Emotionaler Abschied von Peter Hofmann im Stadion

Mannschaftsbus bekommt die Präsidentennummer "HD-PH-1899"

Es war eine außergewöhnliche und ergreifende Gedenkfeier im Dietmar Hopp Stadion für den verstorbenen TSG-Präsidenten Peter Hofmann. 500 Trauernde waren auf Einladung nach Hoffenheim gekommen, um dem am 4. September an einer Leukämie-Erkrankung verstorbenen 61-Jährigen zu gedenken. Die Gäste verteilten sich nach strengen Hygienemaßnahmen und mit entsprechendem Abstand auf der Haupttribüne und teils auf den Tribünen hinter beiden Toren. Unter den Trauergästen waren Dietmar Hopp, die kompletten Bundesliga-Mannschaften der Frauen und Männer, das U23-Team, Ex-TSG-Coach Julian Nagelsmann, Mitarbeiter, Vereinsmitglieder, Fans, Freunde und Familienangehörige, die alle von der treuen, langjährigen guten Seele des Vereins einen würdigen Abschied nehmen wollten. Die Beerdigung fand bereits vergangene Woche im engsten Familienkreis statt.

Ansprachen vom 2. Vorsitzenden der TSG Kristian Baumgärtner (li.) und den beiden 1899-Geschäftsführern Frank Briel (Mitte) und Dr. Peter Görlich

Viele Erinnerungen wurden wach

Durch die einstündige Gedenkfeier führte als Moderator Mike Diehl, der viele Jahre zusammen mit Hofmann den steilen Aufstieg der TSG mitbegleitete. Im Hintergrund wurden auf zwei großen Leinwänden viele Fotos des Verstorbenen aus dessen fußballerischem und privatem Umfeld gezeigt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch das Duett Katja Friedenberg und Rüdiger Skoczowsky, die einige Lieblingslieder von Hofmann stimmgewaltig und sehr professionell wiedergaben.

Gedenkfeier im Wohnzimmer

Bei seiner Eingangsrede sprach Diehl nachdenkliche Worte: „Die Erinnerungen an einen lieben Menschen gehen nie verloren, wenn man ihn im Herzen trägt“. Kristian Baumgärtner, der 2. Vorsitzende der TSG Hoffenheim, lobte den Verstorbenen als bodenständigen, hilfsbereiten Freund, der eine große Lücke hinterlassen wird. „Dass die Gedenkfeier jetzt in seinem Wohnzimmer stattfindet, ist genau der passende Platz“, ergänzte Baumgärtner.

Den Aufbau und Erfolg über viele Jahre geprägt

Geschäftsführer Frank Briel, der bei seiner Rede mit den Tränen kämpfte, attestierte jedem Anwesenden, dass er eine besondere Erinnerung an die gute Seele der Vereinsfamilie habe, unabhängig ob es dabei um Kreispokal oder Champions League ging. Für ihn waren die vergangenen 15 gemeinsamen Jahre geprägt von Aufbau und Erfolg. Briel bezeichnete Hofmann, neben dem er bei allen Heimspielen in Sinsheim auf der Ehrentribüne saß, als „legalen Partner und Freund, der immer zur Seite stand“.

Die Fahnenschwenker standen sinnbildlich als Vertreter der Hoffenheimer Fanszene bei der Gedenkfeier

In seinem Sinne die Zukunft weitergestalten

Dr. Peter Görlich erinnerte daran, dass Hofmann immer respektvolles Handeln vorgelebt hat und sehr viele schöne Erinnerungen bleiben werden. „Wir wollen weiterhin in seinem Sinne die Zukunft des Vereins weitergestalten“, versprach Dr. Görlich.

Die Welt der Amateure nie aus den Augen verlassen

Ronny Zimmermann, bfv-Präsident und DFB-Vizepräsident, erzählte, wie er die schreckliche Todesmeldung über die sozialen Kanäle erfahren habe. Daraufhin ist bei ihm „Ohnmacht und eine große Leere entstanden“. Zimmermann, der vor allem beim Stadionbau und den Standortplanungen sehr intensiv mit Hofmann zusammenarbeitete, bekam auf seine Fragen: „Warum er? Warum so früh? keine Antworten. Er selbst kann sich nicht vorstellen ein Heimspiel der TSG zu besuchen, bei dem er den stets gut gelaunten Hofmann nicht mehr antreffen werde. Er attestierte dem Verstorbenen, dass er die Welt der Amateure nie aus den Augen gelassen hat, trotz nationaler und internationaler Erfolge.

Entwicklung im Jugendbereich positiv beeinflusst

Dietmar Pfähler lobte Hofmann für dessen Einsatz als Gründungsmitglied von „Anpfiff ins Leben“, wo er wesentlichen Anteil daran hat, dass die Entwicklung im Jugendbereich sowohl im fußballerischen, als auch im sozialen Bereich sich sehr positiv gewandelt habe. „Hofmann hat eine große Spur gelegt, wir alle werden ihn sehr vermissen“, sagte Pfähler abschließend.

Fahnenschwenker vertreten die Fanszene

Nach einem Dialog zwischen Diehl und Horst Heinlein (Stadionsprecher im Dietmar Hopp Stadion), der einige interessante Episoden aus dem gemeinsamen Vereinsleben erzählte, zogen die Fahnenschwenker, musikalisch umrahmt mit der Vereinshymne „Unsere Liebe“, ins Stadion ein, um die Hoffenheimer Fanszene zu repräsentieren. Diehl sagte dabei: „Wenn die Fahnenschwenker bei den Heimspielen ins Stadion einliefen, musste Peter immer raus auf die Tribüne, um es sich anzuschauen.“

Peters Nummernschild künftig am Mannschaftsbus

Zum Gedenken an den verstorbenen Vereinspräsidenten wird künftig dessen Nummernschild „HD-PH-1899“ das bisherige Schild „HD-CL-1899“ am Mannschaftsbus der Profis  für immer ersetzen. „Peter wird dadurch immer bei uns sein“, sagte Diehl mit bewegter Stimme und blickte dabei hoch zum Himmel. Alle im Stadion waren ergriffen, als noch mal Filme, Interviews und Bilder aus dem Leben des langjährigen Präsidenten über die Videowände flimmerten. Zum Abschluss erhoben sich alle Anwesende von ihren Plätzen und klatschten Beifall für einen Menschen, der dem Verein so viel gegeben hat und in Gedanken stets weiter unter uns weilt. Der schöne Sonnenuntergang an diesem Abend war sinnbildlich für diese besonders emotionale Gedenkfeier. Peter Hofmann wird der TSG Hoffenheim in vielen Bereichen sehr fehlen - vermissen werden ihn aber ganz besonders Ehefrau Margarete und Sohn Marco. Peter, Ruhe in Frieden!

Fotos: BWA

Peter Hofmann wird eine große Lücke hinterlassen, Geschäftsführer Frank Briel, Geschäftsführer Dr. Peter Görlich, BFV-Präsident und DFB-Vize-Präsident Ronny Zimmermann, Rückblick: Peter Hofmann verabschiedet den TSG-Profi Sejad Salihovic, Mannschaftsbus bekommt neues Kennzeichen, Musikalische Umrahmung von Katja Friedenberg und Rüdiger Skoczowsky, Peter Hofmann und seine Margarete, und Schöne Abendsilhouette während der Gedenkfeier

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