Gelingt dem SVS zum Jahresauftakt der erste Heimsieg?

Sandhausen empfängt am Sonntag Jahn Regensburg

Zum Jahresauftakt nach der kurzen vierwöchigen Winterpause empfängt der SV Sandhausen zur Zweitligapartie des 19. Spieltages am Sonntag um 13.30 Uhr den SSV Jahn Regensburg. Die Kurpfälzer hoffen, im neuen Jahr in den Heimspielen gegen Regensburg und gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Erzgebirge Aue schnell die Heimschwäche vergessen zu machen und notwendige Punkte einzufahren. Während der SVS in der Auswärtstabelle den starken 5. Platz belegt, blieb man in der gesamten Hinrunde im heimischen BWT-Stadion am Hardtwald sieglos, was in der Gesamttabelle Relegationsplatz 16 bedeutet. Der 1:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf im letzten Spiel des vergangenen Jahres war bereits der vierte Auswärtssieg der Saison. Mikayil Kabaca, Sportlicher Leiter des SVS: „Mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen – das beflügelt und setzt Kräfte frei.“

Biada kehrt nach langer Verletzungspause wieder zurück ins Mannschaftstraining

Biada wieder im Training

Doch es gibt weitere Gründe, die hoffen lassen, dass die Schwarz-Weißen auch die zehnte Zweitligasaison in Folge schadlos mit dem Klassenerhalt überstehen: Mit 121 absolvierten Kilometern zeigte sich das Team von Trainer Alois Schwartz beim Sieg in Düsseldorf um zehn Kilometer laufstärker als im ersten Spiel des neuen Coaches in Hannover, das freilich auch gewonnen wurde. Wie auch Mersad Selimbegovic bei Jahn Regensburg wird Schwartz auf Seiten des SVS im ersten Pflichtspiel des Jahres personell fast aus dem Vollen schöpfen können. Erfreulicherweise konnte auch Spielgestalter Julius Biada, der wegen muskulären Beschwerden die gesamte Hinrunde ausfiel, bereits wieder mittrainieren, wodurch nur noch Torhüter Rick Wulle und Tim Kister längerfristig ausfallen. Biadas Comeback dürfte sich wegen Trainingsrückstandes auch noch etwas verzögern.

Hoffnungsvolle Neuzugänge Dumic, Seufert und Kutucu

Wegen steigender Corona-Zahlen in Spanien sagten die Sandhäuser das geplante Trainingslager in südlichen Gefilden ab, während sich die Regensburger von vornherein zuhause auf die Rückrunde vorbereiteten. Mit dem aus Fürth ausgeliehenen zentralen Mittelfeldspieler Nils Seufert, Innenverteidiger Dario Dumic von Twente Enschede und dem ausgeliehenen Offensivspieler Ahmed Kutucu vom türkischen Erstligisten Istanbul Basaksehir FK zog der SVS in der Winterpause drei vielversprechende Neuzugänge an Land. Während Seufert bei Arminia Bielefeld bereits Erstligaerfahrung sammelte, stellt Dumic eine wichtige Alternative für die mit 36 Gegentreffern sehr anfällige Abwehr um das Duo Höhn/Zhirov dar. Vor zwei Jahren agierte Dumic noch zusammen mit dem jetzigen SVS-Abwehrchef Immanuel Höhn in der Innenverteidigung des Ligakonkurrenten SV Darmstadt 98, womit eine erfolgreiche Wiedervereinigung zustande kommen kann. Im zweimaligen türkischen Nationalspieler Kutucu sehen die Verantwortlichen am Hardtwald einen Qualitätsspieler, der eine weitere Belebung für die Offensive sein soll und als Flügel- wie auch als Mittelstürmer eingesetzt werden kann.

Zenga (li.) steigt beim Kopfball am höchsten - dahinter lauert SVS-Stürmer Testroet (2. v.l.)

Testspielniederlage gegen Basel

Ihre Testspiele am vergangenen Wochenende, in denen beide Teams mit der vermeintlichen Bestbesetzung begannen, verloren die beiden Kontrahenten vom Sonntag. Der SV Sandhausen unterlag beim Schweizer Spitzenklub FC Basel mit 1:3, Jahn Regensburg verlor beim Ligakonkurrenten aus Darmstadt mit 2:4. Auf Seiten des SVS, der in einem 4-3-3 im Vergleich zum sonstigen 4-2-3-1 System agierte, standen zwei Neuzugänge bereits in der Startelf. Seufert sorgt hierbei für mehr Variabilität und deutete seine Qualitäten bereits an, indem er das Sandhäuser Führungstor in Basel durch den Top-Torschützen Testroet auflegte. Abgegeben wurde in der Winterpause Christian Conteh, während mit Daniel Keita-Ruel, dem zweitbesten Torschützen der Vorsaison, nicht mehr geplant wird. Wie Anas Ouahim darf sich Keita-Ruel einen neuen Verein suchen.

Regensburg zählt zu den Überraschungsteams

Nachdem man wie der SVS in der vergangenen Saison bis zuletzt um den Klassenerhalt bangen musste, stellte Jahn Regensburg zunächst das Überraschungsteam der Hinrunde und belegte nach 12 Spieltagen den 2. Tabellenplatz, doch seit November spielte man unter den eigenen Möglichkeiten, wie fünf Niederlagen aus sechs Spielen belegen. Der Jahn ist auf Platz 8 der Tabelle abgerutscht, aber mit 28 Punkten, nur zwei Zähler hinter dem Aufstiegs-Relegationsplatz und elf vor dem in der Abstiegszone, können die Oberpfälzer dennoch im Grunde sehr zufrieden sein. Abwehrspieler Benedikt Saller: „Wir müssen nun nachdenken, was wichtig ist und worauf es ankommt. Wir greifen im neuen Jahr wieder an.“

Singh bislang der überragende Spieler

Herausragend in der Hinrunde waren der neuseeländische Nationalspieler und von Bayern München ausgeliehene Neuzugang Sarpreet Singh sowie Jan-Niklas Beste. Beide Mittelfeldakteure legten spielerische Klasse und Standardstärke an den Tag und zeigten sich torgefährlich. Mit fünf Toren und sieben Torvorlagen gehörte Singh zu den effektivsten Mittelfeldspielern der Hinserie. Jann George, für den kein Platz mehr auf der offensiven Außenbahn war, wechselte als bisher einzige Kaderveränderung in der Winterpause zu Erzgebirge Aue.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Drewes – Diekmeier, Dumic, Zhirov, Okoroji – Zenga, Ritzmaier, Seufert – Ajdini, Testroet, Soukou

SSV Jahn Regensburg: Meyer – Saller, Breitkreuz, Elvedi, Wekesser – Gimber, Besuschkow – Beste, Singh – Yildirim, Albers

Fotos: foto2press

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