„Trotz der Niederlage einen Schritt nach vorn gemacht“
Schreuder blickt ebenfalls optimistisch nach vorn: „Fußballerisch haben wir trotz der 0:3-Niederlage einen weiteren großen Schritt gemacht, auch wenn sich dies in der Tabelle anders darstellt. Ich schaue weiter, ich schaue nach der Mannschaft, nach den Leistungen. Man kann ihnen keinen Vorwurf machen. Die Art und Weise, wie wir gegen Gladbach gespielt haben, war ein großer Unterschied zu Freiburg, und das hat mich stolz gemacht auf die Jungs. Ich versuche weiter zu schauen, nach München und Schalke werden auch andere Gegner kommen.“
„Seit März ist hier sehr viel passiert“ – Personeller Umbruch war extrem
Der Aderlass im Sommer durch die Verkäufe von Kerem Demirbay, Nico Schulz, Nadiem Amiri und Joelinton hat tiefe Spuren hinterlassen und ist nicht wegzudiskutieren. Nahezu 120 Millionen Euro haben die Kraichgauer durch Transfers und Leihgeschäfte eingenommen. Demgegenüber wurden für acht Neuzugänge 32 Millionen Euro in die Nagelsmann-Nachfolge reinvestiert. In den Ausführungen Schreuders nach der PK in kleiner Medienrunde waren diesbezüglich Enttäuschung und Unverständnis herauszuhören : „Vier Spiele ohne Torerfolg sind klar enttäuschend, doch wir wissen, was hier im Sommer passiert ist, welche Spieler den Verein verlassen haben. Ich habe deshalb sehr oft öffentlich und intern gesagt, dass wir deshalb Zeit und Geduld benötigen. Seit März, wo ich hier unterschrieben habe, ist sehr viel passiert, es hat keiner damit gerechnet, aber es ist passiert. Der personelle Umbruch war extrem, oder!? Aber wir gehen damit um, geben den Jungs Vertrauen. Wir müssen über die Spieler reden, die da sind, nicht über die, die weg sind. Das ist schade, ist aber so. Die Jungs, die da sind haben viel Energie, geben Gas, haben Mut. Die sind noch nicht so weit,wie wir gehofft haben. Aber das ist normal.“
Dem Trainer die Schuld jetzt alleine zu geben, wäre unangebracht
Normal ist in diesem Geschäft aber auch, dass mit jeder neuen Niederlage die Kritiker und Nörgler lauter werden, der Trainer als schwächstes Glied in der Kette immer mehr in die Verantwortung genommen wird. Ob er die zugesicherte Zeit und Geduld für den eingeleiteten Umbruch von seinen Vorgesetzten bekommt, ist abzuwarten. Ihn jetzt jedoch allein für den schlechten Saisonstart verantwortlich zu machen, wäre zu einfach und falsch. Da würde man es sich zu einfach machen!
Fotos: Kraichgaufoto