„Der Trainer bringt mich zum richtigen Zeitpunkt“

Reiss Nelson macht derzeit den Unterschied

Die TSG Hoffenheim gewann nach dem strapaziösen Champions-League-Auswärtsspiel bei Olympique Lyon (2:2) am elften Bundesliga-Spieltag 2:1 gegen den FC Augsburg und kletterte in der Tabelle vorläufig hoch auf Platz 5. In der Nachbetrachtung von bwa-sport.de soll ein Spieler dabei in den Vordergrund gestellt werden, der in den letzten Wochen besonders durch herausragende Leistungen und Torerfolge maßgeblich am Erfolg der Kraichgauer beteiligt war. Ein Spieler, den eigentlich keiner zu Saisonbeginn auf dem Radar hatte und von dem man eine solch positive und schnelle Entwicklung nicht erwarten konnte: Reiss Nelson.

Nelson mit ferfekter Ballführung. Der junge Engländer hat maßgeblichen Anteil am derzeit guten Lauf der Hoffenheimer.

Nach nur 97 Sekunden im Spiel erzielte er den Siegtreffer

Der 18-jährige Engländer kam gegen Augsburg in der 82. Minute ins Spiel und erzielte nur 97 Sekunden später den 2:1-Siegtreffer. Es war bereits das sechste Bundesligator im siebten Einsatz des bis zum Saisonende für 500.000 Euro von Arsenal London ausgeliehen Ausnahmetalents. Bei der TSG bedauert man bereits, dass man keine Kaufoption aushandeln konnte. Nach der Partie hatte es Nelson eilig, musste zur englischen U19-Nationalmannschaft. Beim eiligen Marsch durch die Mixed-Zone sagte er den wartenden Journalisten: „Ich bin sehr glücklich und in großartiger Form. Der Trainer bringt mich zum richtigen Zeitpunkt.“

"Er darf seine Quote gerne beibehalten"

Trainer Julian Nagelsmann, der im Sommer Nelson zu einer Ausleihe in die Bundesliga überzeugen konnte, legt großen Wert darauf, den Jungprofi nicht zu verheizen: „Reiss muss behutsam wachsen, deshalb hat er auch nicht so viele Spiele von Anfang an gemacht. Dass er einen sehr guten Torriecher hat, haben wir zuletzt gegen Augsburg gesehen. Er ist sehr unbekümmert, was auf der einen Seite sehr gut ist, auf der anderen gibt es auch Momente innerhalb eines Spiels, vor allem wenn er über einen längeren Zeitraum spielt, wo er nicht so unbekümmert sein kann. Es ist ein Prozess, er ist noch sehr jung, hat eine außergewöhnlich gute Quote. Er muss auf keinen Fall alles richtig machen, darf aber diese Quote weiter beibehalten.“

Üble Beleidigungen einiger Augsburger Fans gegenüber TSG-Mäzen Dietmar Hopp

"Reiss soll die Zeit jetzt genießen und die Euphorie mitnehmen"

Auch Mannschaftskollege Vincenzo Grifo lobt den Mitspieler: „Nelson ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, der immer richtig steht und im Moment einen Wahnsinns Lauf hat und viele Tore schießt. Ich freue mich für den Jungen, weil er mit 18 Jahren noch mega-jung ist.“ Grifo, der erstmals für die italienische Nationalspieler berufen wurde, blickt bei seiner Bewertung auf die eigene Jugendzeit bei der TSG zurück: „Ich kann mich noch an die Zeit, wo ich 18 Jahre alt war, hier erinnern - es ist wahnsinnig, was durch dem sein Kopf geht. Er soll die Zeit jetzt genießen und die Euphorie mitnehmen. Reiss ist ein geiler Kicker - wir freuen uns für ihn.“

Nelson macht den Unterschied

Und Havard Nordtveit bescheinigt ihm Teamfähigkeit: „Dass Reiss das Tor macht, zeigt, dass er hier richtig ist, um sich zu entwickeln. Er ist ein guter Typ, der sich ins Team einfügt und sehr mannschaftsdienlich ist." Für Torhüter Oliver Baumann ist er einer, „der den Unterschied macht. Er kommt rein und wirbelt rum.“

Erneute Beleidigungen gegenüber Dietmar Hopp

Bei der Spielnachbetrachtung sollte auch eine erneute unschöne und widerliche Geste gegenüber TSG-Mäzen Dietmar Hopp nicht unerwähnt bleiben. Augsburg-Fans hatten neben den inzwischen wieder vermehrt aufkommenden Schmähgesängen auch ein Transparent mit der Aufschrift „Getroffene Hürensöhne bellen am lautesten“ positioniert. Der kurze aber vielsagende Kommentar von Hopp auf dem Weg in die TSG-Kabine: „Wenn der DFB nicht handelt, kann ich nichts machen.“

Fotos: BWA und Kraichgaufoto

Perfekte Ballannahme, Torjubel vor der Fankurve, Nelson beim Training, und Endergebnis

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