Hoffenheims Schulz in der Startformation gegen Peru

Bundestrainer Löw wünscht sich frühere Anstoßzeiten

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat einen Tag vor dem Test-Länderspiel gegen Peru (Sonntag, 20.45 Uhr) sich in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena mit einem lockeren Warm-Up einzuspielen. Das mediale Interesse war, wie eigentlich üblich bei öffentlichen Auftritten des vierfachen Weltmeisters, sehr groß. Bei der 18-minütigen Pressekonferenz machte Bundestrainer Joachim Löw kein Geheimnis daraus, dass Hoffenheims Nico Schulz von Beginn an auflaufen werde: „Da es sich um ein Test-Länderspiel handelt, bietet sich bei sechs Auswechselmöglichkeiten an, die drei Neulinge spielen zu lassen.

Schulz ohne Anpassungsschwierigkeiten

Nico Schulz wird dabei von Beginn an hinten links beginnen. Der Bundestrainer fand durchweg positive Worte für den Hoffenheimer Neuling: „Nico hat einen guten Eindruck hinterlassen, er hatte keine Anpassungsschwierigkeiten. Er war von Anfang an sehr präsent auf dem Platz. Seine Schnelligkeit und der Druck, mit dem er nach vorne geht, sind sehr auffallend. Es wird für ihn sicherlich sehr motivierend sein in seinem ´Wohnzimmer` zu spielen.“

Hoffenheims Nico Schulz feiert gegen Peru sein Debüt in der A-Nationalmannschaft

Spielt Süle für Hummels?

Nicht spielen werden Innenverteidiger Mats Hummels (Achillessehnenverletzung) und Torhüter Manuel Neuer. Löw: „Es war im Vorfeld abgesprochen, dass Marc-André ter Stegen im Tor stehen wird.“ Gut möglich, dass der ehemalige Hoffenheimer Niklas Süle für seinen Mannschaftskollegen vom FC Bayern in der Innenverteidigung an alter Wirkungsstätte aufläuft.

"Müssen wieder eine Kompaktheit herstellen"

Löw erwartet von seiner Mannschaft bedingungslosen Einsatz: „Wir möchten gegen Peru das Positive von Frankreich-Spiel fortsetzen, wo wir in der Defensive gut standen und kontrolliert mit der richtigen Balance spielten. Neben den typisch deutschen Tugenden wie kämpfen und grätschen, gehören auch spielerische und technische Momente. Peru bietet uns als Gegner die gleichen Möglichkeiten wie Frankreich.“ Löw weiter: „Ich erwarte die gleiche Einsatzfreude und Disziplin wie gegen Frankreich. Wir müssen wieder eine Kompaktheit herstellen. Peru wird eher defensiv spielen, daher werden wir viel Ballbesitz haben.“

Öffentliches Training war in Sinsheim zeitlich unpassend

Auf die Frage, warum die deutsche Nationalmannschaft in Sinsheim kein öffentliches Training absolvierte, sagte der Bundestrainer: „Wir werden im Oktober und November öffentliches Training anbieten. Gleich nach der WM wollten wir dies nicht gleich machen. In Sinsheim war es zudem zeitlich nicht besonders passend.“

Aufgalopp in der Sinsheimer Arena vor dem Spiel gegen Peru am Sonntagabend

"Wünsche mir auch frühere Anstoßzeiten"

Auf die Frage von bwa-sport.de, warum bei solch einem Test-Länderspielen die Anstoßzeit so spät gewählt wird und somit nicht Familienfreundlich ist und auch die Ticketpreise nicht gerade erschwinglich sind, antwortet Löw verständnisvoll: „Meine Meinung dazu ist seit einigen Jahren bekannt. Das sind Entscheidungsprozesse, die auch ich nicht entscheiden kann. Es sind viele Kriterien, die da eine Rolle spielen. Heute am Flughafen in Mannheim und danach im Hotel in Heidelberg waren unheimlich viele Kinder. Übermorgen ist der erste Schultag, daher kann man sich nicht vorstellen, dass diese Kinder ins Stadion können. Man würde sich für die Kinder und Jugendliche wünschen, dass Anstoßzeiten bei 18 oder 19 Uhr liegen."

Blick auf die Basis nicht verlieren - Viele Faktoren spielen eine Rolle

Der Bundestrainer weiß sehr wohl, wie wichtig der Nachwuchs ist: "In jungen Jahren sind die Jugendliche sehr gut für den Fußball in ihrer Begeisterung zu sensibilisieren. Von daher sind die späten Anstoßzeiten schade. Aber es spielen auch andere Faktoren, die auf anderer Ebene entschieden werden, mit eine Rolle. Da gibt es Verträge mit dem Fernsehen, an die man sich halten muss. Inzwischen spielt auch die UEFA eine Rolle, da seit vorletztem Jahr die Vergabe der Rechte an die UEFA abgetreten worden sind. Wir würden uns alle wünschen, wenn um 18 Uhr gespielt werden würde - dann könnten die Kinder auch ihre Idole sehen.“

An familienfreundlichen Länderspielen wird gearbeitet

DFB-Pressesprecher Jens Grittner ergänzte die Ausführungen des  Bundestrainers: „Es gibt bei den Eintrittskarten auch Kategorien für ermäßigte 10.-Euro sowie die Kategorie 4 für 25.- Euro. An den Eintrittspreisen wurde schon gearbeitet. Ähnlich wie bei den Champions-League-Spielen müssen wir uns bei den Anstoßzeiten an Vorgaben halten. Wir versuchen Überlegungen von familienfreundlichen Länderspielen umzusetzen. Wir sind uns der Bedeutung der Nationalmannschaft natürlich bewusst und werden in Zukunft versuchen hier anzusetzen.“

Fotos: BWA

Länderspiel-Atmosphäe in Sinsheim, Trainingseinheit von Jogis-Jungs, Nico Schulz im DFB-Dress, Nico Schulz beim Abschlusstraining, Warm-Up der DFB-Elite, und Großes mediale Interesse beim Training

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