Koschinat-Truppe steckt weiter im Tabellenkeller fest

SV Sandhausen unterliegt 1:3 bei Dynamo Dresden

Für den SV Sandhausen geht eine erfolglose, mit langen Reisen geprägte Woche zu Ende. Das Team von Trainer Uwe Koschinat kassierte nach der 0:3-Pokalspielniederlage beim Ligakonkurrenten 1. FC Heidenheim am 12. Zweitliga-Spieltag bei Dynamo Dresden mit 1:3 die zweite Pleite innerhalb von nur drei Tagen. Dresden, das zuvor in vier Spielen sieglos war, gewann letztendlich aufgrund der besseren Chancenverwertung, wenngleich Sandhausen über weite Phasen die spielbestimmende Mannschaft war. Die Kurpfälzer blieben in der Offensive äußerst harmlos und kassierten am Ende die erste Liga-Niederlage unter Trainer Koschinat.

Effiziente und kaltschnäuzige Gastgeber

Sandhausens Coach nahm gegenüber dem Pokal-Aus drei Änderungen vor: Markus Karl, Denis Linsmayer und Rurik Gislason kamen für Tim Kister (Mittelfußbruch), Stefan Kulovits und Felix Müller ins Team. Während beide Mannschaften vorsichtig und ohne großes Risiko die Partie angingen, erzielten die Gastgeber mit ihrer ersten Torchance die 1:0-Führung. Nach einem langen Ball von Hartmann verschätzte sich Sandhausens Abwehrspieler Karl, Koné nahm den Ball im Strafraum mit der Brust an und vollendete freistehend vor SVS-Keeper Niklas Lomb (10.). Sandhausen war in der Folge offensiver mehr bemüht, fand aber kaum eine Lücke in der sicheren Dresdner Hintermannschaft.

Schleusener erzielt den 1:1-Ausgleich

Bis zum 22. Minute, als Leart Paqarada den Ball scharf in den Strafraum spielte und die Gastgeber nicht entschlossen klären konnten, war es Andrew Wooten, der einen Schuss aus sieben Metern von Fabian Schleusener zum 1:1 ins Tor leicht abfälschte. Die Sachsen waren davon nicht sonderlich geschockt und reagierten entschlossen. Nach einer schönen Kombination über Atik und Heise sorgte Aosman aus kurzer Distanz für die erneute Führung für Dynamo (31.). In der Folge kontrollierten die Schwarz-Gelben Ball und Gegner und hielten so die Gäste vom eigenen Tor fern. Kurz vor dem Seitenwechsel hätte Koné nachlegen können, doch schoss er frei vor Keeper Lomb über das Tor (43.).

Felix Müller kam nach 68. Minuten für Leart Paqarada ins Spiel

Sandhausen dominiert - Dresden trifft

In der zweiten Hälfte erspielten sich die Schwarz-Weißen eine optische Überlegenheit gegen tief aber kompakt stehende Gastgeber. Die größte Chance zum erneuten Ausgleich bot sich Stürmer Wooten, der eine Hereingabe von Gislason aus spitzem Winkel haarscharf am Lattenkreuz vorbeisetzte (57.). Erneut zeigte sich das Team von Trainer Walpurgis eiskalt bei der Chancenverwertung. Nach einer Hereingabe von der linken Angriffsseite von Linksverteidiger Heise landete der Ball auf Höhe des Elfmeterpunktes bei Benatelli, der kurzen Prozess machte und zum 3:1 einnetzte (77.). Sandhausen bemühte sich zwar das Ruder nochmals herumzureisen, kam aber nicht mehr gegen einen kompakten Gegner zu zwingenden Chancen.Während Dresden sich mit diesem Dreier tabellarisch vorübergehend auf Platz 6 schoss, bleibt der SVS weiter auf dem Relegationsplatz sitzen. Um in den untersten Tabellenniederungen sich etwas Luft zu verschaffen, sollte der SVS am Freitag (18.30 Uhr) gegen den MSV Duisburg unbedingt einen Heimsieg landen.

