Kann Sandhausen gegen Kiel seine Serie weiter ausbauen?

Großartiges Auftreten gegen den Topfavorit HSV

Am letzten Spieltag brachten die Kurpfälzer den Topfavoriten Hamburger SV mit einer starken Mannschaftsleistung im Spiel gegen den Ball an den Rand der Verzweiflung und der Niederlage. „Wir haben unheimlich viel Kampf und Solidarität ins Spiel geworfen“, so Trainer Koschinat, der sich in Sandhausen sehr wohlfühlt und bei dem es laut Präsident Machmeier Anzeichen gibt, dass er bald seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängern könnte. „Wir arbeiten als Team sehr gut zusammen, haben einen geilen Teamspirit“, schlug Kapitän Diekmeier in die gleiche Kerbe.

Sieben Spiele ohne Niederlage

Die Basis eines jeden Erfolgs und Attribute, die es im Spiel gegen Kiel vor einer nicht mehr ganz so mitreißenden Kulisse wieder abzurufen gilt. Nach sieben Spielen ohne Niederlage sollte einem davor nicht bange sein. Sandhausen konnte mit seiner Art und seinem ehrlichem Fußball neue Anhänger gewinnen, und man ist zuversichtlich, den Schnitt von 7.000 auf 8.000 Zuschauer steigern zu können.

Last-Minute-Ausgleich beim Club

Eine Art von Fußball, die auch gegen Holstein Kiel nötig sein wird, denn die Schleswig-Holsteiner machten beim letzten Auswärtsspiel in Nürnberg von Beginn an deutlich, warum sie das zweitbeste Auswärtsteam der Liga sind. Kombinations- und zweikampfstark setzten sie die Franken unter Druck. Nürnberg war aber effektiver und ging 2:0 in Führung, doch die Kieler „Störche“ zeigten Moral und glichen nach dem Anschlusstor des 1,93m großen deutschen Junioren-Nationalstürmers Serra in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Thesker aus. Trainer Ole Werner: „Ich ärgere mich über die Nachlässigkeiten, die wir uns geleistet haben, aber die Jungs haben bis zum Ende an die Wende geglaubt. Bezeichnend ist, dass Salih Özcan, der den Strafstoß verschießt, anschließend unsere beiden Tore vorbereitet hat.“

Auf Walter folgte Schubert und dann Werner

Nach turbulenten Zeiten hat Werner wieder mehr Ruhe in den Verein gebracht. Andre Schubert übernahm zur laufenden Saison das Traineramt bei den Störchen für den zum VfB Stuttgart gewechselten Tim Walter, doch bereits nach sechs Spieltagen musste Schubert wieder gehen und der bisherige U23-Trainer der Kieler übernahm. „Ole Werner hat einfach einen ganz klaren Plan, wie er Fußball spielen will. Das liegt uns einfach viel mehr, als so ein bisschen planlos über den Platz zu laufen“ sagte Kiels Kapitän und Abwehrchef Wahl und sandte damit indirekt unverblümte Worte in Richtung Schubert. Die Heimschwäche konnte noch nicht abgelegt werden, doch unter Werner siegte Kiel unter anderem 3:0 in Fürth, 1:0 in Stuttgart, 6:3 in Wehen Wiesbaden und 2:1 in Dresden.

Kiel verfügt über jüngsten Zweitligakader

Linksverteidiger van den Bergh, der mit 32 Jahren ein Jahr älter als Coach Werner ist, sah in Nürnberg seine fünfte Gelbe Karte und wird den Kielern in Sandhausen fehlen. Defensivstratege Meffert ist hingegen wieder eine Alternative, nachdem er nach einer Schiedsrichterbeleidigung und der Roten Karte im Spiel bei der Heimniederlage gegen Osnabrück ein Spiel aussetzen musste. Stürmer Serra traf in den letzten fünf Spielen viermal und bereitete drei Tore vor. Der südkoreanische Flügelflitzer Lee konnte wie Serra auch bereits sechs Tore erzielen. Lee gehört zudem zu den laufstärksten Spielern im dritt-laufstärksten Team der Liga bei 1.985 absolvierten Kilometern. In Kiel wird allgemein verstärkt auf junge Spieler gesetzt, die man noch nicht am Ende der Entwicklung sieht, mit 23,7 Jahren hat Kiel den im Durchschnitt jüngsten Kader der Liga.

SVS mit positiver Bilanz gegen Kieler Störche

Bevor es am 29. Januar 2020 mit dem Auswärtsspiel in Osnabrück weitergeht, wird der SVS nochmal alles für einen positiven Jahresabschluss tun. Am Hardtwald besiegten die Kurpfälzer die Störche zweimal, ein Mal trennte man sich Unentschieden. Im Hinspiel der laufenden Saison gab es ein Unentschieden durch die Tore von Behrens und Iyoha. Die Gesamtbilanz spricht bei zwei Siegen, vier Unentschieden und einer Niederlage für die Kurpfälzer.

Fotos: Kraichgausport