehandelt, wo angeblich bereits Verhandlungen geführt wurden. Doch jetzt kam alles ganz anders. Mit dieser Entscheidung hat sicherlich kaum einer gerechnet. Vielmehr kursierten die Namen Marco Rose (RB Salzburg), Tim Walter (Holstein Kiel) oder Achim Beierlozer.

Der neue Chef-Trainer kennt die Strukturen und einen Großteil des Team bestens

"Wir haben intensiv und in Ruhe an der Umsetzung einer für uns optimalen Lösung gearbeitet und sind sehr glücklich, nun auch die Fakten nennen zu können", sagt Alexander Rosen. "Da wir in Sachen Cheftrainer frühzeitig Klarheit hatten, konnten wir die Zeit nutzen, um sorgfältig Vorarbeit zu leisten und den Prozess der Neubesetzung mit großer Geduld und Intensität zu gestalten", erläutert der Direktor Profifußball. "Alfred kennt unsere Strukturen und den Großteil des Teams, außerdem hat er durch seine hervorragende Expertise sowie eine strategische, klare und kommunikative Art maßgeblich zum Erfolg der vergangenen Jahre beigetragen. Ich persönlich freue mich darauf, gemeinsam mit Alfred in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit die Entwicklung unserer Mannschaft voranzutreiben."

Bis auf Trainer Nagelsmann (re.) dürfte das altbewährte Trainerteam bei der TSG ab Juli 2019 wieder zusammen arbeiten

"Ich bin voller Ehrgeiz"

Schreuder freut sich bereits auf seine neue Herausforderung, die er mit vollem Ehrgeiz und Energie angehen möchte: "Ich freue mich sehr auf die Aufgabe in Hoffenheim und weiß um die große Herausforderung, aber genau darin liegt für mich ein besonderer Reiz. Ich bin voller Ehrgeiz, als Cheftrainer hier nun weitere, eigene Akzente zu setzen und die jüngste Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Natürlich wird es hilfreich sein, dass ich die Strukturen des Klubs ebenso kenne wie alle handelnden Personen."

Dank auch an Ajax

Dabei vergisst der künftige TSG-Coach nicht, sich bei seinem Noch-Arbeitgeber Ajax Amsterdam zu bedanken: "Ich danke Ajax und vor allem Sportdirektor Marc Overmars für die Kooperation, das Verständnis und die Erfüllung meines Wechselwunsches. Mir wurde eine große Chance geboten und ich durfte eine junge, motivierte und hochtalentierte Mannschaft coachen, die unsere Ideen angenommen und umgesetzt hat", blickt der Niederländer nicht zuletzt auf die herausragenden Erfolge in der Champions League zurück, darunter den Achtelfinal-Triumph über Titelverteidiger Real Madrid.

"Alfred hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen"

TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp zeigte sich über die Entscheidung sehr zufrieden: "Alfred Schreuder hat bereits als Co-Trainer bei der TSG hervorragende Arbeit geleistet und auch menschlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Schon unmittelbar nach Bekanntwerden von Julians Abgang war Alfred Schreuder im engsten Kreis unserer Trainerkandidaten. Ich freue mich sehr, dass es nun geklappt hat. Er hat bereits bewiesen, dass er für einen Fußball steht, den auch die TSG Hoffenheim auszeichnet: mutig, frisch, offensiv".

"Er steht für die Ausrichtung und Werte der TSG"

"Unsere Gespräche waren von Beginn an von großem Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung geprägt", sagt Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, der in Schreuder eine starke und gefestigte Persönlichkeit sieht, die "für die Ausrichtung und Werte der TSG steht. Die Entscheidung für Schreuder ist ein klares Bekenntnis für die Fortführung des eingeschlagenen Weges der vergangenen Jahre.“

"Alfred trägt die DNA der TSG"

"Aufgrund des komfortablen zeitlichen Vorlaufs konnten wir alle relevanten Themen zielorientiert und mit dem Blick auf das optimale Ergebnis eingehend erörtern. Alfred trägt die DNA unseres Klubs bereits in sich und passt sowohl fachlich als auch charakterlich exzellent zu uns", ergänzt Frank Briel, der Schreuder als Lösung der "Marke Hoffenheim" bewertet und sich ausdrücklich bei den Verantwortlichen von Ajax Amsterdam für die Kooperation und die unkomplizierte Abwicklung bedankt.

Sportlicher Werdegang

Schreuder beendete eine bewegte Profilaufbahn im Winter 2009. Zuvor spielte er für Feyenoord Rotterdam, RKC Waalwijk, NAC Breda, FC Twente Enschede und Vitesse Arnheim, wo er seine Trainerkarriere als Assistent startete. Als Profi absolvierte er 338 Spiele in der Eredivisie und 32 in der Eerste Divisie. Im Sommer 2009 kehrt er als Assistent von Coach Steve McClaren nach Enschede zurück. Nach der Europameisterschaft 2012 übernahm Schreuder in Personalunion auch noch das Co-Trainer-Amt der niederländischen Nationalmannschaft unter Bert van Marwijk. Im Februar 2013 schließlich trat er seine erste Cheftrainerstelle beim FC Twente an. Dort arbeitete er zwei Jahre lang.

Fotos: Kraichgaufoto

 

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