Kehrt man von den Heiden heim mit Punkten?

SV Sandhausen gastiert auf der Ostalb beim 1. FC Heidenheim

Am Sonntag um 13.30 Uhr tritt der SV Sandhausen in der Partie des 24. Zweitliga-Spieltages einmal mehr im Baden-Württemberg-Derby beim 1. FC Heidenheim an. Der SVS blieb zuletzt bei nur einem Gegentor viermal in Folge ungeschlagen und trotzte dem starken Hamburger SV ein verdientes Unentschieden ab. Der Ballbesitzquote von 74:26 % für den HSV hatten die Sandhäuser hierbei einen Vorteil bei den Zweikämpfen von 54:46 % entgegenzusetzen, was bezeichnend für den Trend ist. Eine gewichtige Bedeutung kommt unter Trainer Alois Schwartz hierbei der Dreierkette vor der Abwehr zu: Nicht nur Winterzugang Tom Trybull hat voll eingeschlagen, auch der zweikampfstarke Erik Zenga spielt eine starke Rückrunde und heimste sich vor Wochen bereits ein Sonderlob des Coaches ein. Doch der SVS wusste auch im Spiel nach vorne zu überzeugen, bis die Kräfte nachließen.

Sandhausens Cebio Soukou (li.) steht nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung

Noch ein weiter Weg

„Der HSV hat eine klasse Mannschaft, aber wir haben richtig gut dagegengehalten“, sagte Kapitän Dennis Diekmeier, während Torjäger Pascal Testroet bereits nach vorne schaute: „Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge gepunktet. Unser Weg ist aber noch weit, wir müssen noch einige Punkte holen.“ Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht das: Durch den Sieg des Konkurrenten Fortuna Düsseldorf ist der SVS wieder auf Relegationsplatz 16 abgerutscht, doch die Kurpfälzer haben im engen Tabellenkeller bei nur einem Punkt Rückstand Tuchfühlung zu Platz 13 und empfangen in den nächsten drei Heimspielen mit Hannover 96, Hansa Rostock und Dynamo Dresden direkte Konkurrenten am Hardtwald.

Auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen

Kann der unter Schwartz deutlich bissigere und auswärtsstarke SVS in Heidenheim weiter Punkten? Bei inzwischen zwei Siegen in Heidenheim hat der einstige Angstgegner etwas von seiner Furcht verloren, doch der SVS wird vor allem kämpferisch bei den Ostälblern wieder alles in die Waagschale werfen müssen, da die Heidenheimer auch in dieser Saison fast selbstredend das Dauerabo der laufstärksten Mannschaft der Liga innehaben. Die mentale Stärke des Teams von Trainer Frank Schmidt ist mit Sicherheit auch ein Grund, weswegen sie seit ihrem Zweitligaaufstieg 2014 fast konstant eine gute Rolle spielten und nur 2018 in Abstiegsgefilde gerieten. Aktuell haben die Heidenheimer bei drei Punkten Rückstand zu Platz 2 wieder Tuchfühlung zu den begehrten Plätzen, doch die Konkurrenz ist diese Saison besonders groß. 

Sandhausens Cheftrainer Alois Schwartz (re.) und Co-Trainer Dimitrios Moutas wollen in Heidenheim den positiven Trend fortsetzen und weiter punkten

Wichtige Spieler kehren zurück

Für das Derby kehrt auf beiden Seiten ein wichtiger Offensivspieler nach einer Gelbsperre zurück: Während beim FCH mit Tim Kleindienst der erfolgreichste Torschütze (7 Treffer) wieder eine Option ist, kann der SVS wieder mit Flügelstürmer Cebio Soukou planen. Interessant ist hierbei, ob Alois Schwartz personell zunächst nichts verändert oder sich womöglich für eine offensivere Formation entscheidet. Soukou könnte sowohl anstelle von Erich Berko auf links beginnen oder aber auf dem rechten Flügel stürmen, womit Bashkim Ajdini auf seine angestammte Position des Rechtsverteidigers rücken würde und Diekmeier wie beim Spiel in Karlsruhe zunächst auf der Bank Platz nehmen müsste.

Keine großen Kaderveränderungen

Ungewohnter für Heidenheimer Verhältnisse musste man vor der laufenden Saison weniger Abgänge wie gewohnt kompensieren und spielt mit fast unveränderter Formation zur vorherigen Spielzeit. Während man in den vergangenen Jahren Leistungsträger wie Dorsch, Andrich, Dovedan oder Glatzel abgeben musste, war der einzig namhafte Abgang diesmal Rekordspieler Marc Schnatterer, der jedoch altersbedingt keinen neuen Vertrag mehr erhielt. Frank Schmidt, bereits seit 2007 Trainer der Ostälbler, verstand es jedoch immer wieder, Talente wie Patrick Mainka, Dzenis Burnic oder Jan Schöppner erfolgreich ins Team einzubauen. Dem vor zwei Jahren aus Fürth gekommenen Tobias Mohr gelingt es diese Saison besonders, in die Rolle von Standardspezialist Schnatterer zu schlüpfen. Er bereitete mit Flanken bereits sechs Treffer vor und erzielte sechs weitere Tore selbst. Gegen Hannover traf Mohr mit einem 35-Meter-Schuss, während Verteidiger Tim Siersleben die gewohnt solide Heidenheimer Abwehrarbeit hervorhob: „Wir haben in der Defensive eine super Kommunikation.“ Nur die Chancenverwertung bei einer Vielzahl herausgespielter Möglichkeiten sei noch verbesserungswürdig, so Trainer Schmidt.

Mögliche Aufstellungen:

1. FC Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach – Schöppner, Burnic, Theuerkauf – Leipertz, Mohr – Kleindienst
SV Sandhausen: Drewes – Diekmeier, Dumic, Zhirov, Okoroji – Trybull – Bachmann, Zenga – Ajdini, Soukou – Testroet

Fotos: foto2press

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