Kann die TSG Hoffenheim im Schwabenland nachlegen?

Hoffenheim gastiert beim Nachbarn VfB Stuttgart

Die TSG Hoffenheim konnte am vergangenen Bundesliga-Spieltag mit einem 3:1-Heimerfolg über den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg seinen Negativlauf von vier sieglosen Spielen beenden und sich mit dem zweiten Saisonsieg vor dem Gastspiel am Samstag beim VfB Stuttgart (Beginn 15.30 Uhr) etwas Luft verschaffen und in die obere Tabellenhälfte klettern. Der Österreicher Christoph Baumgartner, Schütze des zweiten Hoffenheimer Treffers, sagte nach der Partie voller Erleichterung: „Es war ein extrem wichtiger Sieg. Man hat gemerkt, dass wir verunsichert waren. Am Anfang war das Angsthasen-Fußball.“ Am Ende überwog die Freude umso mehr, denn nur wenige hatten den Kraichgauern zugetraut, den Niedersachsen unter derem neuen Trainer Mark van Bommel die erste Saisonniederlage zuzufügen.

TSG-Trainer Hoeneß gratuliert Kaderabek (li.) zu dessen Torerfolg gegen Wolfsburg

Auswärts erst zwei Gegentreffer kassiert

Jetzt gilt es aus Sicht der Blau-Weißen am 7. Spieltag, vor der zweiten Länderspielpause der Saison im baden-württembergischen Nachbarschaftsduell am Neckar nachzulegen. Dabei kann die TSG auf ihre bislang stabile Auswärtsbilanz verweisen, denn in zwei von drei Duellen auf des Gegners Platz blieb man ohne Gegentreffer. Was können die Schwaben dem entgegensetzen? Der VfB kassierte in den letzten beiden Heimpartien zwei Niederlagen in Folge (2:3 gegen Freiburg und 1:3 gegen Leverkusen) und rutschte mit der mageren Punktausbeute von nur fünf Punkten auf den 13. Tabellenplatz. Nach dem torlosen Remis am letzten Spieltag bei Aufsteiger VfL Bochum sind die Rot-Weißen aus Bad Cannstatt seit fünf Bundesligaspielen sieglos (zwei Remis, drei Niederlagen) – eine längere Durststrecke gab es unter Trainer Pellegrino Matarazzo bislang noch nicht. Dabei präsentierten sich die Schwaben im bisherigen Saisonverlauf recht angriffslustig: 93 Torschüsse toppten bisher nur Tabellenführer Bayern München (107) und RB Leipzig (98).

VfB fehlt es an Effizienz

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß erwartet ein emotionales Derby, zumal wieder Zuschauer dabei sein werden: „Stuttgart hat eine gefährliche, spielstarke Mannschaft. Die Leistungen in dieser Saison haben das gezeigt, einzig die Punkteausbeute stimmt noch nicht. Der VfB leidet etwas an der Effizienz. Sie sind häufig früh in Rückstand geraten. Wir wollen uns jedoch auf unseren Matchplan konzentrieren und ebenfalls nach vorne spielen.“

Als verschworene Einheit möchte der SVS in der Hansestadt auftreten

Tore verteilen sich auf mehrere Schützen

Die Gäste aus dem Kraichgau sind im bisherigen Saisonverlauf sehr schwer ausrechenbar. Besonders über die Außenpositionen mit Pavel Kaderabek als auch David Raum waren sie zuletzt gegen Wolfsburg sehr gefährlich. Auch wenn Torjäger Andrej Kramaric im Sturmzentrum die größte Torgefahr ausstrahlt, sind die Hoffenheimer bislang sehr variabel. Die bisher erzielten elf Saisontreffer verteilten sich auf neun verschiedene Spieler. Kein anderes Team ist in dieser Hinsicht so schwer ausrechenbar. Beim VfB ist dies ähnlich: Hier verteilen sich die neun Treffer auf sieben verschiedene Akteure. Dennoch wird am Samstag der kroatische Vizeweltmeister von 2018 wieder im Fokus stehen. Der 30-Jährige möchte schnellstmöglich eine neue Bestmarke knacken: 98 Pflichtspieltore sind es bislang, die 100er-Marke soll schnellstmöglich geknackt werden. Warum nicht ausgerechnet beim württembergischen Nachbarn?

Für beide Trainer eine Reise in die Vergangenheit

Für beide Trainer kommt es am Samstag zum Wiedersehen mit dem Ex-Verein: Matarazzo stand von Sommer 2017 bis Ende 2019 bei der TSG (U 17-Coach und Co-Trainer der Profis unter Julian Nagelsmann und Alfred Schreuder) unter Vertrag, ehe er nach Stuttgart wechselte. Sebastian Hoeneß wurde als Spieler 1999 mit dem VfB Stuttgart Deutscher U 17-Meister. Die Bilanz aus den bisherigen 22 Bundesligaduellen spricht bei 9 Siegen, 7 Unentschieden und 6 Niederlagen für die Gastgeber. Hoeneß zeigt sich zuversichtlich: "Wir wissen um die Bedeutung für unsere Fans und freuen uns auf das Spiel.“ 

Fotos: Kraichgaufoto

Beim Derby wird es mit Sicherheit wieder hoch hergehen

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