Hoffenheims letzte Chance in Richtung Europa

TSG empfängt im badischen Derby Pokalfinalist SC Freiburg

Es ist die rein rechnerisch wohl letzte Chance für die TSG Hoffenheim, am drittletzten Saisonspieltag mit einem Heimsieg über den badischen Nachbarn SC Freiburg sich noch für eine internationale Teilnahme in der nächsten Saison zu qualifizieren. Nach nur drei Zählern aus den letzten sechs Bundesligapartien hat sich die Ausgangslage der Kraichgauer entscheidend verschlechtert.

SC enteilt der TSG

Nach dem 25. Spieltag lagen die Hoffenheimer auf Rang vier noch zwei Ränge vor dem SC Freiburg, der nun um sechs Punkte dem nordbadischen Rivalen enteilt ist. Mit einem Auswärtserfolg am Samstag um 18.30 Uhr in Sinsheim würden die Breisgauer der TSG endgültig enteilen und ihre Chancen auf einen Champions League-Platz weiter wahren.

Hoffenheims Baumgartner (li.) beim Kopfballduell mit dem Freiburger Höler

Unterschiedliche Voraussetzungen

Während die Hoffenheimer seit dem 1:0-Erfolg in Köln am 6. März auf ein Erfolgserlebnis warten, haben die Freiburger nur eines ihrer letzten zwölf Pflichtspiele verloren und das Anfang April gegen den Deutschen Meister FC Bayern München. Der Streich-Truppe steht zudem noch ein weiterer Saisonhöhepunkt bevor: Erstmals konnten sich die Schwarzwälder für das DFB-Pokalfinale qualifizieren. Gegner ist am 21. Mai im Berliner Olympiastadion RB Leipzig.

Für Freiburg ist noch einiges möglich

Für den SC ist im Saisonfinale noch alles möglich - von Champions-League-Qualifikation plus DFB-Pokal-Sieg bis nichts. Eine Europapokal-Teilnahme können sich die Breisgauer aber kaum noch verspielen, zumal der Vorsprung auf den Tabellenachten Hoffenheim sechs Punkte beträgt und da Platz 7 aller Voraussicht nach für die Europa Conference League reichen wird. Mit Hoffenheim (A), Union Berlin (H) und Bayer 04 Leverkusen (A) spielt Freiburg zudem nur noch gegen direkte Europapokalkonkurrenten.

Last-Minute-Treffer kostete zwei wertvolle Punkte

Am letzten Spieltag kassierten die Freiburger in letzter Minute gegen Borussia Mönchengladbach den Ausgleich zum 3:3 und belohnten sich nicht für eine spektakuläre Aufholjagd nach 0:2-Pausenrückstand. Trainer Christian Streich lobte dennoch das leidenschaftliche Auftreten seiner Mannschaft und machte bereits Werbung übers Saisonende hinaus: „Wenn ich Zuschauer wäre und diese Mannschaft zusammenbleibt, würde ich mir eine Dauerkarte kaufen für die nächsten zwei Jahre.“

Duell zwischen Freiburgs Schlotterbeck (re.) und Hoffenheims Bebou

Baumann ist zuversichtlich

TSG-Torhüter Baumann blickt nach dem 2:2 in Frankfurt am letzten Spieltag wieder etwas positiver nach vorn und hofft am Wochenende auf eine weitere Leistungssteigerung: „Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht im Vergleich zu den vorherigen Wochen. Aber das muss die Basis werden, es muss Standard sein, dass man so ein Engagement und so eine Intensität an den Tag legt. Gegen Freiburg müssen wir nun einen draufsetzen. Unsere Mentalität ist noch da, wir glauben noch an uns. Nun müssen wir nächste Woche zeigen, dass diese Entwicklung weitergeht.“

Drittes Duell in dieser Saison

Die beiden badischen Erstligisten treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander, im Hinspiel siegte Hoffenheim in Freiburg, im Pokalachtelfinale war es dann andersherum. Im Bundesliga-Spiel verschoss Vincenzo Grifo noch einen Strafstoß und Chris Richards traf in der Nachspielzeit mit seinem einzigen Bundesliga-Tor zum 2:1-Sieg der TSG. Im Pokalspiel gelang dann dem italienischen Nationalspieler Grifo gegen seinen Ex-Verein die Revanche, als er beim 4:1-Auswärtssieg gleich doppelt traf.

Standardspezialisten

Mittelfeldspieler Grifo ist Freiburgs Spezialist für Standards. 24 Treffer nach einem ruhenden Ball bedeutet für die Breisgauer hinter dem FC Bayern (25) den zweitbesten Bundesligawert. Der Vereinsrekord aus der Saison 1994/95 ist damit eingestellt und dürfte in den noch ausstehenden Partien höchstwahrscheinlich geknackt werden.

Baumann wartet weiterhin auf 100. Sieg

Damit dieser zumindest nicht am Samstag erfolgt, möchte Hoffenheims Keeper Oliver Baumann, der von 2000-2014 beim SC Freiburg erst in der Jugend und dann bei den Senioren spielte, sorgen, schließlich möchte der 31-Jährige selbst gerne einen persönlichen Rekord endlich aufstellen. Der in Breisach am Rhein geborene Torhüter verweist aktuell auf 99 Bundesligasiege im Trikot der TSG Hoffenheim. Seit acht Wochen wartet Baumann nun schon darauf, den 100. Sieg einzufahren. Ob dies jetzt ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein gelingt?

Fotos: Kraichgaufoto

Raum beim Flanken, Torhüter Baumann wartet weiter auf seinen 100. Pflichtspielsieg im TSG-Dress, TSG-Coach Hoeneß, und SC-Trainer Streich

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