Gegen Aue muss jetzt ein Heimsieg her

SV Sandhausen empfängt Erzgebirge Aue

Nachdem sich das schwere Auftaktprogramm im neuen Jahr bewahrheitete und der abstiegsbedrohte Zweitligist SV Sandhausen in den drei Auswärtsspielen bei den Top 3 der Tabelle punktelos blieb, stehen für die Kurpfälzer jetzt die entscheidenden Spiele gegen Gegner, mit denen man auf Augenhöhe ist, bevor.

An die letzten Heimspiele anknüpfen

Da es vor allem im letzten Saisondrittel aber keine leichten Spiele mehr gibt, wird der SVS nur dann die Klasse halten können, wenn er bedingungslosen Willen und Einsatz an den Tag legt und effektiver in der Chancenverwertung wird. Zum Auftakt gilt es, an die letzten beiden Heimspiele oder die erste Halbzeit vom Spiel in Köln anzuknüpfen, wenn die Kurpfälzer am Samstag um 13 Uhr den FC Erzgebirge Aue empfangen.

Torjubel am Hardtwald wünschen sich die SVS-Fans auch am Samstag im wichtigen Heimspiel gegen Aue

Gegner, die man schlagen muss

Unmissverständlich sagte Torhüter Schuhen, der sich in den vergangenen Wochen mehrfach auszeichnen konnte: „Jetzt kommen die Gegner, die wir schlagen müssen, und da darf es keine Ausreden mehr geben“. Es stehen immer noch elf Spieltage an, und der Relegationsplatz 16 ist weiter in greifbarer Nähe, doch bei fünf Punkten Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz kann jeder weitere Ausrutscher in der Saison - insbesondere gegen einen direkten Konkurrenten wie auch beim nächsten Auswärtsspiel in Magdeburg - fatal sein.

Deutlich zu viele Gegentore

Seit dem letzten Spieltag haben die Kurpfälzer zwei Gegentore mehr auf dem Konto wie nach  der gesamten letzten Saison. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, und auch in Köln nutzte es nichts, einem starken Gegner wieder lange ebenbürtig gewesen zu sein und weitere Gelegenheiten gehabt zu haben, da zwei individuelle Patzer bei zwei Gegentoren den Geißböcken in die Karten spielten. Winterpausen-Zugang Sören Dieckmann und der eingewechselte Jesper Verlaat, die beide ihre erste Zweitligasaison spielen, sahen nicht gut aus beim ersten und dritten Gegentor.

Verletzungspech und „fehlende Körner“

Fast schon bezeichnend, dass die 1. Halbzeit, in der die vom Verletzungspech verfolgt gewesenen „Tim-Towers“ Kister und Knipping erstmals in dieser Saison gemeinsam auf dem Platz standen, mit die stärksten 45 Minuten bei einem Topteam der Liga in der laufenden Saison waren. Doch nach dieser kräftezehrenden Halbzeit habe seinen Teamkollegen im zweiten Abschnitt „auch merklich die Körner gefehlt“, so Schuhen mit der ehrlichen Aussage.

Gelingt es dem SVS mit einem Sieg über Aue sich von einem direkten Abstiegsplatz zu befreien

Kister wird fehlen – Karl und Schleusener dürften wieder dabei sein

Verlaat konnte seine Qualitäten in der laufenden Saison natürlich schon mehrfach unter Beweis stellen, und ihm könnte im Schlüsselspiel gegen Aue auch eine tragende Rolle zukommen, da Kister wegen seiner in Köln erhaltenen fünften Gelben Karte zum Zuschauen verdammt ist. Ob Kister zu einer längeren Zwangspause gezwungen ist, nachdem er mit dem Fuß umknickte, wird sich zeigen. Karl nach seiner Platzwunde und Torjäger Schleusener nach dem grippalen Infekt sollten gegen Aue wieder zur Verfügung stehen.

Nachholspiel gegen Köln könnte zu einem Vorteil für den SVS werden

Die Sachsen wollen ihren 9-Punkte-Vorsprung gegenüber dem SVS am Hardtwald wahren oder sogar ausbauen, haben aber sicherlich noch etwas schwere Beine vom kräftezehrenden Nachholspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Köln, bei dem sie zu Hause gegen den neuen Tabellenführer aus der Domstadt mit 0:1 unterlagen.

Wie bei einer Berg- und Talbahn

Aue ließ in Spielen wie direkt vor der Winterpause, als man Union Berlin mit 3:0 bezwang oder beim 2:1-Erfolg im letzten Auswärtsspiel in St. Pauli aufhorchen, in dem Mittelfeldmotor Hochscheidt mit zwei Treffern der Matchwinner war. Genauso wie Rückkehrer Hochscheidt hat Stürmer Testroet, der vor der Saison vom Erzrivalen Dynamo Dresden kam und den Abgang von Köpke hat vergessen machen lassen, die offensive Gefährlichkeit der Sachsen deutlich angehoben. Gegen Union Berlin erzielte der beidfüßig schussstarke Testroet alle drei seiner insgesamt elf Saisontore. Der technisch versierte Sturmpartner Iyoha, den die Sachsen von Fortuna Düsseldorf gerne fest verpflichten würden, hat bereits fünf Tore aufgelegt. Doch die Leistungen der Veilchen haben auch was von einer Berg- und Talbahn, und beim torlosen Remis am Sonntag daheim gegen Schlusslicht Duisburg ließen die Auer jegliche Konsequenz vorm gegnerischen Tor vermissen.

Die Entwicklung der Sachsen

Im linken Mittelfeld zuletzt gesetzt war Herrmann, der vor der Saison vom SVS zu den Veilchen wechselte. Großer Rückhalt zwischen den Pfosten ist seit elf Jahren Torhüter Männel, der unverändert mit tollen Reflexen ausgestattet ist und 335 Spiele für die Sachsen bestritt. Von 1963 bis 1990 gehörte der Verein als BSG Wismut Aue der höchsten Spielklasse in der DDR an. Nach weiteren Umbenennungen in FC Wismut Aue (1990) und FC Erzgebirge Aue (1993) spielte die Mannschaft von 2003 bis 2008 sowie von 2010 bis 2015 und wieder ab 2016 in der 2. Bundesliga.

„Happy-Auer-Aktion“

Der SV Sandhausen täte gut daran, an die Leistungen vom 2:0-Hinspielerfolg  anzuknüpfen, bei dem die Stürmer Wooten und Schleusener beim ersten von drei Saisonsiegen ihre ersten Tore beisteuerten. Vor dem sehr wichtigen und richtungsweisenden Heimspiel läuft  von 11.30 bis 12.30 Uhr nochmals die „Happy Auer-Aktion“. Kunden und Fans des SVS erhalten zwei Eintrittskarten für das Heimspiel gegen Aue zum Preis von einer.

Fotos: Kraichgausport

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