Der Blick der Hoffenheimer geht nach vorn

TSG trifft mit Bielefeld auf einen ähnlichen Gegner wie Mainz

Am 5. Bundesliga-Spieltag gastiert die TSG Hoffenheim auf der Bielefelder Alm. Die Ostwestfalen warten zwar noch auf ihren ersten Saisonsieg, gelten jedoch als besonders heimstark. Seit fünf Heimspielen ist das Team von Trainer Frank Kramer saisonübergreifend ungeschlagen. Während der Aufsteiger der vergangenen Saison bislang erst einen Gegentreffer im eigenen Stadion hinnehmen musste, haben mit Kraichgauer mit sechs Auswärtstreffern einen Ligatopwert zu verzeichnen.

Ähnlicher Gegner wie Mainz

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß sieht in Bielefeld einen ähnlichen Gegner wie zuletzt Mainz: Bielefeld versucht, den Ball recht schnell in die gegnerische Hälfte zu bringen, mit Körperlichkeit zweite Bälle zu gewinnen. Seit Frank Kramer da ist, haben sie recht selten verloren, aber auch recht selten gewonnen. Sie sind in der Lage, Gegner zu ärgern. Wir müssen unsere Schlüsse aus dem Mainz-Spiel ziehen.“

Gelingt Hoffenheims Torjäger Kramaric auf der Alm sein erster Saisontreffer?

Gegen Bielefeld noch ungeschlagen

Das Duell Bielefeld gegen Hoffenheim gab es bislang erst vier Mal. In den Spielen der Saison 2008/09 und 2020/21 gab es zwei TSG-Erfolge und zwei Unentschieden. Wenngleich TSG-Torjäger Andrej Kramaric in der vergangenen Runde beide Treffer gegen die Arminen erzielte, wartet der Kroate noch auf seinen ersten Saisontreffer. Für DSC-Trainer Kramer dürfte die Partie einen besonderen Charakter haben, schließlich war der 49-jährige gebürtige Memminger von 2011 bis 2013 bei der TSG und übernahm nach der Trennung von Markus Babbel Ende 2021 für zwei Bundesligaspiele als Interimstrainer die Verantwortung, ehe er wieder zur U23 der TSG zurückkehrte.

Blick geht nach vorn

Hoffe-Coach Hoeneß hat die letzte Heimniederlage gegen Mainz noch nicht ganz verdrängt: „Uns hat die körperliche und mentale Frische gefehlt. Durch die Länderspielabstellungen waren einige Spieler sehr belastet. Bis zum 0:1 war das Spiel offen. Das erste Gegentor dürfen wir so nie kassieren. Einen Rückstand gegen Mainz aufzuholen, ist immer schwierig. Das haben wir zu spüren bekommen. Wir sind nach dem Spiel in die Analyse gegangen und haben Ursachenforschung betrieben. Der Blick geht nach vorn.“

Robin Hack (re.) beim Champions-League-Einsatz für die TSG im Oktober 2018 gegen Manchester City (1:2)

Bebou könnte für neuen, frischen Schwung sorgen

Personell hat sich die Situation vor dem Gastspiel in Bielefeld etwas verbessert. Neben den Langzeitverletzten steht hinter dem Einsatz von Sebastian Rudy aufgrund von Rückenproblemen noch ein Fragezeichen. Nach überstandener Coronainfektion ist Stürmer Ihlas Bebou in Bielefeld wieder einsatzfähig. Für den 27-Jährigen, der in der vergangenen Saison auf 17 Scorerpunkte kam, steht der erste Saisoneinsatz bevor. Durch seine Schnelligkeit könnte mehr Durchschlagskraft, mehr Offensivpower ins Spiel kommen, was zuletzt gegen Mainz deutlich fehlte. Attribute, die gegen den zu erwartenden bissigen und robusten Gegner aus Ostwestfalen dem Hoffenheimer Spiel guttun könnten.

Auch Akpoguma ist wieder eine Option

Nach Beendigung seiner Quarantäne dürfte auch Kevin Akpoguma wieder in den Kader zurückkehren. Der 26-jährige Innenverteidiger hatte sich Ende August, nachdem trotz doppelter Impfung eine positive COVID-19-Diagnose festgestellt wurde, dorthin begeben und versäumte so die Länderspielreise mit Nigeria. Aufgrund der Trainingsleistungen ist er für Samstag einsatzfähig.

„Wollen uns im oberen Drittel festsetzen“

Trainer Hoeneß hat die Zielsetzung für die nächsten Wochen klar definiert: „Wir wollen in den nächsten drei Spielen vor der Länderspielphase punkten. Wir sind in der oberen Tabellenhälfte und wollen uns dort festsetzen. Dafür müssen wir eine bessere Leistung zeigen als gegen Mainz.“

Hoffnungsvolle Offensivkräfte Wimmer und Hack

Auch bei den Gastgebern geht der Blick in der Tabelle nach weiter oben. Die Arminen treten selbstbewusst auf, pflegen eine offensive, mutige Spielweise. Die Hoffnungen, sich aus den Tabellenniederungen zu befreien, ruhen unter anderem auf den beiden Neuzugängen Patrick Wimmer (kam von Austria Wien) und Robin Hack (kam vom 1. FC Nürnberg). Beide Offensivkräfte haben sich sehr schnell an die Bundesliga gewöhnt und sind eine Bereicherung für die Kramer-Truppe. Wimmer, aktueller ÖFB-U21-Nationalspieler, erzielte vor zwei Wochen gegen Frankfurt seinen ersten Bundesligatreffer. Über die Herangehensweise gegen die Hoffenheimer sagte der Österreicher: "Wir wollten vorne draufgehen, früh anlaufen. Das haben wir zuletzt gegen Mönchengladbach phasenweise gut umgesetzt. Wir hatten sehr viel Intensität in unserem Spiel". Wie auch Hack hatte er gegen die Borussia vier Torschüsse zu verzeichnen, doch am Ende stand eine 1:3-Auswärtsniederlage.

Hack trifft auf Ex-Verein

Am nächsten Spieltag soll dies in die andere Richtung laufen. Wimmer: „Wenn wir das gegen Hoffenheim im Heimspiel wieder umsetzen können, schaut es ganz anders aus. Wir haben uns getraut, Fußball zu spielen. Das nehmen wir auf jeden Fall mit. So werden wir auch das nächste Spiel angehen." Hack, gebürtiger Pforzheimer, spielte in der Jugend des Karlsruher SC, ehe er zur Saison 2012/13 ins Leistungszentrum der Kraichgauer wechselte. Der 23-jährige, der alle DFB-Jugendnationalmannschaften von der U16 bis U21 durchlief, bestritt in der Saison 2017/18 für die TSG seine ersten drei Bundesligaspiele (ein Tor), ehe er 2019 zum 1. FC Nürnberg und anschließend im Sommer 2021 nach Bielefeld wechselte. Der quirlige, schnelle Stürmer ging in Sinsheim in die Kraichgau-Realschule und dürfte gegen seinen alten Verein besonders motiviert sein.

Fotos: Kraichgaufoto

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