Last-Minute-Treffer rettet Hoffenheim Punkt gegen Gladbach

Jokertor von Akpoguma bewahrt TSG vor Heimniederlage

Die TSG Hoffenheim ist die Mannschaft der späten Tore. So auch beim letzten Hinrundenspiel zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach, in dem die Kraichgauer dem 0:1-Rückstand durch Embolo in der 35. Minute lange hinterherliefen und trotz einer Vielzahl an Tormöglichkeiten meist an sich oder dem besten Mann auf dem Platz VfL-Keeper Sommer scheiterten. Die Bilanz von 15:3 Ecken für die Gastgeber war vielsagend. Abermals bewies TSG-Coach Hoeneß ein glückliches Händchen, als er wie zuletzt in Leverkusen den Torschützen einwechselte. Akpoguma, erst vier Minuten auf dem Feld, war es, der in der ersten Minute der Nachspielzeit aus kurzer Distanz den hochverdienten 1:1-Endstand markierte. Während die Nordbadener nach zuletzt vier Siegen und zwei Unentschieden auf einem Europapokalplatz überwintern, ärgerten sich die Gladbacher über den verpassten Befreiungsschlag nach zuletzt vier Niederlagen mit 17 Gegentreffern in Serie. Eine Platzierung im unteren Tabellendrittel auf Rang 13 zur Halbserie gilt als große Enttäuschung.

Hoffenheims Kramaric war zwar sehr bemüht, aber am Ende wartet der kroatische Torjäger weiterhin auf seinen 100. Pflichtspieltreffer für die Kraichgauer.

Unüberwindbarer VfL-Keeper Sommer

Die Hoffenheimer gingen aufgrund ihrer letzten Ergebnisse sehr selbstbewusst ins Spiel und versuchten, von Beginn an vor den erlaubten 750 Zuschauern das Geschehen zu diktieren. In der Anfangsviertelstunde sah dies recht gefällig aus. Zunächst schoss Kaderabek freistehend übers Tor (4.) und ein Schuss von Rutter wurde zur sicheren Beute von Gästekeeper Sommer (12.). Gladbachs erste Torchance hatte Kapitän Stindl, der jedoch im Eins-gegen-Eins in Torhüter Baumann seinen Meister fand (22.). Danach stand wieder Gladbachs Schweizer Nationaltorhüter im Mittelpunkt, als er gegen Kaderabek (23.), Rutter (27.) und Raum (28.) einen Rückstand verhinderte.

Embolo bringt Gladbach in Führung

in der Folge wurden die Fohlen von Niederrhein etwas aktiver und hatten durch einen Stindl-Schuss, den Baumann parierte, ihre zweite gute Aktion (29.). Wenig später scheiterte Embolo an Baumann und im Nachschuss Thuram an Gegenspieler Posch (34.). Aus der daraus resultierenden Ecke fiel die überraschende Gästeführung, nachdem Embolo völlig freistehend aus vier Metern den Ball über die Torlinie drückte (35.). Die temporeiche und sehr unterhaltsame erste Hälfte war ein ständiges Hin und Her und machte Lust auf mehr.

Akpoguma (Nr. 25) trifft in der Nachspielzeit zum glücklichen, aber hochverdienten Hoffenheimer Ausgleich.

Nach einer Stunde nimmt Hoffe Fahrt auf

Zunächst aber war im zweiten Abschnitt Schmalkost angesagt. Beide Abwehrreihen standen sicher und so spielte sich das Geschehen zunehmend im Mittelfeld ab, wo um jeden Meter geackert und gekämpft wurde. Erst nach einer Stunde fand das Hoffenheimer Spiel wieder mehr Struktur und es ergaben sich wieder einige vielversprechende Tormöglichkeiten. Zunächst parierte Sommer reaktionsschnell einen Rutter-Kopfball von der Linie (65.) und eine Minute später setzte Posch einen Kopfballaufsetzer aus kurzer Distanz über die Querlatte (66.). Die TSG drückte nun verstärkt mit aller Macht auf den Ausgleich, während die Gäste sich nur noch aufs Verteidigen konzentrierten. Die Schlussphase war sehr umkämpft, spielerische Akzente waren selten, vielmehr ging es für die einen darum den Ausgleich zu erzielen und für die anderen, die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Dabei zeichnete sich immer wieder Gladbachs Nummer 1 aus, der in der 85. Minute zunächst gegen Rutter und dann gegen Baumgartner Torschüsse abwehrte.

Jokertor von Akpoguma zum späten Ausgleich

Doch die Blau-Weißen gaben zu keinem Zeitpunkt auf und belohnten sich in der hektischen Nachspielzeit doch noch mit dem verdienten Ausgleich. Nach einer Flanke von Vogt bediente Bebou per Kopf mustergültig Akpoguma, der im Stile eines Torjägers aus fünf Metern den Ball unhaltbar zum 1:1-Endstand über die Torlinie drückte (90.+1).

"Ausgleich ist leider zu spät gefallen"

TSG-Nationalspieler Raum trauerte dem verpassten Sieg nach: „Am Ende waren wir absolut drückend, die Gladbacher waren froh, als abgepfiffen wurde und wollten nur noch schnell in die Kabine. Schade, wenn das Spiel noch ein bisschen länger gegangen wäre, gewinnen wir es vielleicht noch. Der Ausgleich ist leider zu spät gefallen. So müssen wir das 1:1 annehmen.“ Während die TSG gerne ihre makellose Heimbilanz mit einem weiteren Dreier zum Jahresende ausgebaut hätte, ärgerten sich die Gladbacher, dass sie ihren Negativlauf nicht mit einem Überraschungssieg in Sinsheim beenden konnten. Weiter geht es für die Kraichgauer nach einer kurzen Winterpause mit dem Rückrundenauftakt am Samstag, den 8. Januar um 15.30 Uhr gegen den FC Augsburg.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Grillitsch, Vogt – Kaderabek (87. Akpoguma), Geiger, Raum – Stiller (62. Baumgartner), Kramaric – Rutter, Dabbur (46. Bebou)
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Bensebaini, Scally – Zakaria, Kramer – Herrmann, Stindl, Thuram (73. Netz) – Embolo (88. Plea)
Tore: 0:1 Embolo (35.), 1:1 Akpoguma (90. +1)
Schiedrichter: Jablonski
Zuschauer: 750

Fotos: Kraichgaufoto

Rutter (re.) zählte erneut zu den Hoffenheimer Aktivposten, Baumann war erneut der sichere Rückhalt, Kramaric beim Kopfball, Zweikampfszene, und Hoffenheimer Jubel nach dem 1:1-Ausgleichstreffer

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