Eine turbulente und nervenaufreibende Saison geht zu Ende

1:4 Heimspielniederlage gegen Schalke

Vier Positionen veränderte TSG-Coach Julian Nagelsmann nach der 0:1- Auswärtsniederlage bei Hannover 96: Grahl erhielt sein Abschiedsspiel und ersetzte Baumann im Tor, Schär spielte für Dauerbrenner Süle der wegen muskulären Problemen aussetzen musste, Schwegler und Elyounoussi ersetzten Polanski und Amiri (Reserve).

Verabschiedet wurden die Hoffenheim- Spieler Grahl, Kai Herdling, Tobias Strobl und Kevin Kuranyi. Sie werden in Zukunft ihre Profikarriere bei anderen Vereinen fortsetzen.

Nach dem 1:1 Unentschieden im Heimspiel gegen Augsburg musste Schalkes Trainer André Breitenreiter auf den Gelb-gesperrten Goretzka verzichten- Geis ersetzte ihn. Zudem spielte Belhanda von Beginn an und ersetzte Höjbjerg. Dies waren die letzten Amtshandlungen des Schalke Trainers André Breitenreiter. Vor dem Spiel kündigte er selbst seine feststehende Entlassung an. Als Nachfolger für den Trainerposten der Knappen wird Markus Weinzierl vom FC Augsburg gehandelt.

Der Spielverlauf:

5. Minute: Elyounoussi schießt direkt– knapp am linken Außenpfosten vorbei.

7. Minute: 0:1 durch Huntelaar. Flanke von Belhanda, Tor durch Huntelaar per Direktabnahme aus fünf Metern.

14. Minute: 0:2 durch Choupo-Moting. Matip passt auf den Choupo-Moting, dieser schiebt mühelos ein.

41. Minute: 1:2 durch Uth. 8. Saisontor für Uth nach einem Abstauber Tor aus fünf Meter nach Querpass von Elyounoussi

49. Minute: Um Haaresbreite das 2:2: Flanke von Elyounoussi, Fährmann befördert sich den Ball selbst in Richtung Tor und kratzt ihn gerade noch von der Linie. Die Torkamera beweist: Der Ball war um Millimeter nicht komplett hinter der Linie.

56. Minute: 1:3 durch Sané. Nach einem Pass von Huntelaar umspielt Sané Bicakcic und trifft ins lange Eck.

68. Minute: Eugen Polanski feiert mit seiner Einwechslung sein 100. Pflichtspiel im Hoffenheimer Dress.

89. Minute: 1:4 durch Schär (Eigentor). Nach einer scharfen Hereingabe eines Schalkers haut Schär den  Ball ins eigene Netz.

Acht Anlaufversuche benötigten die Königsblauen für den ersten Dreier im Kraichgau. Nach dem zweifelslos verdienten Auswärtssieg gelang somit die direkte Qualifikation für die Europa League mit der Endplatzierung auf Rang 5.

Hoffenheim kam in dieser Spielzeit mit einem blauen Auge davon und kann einen Schlussstrich unter eine turbulente und nervenaufreibende Saison setzen. Es gilt nun die begangenen Fehler akribisch zu analysieren um in der nächsten Saison einen solchen Saisonverlauf zu vermeiden. Julian Nagelsmann, der Retter in der Not, wird die richtigen Antworten finden. Davon kann nach der Heldentat mit der Vermeidung des Abstiegs ausgegangen werden. Am Zaun machte der jüngste Trainer der Bundesliga- Geschichte auch eine gute Figur. Gemeinsam feierten die TSG- Anhänger mit ihrem Trainer den Klassenerhalt.

Zu erwähnen seien noch die Absteiger 2016: Hannover und Stuttgart werden sich in der 2. Liga wiedersehen, Eintracht Frankfurt muss seine Erstligatauglichkeit in der Relegation gegen den drittplatzierten der 2. Liga, dem Club aus Nürnberg, beweisen.

 

Die Stimmen zum Spiel:

Julian Nagelsmann: Gratulation an Schalke 04 – zum Sieg und zur direkten Europa-League-Qualifikation. In beiden Halbzeiten haben wir zu Beginn große Druckphasen – da müssen wir in Führung gehen beziehungsweise den Ausgleich machen. Aber Schalke hat jeweils aus der ersten Aktion getroffen. Wir hatten extrem gute Möglichkeiten, aber konnten sie nicht nutzen. Wir waren in der Defensive nicht aggressiv genug. Insgesamt waren wir heute keine drei Tore schlechter. Die Stimmung ist nach den letzten beiden Spielen geknickt. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen – wir waren ständig unten drin, ständig an der Klippe, ständig waren wir in der Gefahr, runterzufallen. Dann fällt die Spannung eben ab, wenn es doch geschafft ist und du als Team von der Klippe weg bist. Spielerisch war das heute okay, aber wir haben nicht mit der letzten Konsequenz verteidigt – das gestehe ich den Spielern zu. Insgesamt war es eine bescheidene Saison, dir wir analysieren müssen, weil sich alle im Klub etwas anderes vorgestellt haben. Wir sind glücklich den Klassenerhalt geschafft zu haben.

Andre Breitenreiter: Ich denke, wir sind heute der verdiente Sieger. Die Mannschaft hat ihre Vorgaben klasse umgesetzt und war enorm spielstark. In einigen Phasen waren wir nicht aggressiv genug gegen den Ball, aber ansonsten hat es gepasst. Wir sind immer wieder schnell hinter die Abwehr gekommen – ich bin stolz auf die Mannschaft. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir einen sehr emotionalen Tag hatten – ich habe der Mannschaft in der Besprechung vor der Partie gesagt, dass dies unser letztes gemeinsames Spiel sein wird. Da ist auch bei mir die eine oder andere Träne geflossen. Ich denke, die Mannschaft hat heute auch ein bisschen für mich und mein Trainerteam gespielt. Wir sind Fünfter und direkt in der Europa League.

Kevin Kuranyi: Für mich war es schön heute zum Ende der Saison noch mal dabei zu sein. Ich hatte ein schwieriges Jahr, die TSG hatte ein schwieriges Jahr, aber wir haben es geschafft und sind in der Bundesliga geblieben. Ich habe hier viele neue Freunde gefunden und bin froh, für die TSG gespielt zu haben.

Ermin Bicakcic: Wir wollten den Fans heute etwas bieten und einen ordentlichen Abschluss haben. Das ist leider gegen eine sehr gute Mannschaft nicht gelungen. Unser großes Ziel nach einer turbulenten Saison haben wir erreicht – darum geht es letzlich. Julian Nagelsmann hat uns viel Vertrauen geschenkt – das war ein Schlüssel. Ich habe mal gesagt, dass wir kämpfen werden solange wir atmen und das am 34. Spieltag abgerechnet wird. So ist es, das haben wir getan. Deshalb sind wir auch in der nächsten Saison in der Bundesliga.

Andrej Kramaric: Wir waren im Winter in einer sehr schlechten Situation und haben alles gegeben – vor allem auch psychisch. Wir haben es geschafft und müssen das genießen, auch wenn es heute nicht so lief. Jetzt müssen wir den Urlaub nutzen, damit so eine Saison im nächsten Jahr nicht noch einmal vorkommt.

Bilder:  www.achtzehn99.de

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