Hoffenheim steht vor einem Rekordtransfer

TSG-Star Joelinton auf dem Sprung auf die Insel

Für die TSG Hoffenheim bahnt sich ein weiterer Verlust eines Leistungsträgers an. Nach Kerem Demirbay und Nico Schulz steht der Brasilianer Joelinton vor einem Wechsel in die englische Premier League zu Newcastle United. Nach dem heutigen Testspiel in Zuzenhausen gegen Jahn Regensburg, bei dem der Offensivspieler schon nicht mehr im Kader stand, bestätigte Alexander Rosen, Direktor für Profifußball, die immer heißer aufkeimenden Gerüchte: „Grundsätzlich kommentieren wir Spekulationen nicht. Jetzt sind wir aber weit über dem Status einer Spekulation hinaus, ansonsten hätten wir heute den Spieler nicht aus dem Kader genommen.“

„Stand heute wird es zum Wechsel kommen“

Rosen bestätigte, dass der Transfer unmittelbar bevorstehe: „Es ist in der Tat so, dass man sich bei einem Transfer in die Premier League auf der Zielgeraden befindet. Ich möchte keinen Klub nennen. Es ist aber noch nicht so, dass man es heute oder morgen schon vermelden könnte. Es sind noch ein paar Dinge zu absolvieren, wie Arbeitsgenehmigungen, medizinische Untersuchungen, das letzte Komma im Vertrag, usw. Stand heute wird es zum Wechsel kommen.“

Manager Alexander Rosen (re.) und Trainer Alfred Schreuder wollen in aller Ruhe den neuen Spielerkader festlegen

Zu Verhandlungen auf der Insel

Der 22-jährige Joelinton und sein Management sind zu Verhandlungen beim Tabellen-13. der letztjährigen Premier-League-Saison, der an diesem Mittwoch Steve Bruce als neuen Trainer vorgestellt hat. Nachdem die Magpies zuletzt mit Ayoze Perez, Joselu und Salomon Rondon drei Stürmer abgegeben haben, sind sie auf Einkaufstour.

Aufsteiger der vergangenen Saison

Joelinton hat bei der TSG noch einen bis 2022 gültigen Vertrag. In der abgelaufenen Saison hat der eher untypisch spielende Brasilianer für die Kraichgauer in 28 Bundesligapartien sieben Tore erzielt und sieben Treffer vorbereitet. Aufgrund einer Verletzung musste er im Saisonendspurt passen. Joelinton, Hoffenheims Aufsteiger der vergangenen Saison, erkämpfte sich nach der Rückkehr von der zweijährigen Ausleihe bei Rapid Wien gleich einen Stammplatz. Der wuchtige und athletische Offensivspieler gilt als extrem mannschaftsdienlich und torgefährlich.

Es wird einen Rekordtransfer von 41 Millionen plus x geben

Dass man den Abwerbungen mit hohem finanziellem Hintergrund nicht entgegentreten möchte, war aus den Worten des TSG-Managers deutlich zu entnehmen. „Manchmal gibt es Dinge im Fußball, die sind dann auch zu groß und nicht mehr aufzuhalten. Für den Spieler stehen Dimensionen dahinter, und dann sind Dinge nicht mehr aufzuhalten. Im Grunde sind sich die Vereine einig. Wir gehen davon aus, dass der Wechsel zustande kommt, und dann wäre es der Rekordtransfer der TSG Hoffenheim“, sagte Rosen. Die höchste Summe erhielten die Blau-Weißen im Sommer 2015 für den Transfer von Roberto Firmino für 41 Millionen Euro zum FC Liverpool. Demnach dürfte das Newcastle-Angebot noch etwas darüber liegen.

Hoch her ging es teilweise beim Testspiel der TSG gegen Zweitligist Jahn Regensburg, das die Kraichgauer letztendlich 3:2 für sich entscheiden konnten

Rosen verweist auf die vorhandene Qualität des Kaders

Der Manager wirkt nach außen hin gelassen, trotz des anbahnenden Verlustes eines weiteren Top-Stars: „Unabhängig davon haben wir dennoch einen großen, guten Kader. Wir haben keine internationalen Belastungen in der kommenden Saison und sehen uns gut aufgestellt. Im aktuellen Kader stehen zwei Top-Ten-Scorer der Bundesliga mit Kramaric und Belfodil mit jeweils 17 und 16 Toren. Dazu haben wir zwei hochspannende Neuzugänge in der Offensive mit Bebou und Amyan, dazu noch Szalai. Das heißt, wir haben fünf Stürmer für zwei Positionen.“

„Treffen in aller Ruhe unsere Entscheidungen, es muss einfach passen“

Die Hoffenheimer sind laut Rosen bei den Personalplanungen entspannt. „Wir sind ruhig und dennoch vorbereitet. Nicht weil man meint, jetzt kommt dieses Geld und man muss es reinvestieren, sondern wir schauen erst mal ganz genau auf unsere Jungs, fahren morgen ins Trainingslager. Dann treffen wir in aller Ruhe unsere Entscheidungen. Es muss einfach passen, weil wir noch ein bis zwei Spieler zu viel im Kader haben."

Bei Amiri ist man noch in offenen Gesprächen

Beim ebenfalls heißumworbenen U19-Nationalspieler Nadiem Amiri gibt es laut Rosen nichts zu vermelden: „Er wird nach Ende seines Urlaubs morgen mit ins Trainingslager nach Windischgarsten reisen. Wir wissen, dass er einen auslaufenden Vertrag hat und sind in ganz offenen Gesprächen. Der Ausgang ist noch offen, es gibt aktuell keine Anstalten.“

3:2-Sieg gegen Regensburg

Das zweite Testspiel der TSG Hoffenheim gegen Zweitligist SSV Jahn Regensburg stand angesichts des bevorstehenden Rekordtransfers etwas im Hintergrund. Die TSG gewann in einer 4 x 30-minütigen Spielzeit vor rund 800 Zuschauern mit 3:2. Ein Doppelpack von Marco Grüttner brachte die Bayern zunächst in Führung, ehe Benjamin Hübner, Kevin Akpoguma und Konstantinos Stafylidis die Partie noch drehten. Bitterer Beigeschmack: Nach einem Zweikampf fasste sich Kapitän Kevin Vogt in der 22. Minute an die Leiste und musste verletzt vom Platz.

Fotos: Kraichgaufoto

Joelinton bestritt gegen Braunschweig sein letztes Spiel im TSG-Dress, Die Zukunft von Amiri ist noch offen, Glückwünsche nach Stafylidis 3:2-Siegtreffer, Strafraumszene, und Vogt (li.) musste verletzt vom Platz

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