„Immer, wenn wir in der Saison oben dran waren, haben wir verloren“

Sandhausen vor schwieriger Aufgabe beim Tabellendritten Nürnberg

Eine hohe Hürde muss der SV Sandhausen überspringen, will er am Samstag  (13 Uhr) im Spiel beim Tabellendritten 1. FC Nürnberg wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Vor dem letzten Auswärtsspiel der Hinrunde ist es dabei sicher hilfreich, sich fast genau um ein Jahr zurückzuerinnern, als man am Anfang Dezember das Punktspiel bei den Franken mit 3:1 gewann. Die Form des offensivstarken FCN ist nicht vergleichbar mit der vor einem Jahr unter Trainer Alois Schwartz, doch der SVS stellte schon mehrfach seine Auswärtsstärke bei favorisierten Teams unter Beweis.

SVS-Keeper Schuhen musste sich zuletzt einige Kritiken anhören

"Fehler werden in der 2. Liga eiskalt bestraft"

Das Team von Kenan Kocak hat bereits 21 Punkte auf dem Konto, doch bei der jüngsten 1:2-Heimspielniederlage gegen den Angstgegner aus Heidenheim zeigten sich Parallelen zu dem Heimspiel davor gegen Duisburg. Man spielte sich eine Vielzahl von Chancen heraus, doch die Defensive zeigte mehr Anfälligkeiten als größtenteils im ersten Saisondrittel. Auch Torhüter Marcel Schuhen, seit dieser Saison neuer Stammkeeper, war nach dem dritten Patzer in der laufenden Spielzeit ein Thema. SVS-Präsident Jürgen Machmeier wollte dem nicht widersprechen, nahm aber zugleich seinen Schlussmann in Schutz: „Nicht Schuhen, sondern alle haben das Spiel verloren. Immer, wenn wir in der Saison oben dran waren, haben wir verloren. Dennoch mache ich den Jungs keinen Vorwurf, denn sie haben schon wie in den letzten Wochen toll gekämpft“. Tim Knipping, an seinem 25. Geburtstag Schütze des Führungstreffers gegen Heidenheim, zeigte sich auch fürs nächste Spiel schon wieder in Kampflaune: „Fehler wie heute werden in der 2. Liga eiskalt bestraft. Wir werden das Spiel im Laufe der Woche analysieren, schnellstmöglich abhaken und in Nürnberg drei Punkte holen“.

Deutliches Bekenntnis eines SVS-Fans

Für Manuel Stiefler wird es eine Reise in die Heimat

Die verletzungsbedingten Ausfälle von Kapitän Stefan Kulovits sowie Linksverteidiger Leart Paqarada und dessen Stellvertreter Damian Roßbach galt es zuletzt zu kompensieren. Bei Paqarada besteht die Chance, dass er in Nürnberg wieder in den Kader zurückkehrt. Dann könnte auch der gebürtige Franke Manuel Stiefler, der sich in den letzten Wochen in guter Form präsentierte und aus der Personalnot geboren gegen Heidenheim als Linksverteidiger aushelfen musste, gegen seinen ehemaligen Verein wieder auf seine angestammte Position im Mittelfeld zurückkehren.

Mit Trainer Köllner kehrte der Erfolg zurück

Seitdem Michael Köllner seit dem März diesen Jahres das Traineramt des kommenden Gegners 1. FC Nürnberg innehat, kehrte beim Traditionsverein der Erfolg zurück. Man kann fast davon ausgehen, dass der neunfache Deutsche Meister bis zum Ende der Saison um eine Rückkehr in die höchste Spielklasse seit dem Abstieg 2014 mitspielen wird. Auch drei Spiele ohne Sieg warfen den Club nicht aus der Bahn, und durch einen 3:2-Erfolg bei Eintracht Braunschweig kehrten die Franken am Samstag auf Relegationsplatz 3 zurück.

Anfällige Defensive - torgefährlicher Angriff

Trotz der Verstärkung durch den Brasilianer Ewerton, letzte Saison einer der stärksten Innenverteidiger der Liga beim 1. FC Kaiserslautern, zeigt sich die Defensive der Franken in dieser Saison bei 22 Gegentoren öfter als anfällig, doch in Braunschweig bewies das Köllner-Team Charakter. Nach einem 1:2-Rückstand sorgte der Doppelschlag des schwedischen Nationalstürmers Mikael Ishak für den Auswärts-Dreier. Mit elf Treffern führt Ishak damit die Torschützenliste der Zweiten Liga an. Zudem trafen bei den schon 32mal erfolgreichen Nürnbergern Stürmer Cedric Teuchert und Mittelfeldspieler Hanno Behrens bereits jeweils sechsmal ins Schwarze. Mit dem von Hoffenheim bereits umworben gewesenen Kevin Möhwald verfügen die Franken zudem über einen starken Spielgestalter.

Fotos: BWA und Kraichgausport

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