„Die Erfahrung hat entschieden, dass wir nicht weiterkommen“

Demirbays Lust auf die Champions League

Die TSG Hoffenheim hat den vorübergehend Sprung, vorbei an Leipzig und Frankfurt, die erst am Sonntag ihre Spiele absolvieren, auf einen Champions-League-Platz durch ein 1:1-Remis gegen den FC Schalke 04 verpasst. Nach starkem Beginn mit deutlichem Chancenplus mussten sich die Kraichgauer in der Schlussphase gegen immer stärker werdende Gelsenkirchener erwehren und mussten sich am Ende mit der Punkteteilung zufrieden geben. Tabellarisch hat sich für den weiterhin Tabellensechsten wenig verändert.

Demirbay im Zweikampf beim CL-Aus zu Hause gegen Schachtar Donezk

Dreikampf um CL-Platz 4

Bis zur Winterpause dürfte es zwischen Frankfurt, Leipzig und Hoffenheim zu einem spannenden Dreikampf um Platz 4, der zur direkten Qualifikation für die Königsklasse berechtigt, kommen. Doch auch die direkt dahinter platzierten überraschend starken Berliner, Bremer und Mainzer, die nur einen bzw. drei Punkte in Schlagweite rangieren, gilt es nicht außer Acht zu lassen. Der Kampf um die lukrativen internationalen Ränge ist in der oberen Tabellenhälfte äußerst eng. Nach zwei Unentschieden in der Liga gegen Berlin (2:2) und Schalke (1:1) sowie dem 2:3-Champions-League-Aus gegen Donezk konnten die Nagelsmänner in der vergangenen Woche zwar kein Erfolgserlebnis verbuchen, verweisen aber zurecht auf sechs ungeschlagene Bundesligapartien in Serie.

Gegen seinen ehemaligen Verein Schalke 04 hatte Demirbay einige gute Torszenen, am Ende blieb ihm jedoch ein Treffer verwehrt

Donezk-Spiel wirkte noch etwas nach

Dass die Mehrfachbelastung der Englischen Wochen nicht spurlos an den Hoffenheimern vorbei geht, bestätigt Verteidiger Ermin Bicakcic: „Man hat uns angesehen, dass wir ein intensives Spiel unter der Woche hatten und deshalb nicht immer alles spielerisch so sauber war, wie wir es uns vorgenommen haben.“ Mittelfeldspieler Kerem Demirbay: "Das Spiel gegen Schalke war ein schweres, intensives Spiel, indem die Beine nicht mehr so frisch waren. Jetzt haben wir ein paar Tage Pause, können regenerieren und dann mit aller Frische am Samstag in Wolfsburg spielen."

Demirbays Sympathien für Schalke und Vorstellungen bis Weihnachten

Das Duell mit Königsblau war für Demirbay etwas ganz Besonderes: „Meine Eltern und Freunde leben dort, ich habe acht Jahre für diesen Verein gespielt, deshalb ist auch ein Stück weit Sympathie da. Ich mag den Verein einfach, ohne dass dies jetzt falsch verstanden wird.“ Der Nationalspieler freut sich vorausblickend auf eine normale Trainingswoche in der einzigen Nicht-Englischen-Woche bis Weihnachten. Mit Blick auf die restlichen Vorrundenspiele hat Demirbay konkrete Vorstellungen: „Die Fakten sind klar: In der Champions League sind wir raus, Europa League ist noch möglich, in der Bundesliga sind wir seit sechs Spieltagen ungeschlagen, daher wäre es wichtig vollen Fokus auf die drei Punkte zu legen, um gut dazustehen und nicht den Anschluss nach oben zu verlieren. Ich bin optimistisch, dass wir das hin bekommen.“

Das internationale Aus war sehr bitter

Auf die Nachfrage von bwa-sport.de, ob er noch ernsthaft auf ein Weiterkommen in der Europa League glaubt, zumal er im entscheidenden Auswärtsspiel bei Manchester City Gelb-Gesperrt ist, wollte er nicht eingehen und verwies auf eine etwas "schlechte Frage". Rückblickend sagte er: „Wenn man sieht, wie wir uns international gegen Top-Vereine präsentiert haben, ist es bitter, wenn man am Ende mit nicht so viel raus geht und nicht weiter kommst. Letztendlich hat es die Erfahrung entschieden, dass wir nicht weiterkommen.“

Champions League war der Wahnsinn

Der Vergleich zwischen national und internationalem Auftritt ist für den Deutsch-Türken sehr groß: „Atmosphäre und Spiel fühlen sich in der Champions League, auch wenn es die gleichen Fans sind, ganz anders an. Internationale Spiele lassen dich im Vergleich mit den Besten immer spielerisch reifen. Allgemein bringt dich jedes Spiel weiter nach vorne. Es hat mich sehr gefreut in der Königsklasse spielen zu dürfen, es ist Wahnsinn und gefällt mir sehr gut." Dass Demirbay deshalb unbedingt wieder im Konzert der ganz Großen mitwirken möchte, ist daher um so verständlicher.

Fotos: Kraichgaufoto

Kopfballduell gegen Donezk und Zweikampf in Spiel gegen Lyon

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