Fabian Schleusener erzielte den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für den SV Sandhausen

Stimmen zum Spiel:

"Konnten die gegnerischen Konter nicht unterbinden"

Während sich Sandhausens Geschäftsführer Sport Otmar Schork über die derzeit vielen Gegentore, bedingt größtenteils durch individuellen Fehler, ärgert, sah er für den SVS nach dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich die Möglichkeiten selbst in Führung zu gehen. Schork: „Wir müssen in dieser Phase definitiv besser verteidigen und die wenigen Konter der Dresdner unterbinden. Das war heute ausschlaggebend dafür, dass wir als Verlierer vom Platz gehen.“

"Am Ende eine sehr bittere, aber verdiente Niederlage“

Trainer Uwe Koschinat hatte sein Team vor der enormen Konterstärke des Gegners gewarnt, und musste dennoch mit ansehen, wie durch eigene Unachtsamkeit der 0:1-Rückstand zu Stande kam. Danach fand er für die Spielweise seiner Truppe lobende Worte: „In der Folge muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn wir haben sehr initiativ gespielt und geduldig den Ball laufen lassen. Wir sind dann nicht unverdient zum Ausgleich gekommen, umso ärgerlicher war dann der erneute Rückstand.“ Während er in der Folge das konzentriertere Defensivverhalten lobte, das Dresden kaum noch Konterchancen erlaubte, bemängelte er die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Koschinats treffendes Fazit: „Am Ende war es eine sehr bittere, aber verdiente Niederlage.“

"Wollten den Schwung mitnehmen und nach dem Pokal-Aus ein Zeichen setzen"

Für Denis Linsmayer war besonders enttäuscht: „Wir wollten den Schwung aus den letzten beiden Liga-Spielen mit nach Dresden nehmen und nach der Niederlage im Pokal ein Zeichen setzen. Das ist uns leider nicht gelungen.“ Auch für ihn war der erste Gegentreffer vermeidbar, und anschließend sah er seine Mannschaft richtig gut im Spiel mit genügend Möglichkeiten, aber letztendlich ohne zu nötige Präzision. Linsmayer. „Als wir gut im Spiel waren kassieren wir zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt das 1:2, das wir trotz großen Aufwand mit viel Ballbesitz aber nicht mehr wettmachen konnten.“

"Mit den letzten beiden Spielen sind wir absolut nicht zufrieden"

Innenverteidiger Markus Karl: „Im Endeffekt war es so, dass Dresden mit ihren ersten beiden Torschüssen, die wir aber auch schlecht verteidigt haben, jeweils in Führung geht. Dynamo stand danach sehr tief, uns haben einfach die Mittel in der Offensive gefehlt. Mit den letzten beiden Spielen sind wir absolut nicht zufrieden, unsere volle Konzentration gilt nun dem Heimspiel gegen Duisburg.“

Kein Trübsal blasen und gegen Duisburg auf drei Punkte gehen"

Torhüter Niklas Lomb: „Die Niederlage ist extrem bitter, denn wir hatten uns das heute ganz anders vorgestellt. Es bringt jetzt nichts Trübsal zu blasen, wir müssen am nächsten Freitag gegen Duisburg voll auf die drei Punkte gehen.“

Statistik:

SG Dynamo Dresden: Schubert – Gonther, Hartmann (C), Dumic – Wahlquist, Benatelli, Atik (66' Berko), Heise – Ebert, Koné (66' Röser), Aosman (90+2' Duljevic)
SV Sandhausen: Lomb – Klingmann, Karl, Verlaat, Paqarada (68' Müller) – Linsmayer (C), Förster – Gíslason (73' Behrens), Vollmann (82' Rossipal), Wooten, Schleusener
Tore: 1:0 Koné (11'), 1:1 Schleusener (22'), 2:1 Aosmann (31'), 3:1 Benatelli (78')
Zuschauer: 27.253
Schiedsrichter: Michael Bacher

Fotos: BWA und Kraichgausport

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