Ein Verfolgerduell mit richtungsweisendem Charakter

Kocak-Schützlinge gastieren am Sonntag in Regensburg

Im Duell der punktgleichen Tabellennachbarn gastiert Zweitligist SV Sandhausen am Sonntag um 13.30 Uhr beim  starken Aufsteiger SSV Jahn Regensburg. Mit 36 Punkten rangieren der Fünftplatzierte SVS sowie der Sechste aus der Oberpfalz vier Punkte hinter dem Relegationsplatz 3, den Holstein Kiel einnimmt. Mit den drei Zweitliga-Aufsteigern Kiel, Duisburg und Regensburg sowie dem kleinsten Zweitligisten Sandhausen belegen vier Teams die Plätze 3 bis 6, die kaum einer der Experten vor Saisonbeginn auf der Rechnung hatte. Das letzte Saisondrittel verspricht sowohl im Aufstiegs- wie im Abstiegskampf weiterhin Hochspannung. Für den SV Sandhausen gilt in dieser unberechenbaren Liga nach wie vor das primäre Saisonziel, die magischen 40 Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Alles andere wird als Bonus gesehen.

Daghfous versucht sich gegen zwei Regensburger Gegenspieler durchzusetzen

Neuformierte Abwehrreihe

Auf den gebürtigen Bayern und SVS-Abwehrchef Markus Karl wird es nach Tim Kisters vor einer Woche erlittenem Mittelfußbruch und dem damit weiter angewachsenen Lazarett in den verbleibenden neun Spielen umso mehr ankommen. Nach dem 1:1 im letzten Heimspiel gegen Erzgebirge Aue stieß er kritische Töne an: „Wir müssen uns heute vorwerfen, dass wir zu wenig klare Chancen herausgespielt haben. Positiv ist, dass wir in der zweiten Hälfte nach dem Rückstand nicht aufgegeben, geduldig gespielt und die Partie dominiert haben.“ Den Aussetzer beim Führungstreffer der Sachsen in der neuformierten Abwehr nahm Tim Knipping selbstkritisch auf seine Kappe. Dem Innenverteidiger, der eine bärenstarke Saison in der stärksten Defensive der Liga spielt, nimmt keiner im Team seinen Patzer übel.

In der Doppelspitze fühlte sich Sukuta-Pasu deutlich wohler

Die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive gegen mauernde Sachsen korrigierte Taktikfuchs Kenan Kocak, indem er nach einer Stunde Allrounder Rurik Gislason von der Abwehr als zweite Sturmspitze neben Richard Sukuta-Pasu stellte, und Gislason belohnte seine engagierte Vorstellung mit seinem Premierentor nach Sukuta-Pasus Vorarbeit. Getroffen hat der erfolgreichste Torschütze der Kurpfälzer seit sechs Spielen nicht mehr, doch wie schon beim Zusammenspiel mit dem nach Freiburg gewechselten Lucas Höler scheint er neben einer zweiten Sturmspitze mehr aufzublühen. Am Abgang Hölers, der auch beim 2:0-Hinspielsieg gegen Jahn Regensburg einen Doppelpack schnürte, hat der SVS noch zu knabbern. Die offensivere Spielweise des kommenden Gegners dürfte den Kocak-Schützlingen eigentlich liegen.

Paqarada (Nr. 19) beim Versuch einen Regensburger Angriff zu unterbinden

Willens- und heimstarke Regensburger

Der Verlust von Aufstiegstrainer Heiko Herrlich, nach dessen Wechsel zu Erstligist Bayer 04 Leverkusen und dem Triumph in der Zweitliga-Relegation gegen den TSV 1860 München hat nichts daran geändert, dass man gegen das Team von Regensburg auf eine verschworene Einheit trifft, welche größtenteils in der Dritten Liga schon so zusammenspielte. Durch zwei Niederlagen in den letzten beiden Auswärtsspielen verlor der SSV etwas an Boden, doch in den letzten vier Heimspielen, die der Jahn allesamt gewann, wandelte die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer, der im 4-2-2-2 System spielen lässt, dreimal einen Rückstand in einen Sieg um – zuletzt sogar ein 0:3 in ein 4:3 gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Bei nur drei Unentschieden haben die Regensburger bereits elfmal verloren, aber eben auch elfmal dreifach gepunktet – in jedem Spiel fielen Tore.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Drei ehemalige Spieler des SV Sandhausen sind dabei wichtige Pfeiler in der Defensive der Oberpfälzer: Benedikt Gimber und Marc Lais im defensiven Mittelfeld sowie Marvin Knoll als Innenverteidiger. Der in Sandhausen als Mittelfeldspieler unter Ex-Coach Alois Schwartz kaum berücksichtigte Knoll hat sich inzwischen als kampfstarker Regensburger Abwehrchef zu den besten Zweitligaverteidigern entwickelt. Mit zehn Torbeteiligungen reiht sich der Standardspezialist zudem gleich hinter Sturmführer und Kapitän Marco Grüttner ein, der zehnmal traf und fünfmal vorbereitete.

Fotos: BWA

Spielsszene aus dem Hinspiel, Spielsszene aus dem Hinspiel, und Spielsszene aus dem Hinspiel

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