Ein besonderes Duell unter Trainerfreunden

Die Vorfreunde wächst

Die Anspannung dürfte nicht nur bei Hoffenheims Cheftrainer Alfred Schreuder vor dem Duell des 14. Spieltags am Samstag (15.30 Uhr) beim Bundesligazweiten RB Leipzig besonders groß sein. Die Partie Leipzig gegen Hoffenheim verspricht zum einen Hochspannung aufgrund der vergangenen torreichen, intensiven Spiele und ist zum andern auch ein besonderes Trainerduell. Bei der heutigen Pressekonferenz im Sportpark Zuzenhausen stand das Duell der Kraichgauer mit Ex-Trainer Julian Nagelsmann unter der Überschrift „Vorfreude“. Nicht nur das sportliche Kräftemessen macht das Aufeinandertreffen zum Topspiel, vielmehr ist es auch ein Wiedersehen mit dem jüngsten Bundesliga-Coach. Knapp zwei Jahre arbeitete Schreuder als Co-Trainer zusammen mit dem gebürtigen Landsberger, den er als „Top-Trainer, Top-Mensch und guten Freund“ bezeichnet.

TSG-Keeper Oliver Baumann wird in Leipzig mit Sicherheit einiges zu tun bekommen. Im TSG-Lager wünscht man sich, dass er dann auch - wie auf dem Foto - die Bälle magisch anzieht.

Tolle Erinnerungen an das ehemalige Trainerteam

„Das Verhältnis und Miteinander im Trainerteam war außergewöhnlich“, verriet der 47-jährige Niederländer bei der PK mit einem Lächeln im Gesicht. „Wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Ich erinnere mich da auch an einen gemeinsamen Song in der Trainerkabine, der vom Funktionsteam aufgenommen wurde, aber nie veröffentlicht wurde. Auch Kopfballduelle am großen Tisch gehörten dazu.“ Nagelsmann wollte Schreuder eigentlich mit nach Sachsen nehmen, dies scheiterte jedoch daran, da Schreuders damaliger Verein Ajax Amsterdam seinem Co-Trainer die Freigabe verweigerte.

Variable Spielweise ist wichtig

Fachlich und menschlich hat Nagelsmann viel Positives in Bezug auf die Trainingsmethodik und Ansprachen an die Mannschaft bei Schreuder hinterlassen. „Ich habe von Julian hinsichtlich der Trainingsmethoden einiges zu den Meinen übernommen. Wichtig ist, dass man im Spiel variabel ist, nicht immer mit der gleichen Herangehensweise agiert. Er hat eine andere Methode als die meisten Trainer, am Anfang der Woche ist es viel für den Kopf und auf verschiedene Schwerpunkte ausgerichtet. Das fand ich hochinteressant“, verriet der Niederländer. Auch eine andere Art des 32-Jährigen imponiert ihm: "Julian kann unheimlich schnell umschalten zwischen locker sein und extrem da sein. Extrem entspannen und anspannen, er kann sich extrem gut an- und ausschalten, das ist etwas Besonderes".

Andrej Kramaric (li.) im Laufduell mit einem Leipziger Gegenspieler. Der Kroate fordert von seinen Mitspielern eine andere Einstellung als zuletzt gegen Düsseldorf.

"Bis auf Samstag wünsche ich Julian immer Erfolg!"

„Allein schon wegen des Freundschaftsverhältnisses wünsche ich Julian immer Erfolg – bis auf Samstag natürlich.“ Unter dem neuen Coach sieht Schreuder RB noch etwas weiter in der Entwicklung: „Sie sind fußballerisch besser geworden und sehr gut im Umschaltspiel. Es wird ein Spiel zweier Top-Mannschaften, die versuchen werden dominant aufzutreten.“ Für ihn gibt es da nur ein Mittel: „Wir müssen als Team mutig zu Werke gehen, dürfen uns nicht verstecken. Wir werden Räume bekommen und müssen gut vorbereitet sein, diese mit und ohne Ball zu nutzen. Ich habe zu den Jungs gesagt, dass Fußball das Schönste ist, was es gibt - da wollen wir keine Angst sehen.“ Diese hat er bei seinen Spielern bei eigener 1:0-Führung gegen Düsseldorf festgestellt: „Als Düsseldorf in Rückstand früher gepresst hat, haben wir große Probleme bekommen.“

Wertvolle Tipps vom Mann im Hintergrund

Rat holt sich der TSG-Trainer hin und wieder auch beim Hoffenheimer Sportpsychologen Prof. Jan Meyer, der für ihn „als Mann im Hintergrund viele wertvolle Tipps gibt“. Schreuder: „Ich habe von ihm schon sehr viel gelernt, auch was die Gruppendynamik anbelangt. Er hat ein gutes Gespür, was mir als Trainer und auch den jungen Spielern hilfreich ist.“

Fragezeichen hinter den Einsätzen von Vogt und Hübner

Personell stehen hinter den Einsätzen von Kevin Vogt (Wadenprobleme) und Benjamin Hübner (Krankheitsbedingt) noch Fragezeichen. Fehlen wird auf alle Fälle Sebastian Rudy, der am vergangenen Samstag die 5. Gelbe Karte erhielt und somit gesperrt ist. Laut dem stellvertretenden Pressesprecher Tom Lucka werden rund 500 Hoffe-Fans die Mannschaft nach Leipzig begleiten.

Fotos: Kraichgaufoto

TSG-Fans, Rudy fehlt in Leipzig aufgrund einer Gelbsperre, und Man darf gespannt sein, welche Taktik TSG-Coach Schreuder sich für das Leipzig-Spiel zurecht gelegt hat

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