Neuauflage eines immer reizvollen Baden-Duells

TSG Hoffenheim empfängt am Sonntagnachmittag den SC Freiburg

Nach der Länderspielpause setzt die Fußball-Bundesliga an diesem Wochenende mit dem 4. Spieltag ihren Spielbetrieb fort. Die TSG Hoffenheim trifft dabei am Sonntag um 15.30 Uhr im badischen Nachbarschaftsduell auf den SC Freiburg. Die gastgebenden Kraichgauer haben sich in den letzten Jahren zu einem Angstgegner der Breisgauer entwickelt, gingen aus den letzten elf Duellen nur einmal als Verlierer vom Platz.

TSG-Keeper Oliver Baumann in Aktion. Der Ex-Freiburger freut sich wieder auf das Duell gegen den ehemaligen Verein.

"Man muss das immer etwas größer sehen"

Die Mannschaft von Kulttrainer Christian Streich reist dennoch sehr zuversichtlich nach Sinsheim, liegt mit zwei Siegen über Paderborn und Mainz bei 6 Punkten vor der TSG, die jeweils alle Varianten (Niederlage, Sieg und Unentschieden) durchspielt hat. TSG-Coach Alfred Schreuder sieht nach 4 Punkten dennoch einen Entwicklungsschritt seiner Mannschaft:  „Man muss das immer etwas größer sehen. Alle haben gesagt, dass wir ein schwieriges Auftaktprogramm haben. Das war auch so. Wir müssen aber auf uns gucken. Die Mannschaft macht große Schritte, um am Ende erfolgreich zu sein. Wir haben unsere beste Leistung gegen Frankfurt abgerufen, aber keine Punkte geholt.“

Torreiche und intensive Partie ist zu erwarten

Die Duelle zwischen den beiden badischen Rivalen waren meist recht torreich. In den letzten zwölf Spielen fielen 49 Treffer, wobei die Hälfte der 18 Direktvergleiche Unentschieden endete. Vor allem die Spiele in Sinsheim sind meist ereignisreich. Schon zweimal gab es jeweils ein emotionales 3:3. Der SC blieb bei neun Gastspielen kein einziges Mal torlos. Die Fans beider Lager dürfen gespannt sein, ob es auch am Sonntag ein Spektakel wird. Das hatte man aber auch am vergangenen Spieltag eher für das Hoffenheimer Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen vorausgesagt, mit dem folgenden torlosen Remis hatte jedoch kaum einer gerechnet. Schreuder erwartet ein intensives Derby: „Freiburg ist eine sehr gute Mannschaft. Wir sind gut auf sie vorbereitet. Es wird ein intensives Spiel, da bin ich mir sicher. Ich will jedes Spiel gewinnen, egal ob es ein Derby ist oder nicht.“

Florian Grillitsch im Duell mit SC-Stürmer Petersen (li.)

Baden-Duell war meist recht hitzig - Lob für Streich

Rein statistisch gesehen wurden die Freiburger an den ersten drei Spieltagen mit am meisten gefoult (50 Mal) und begingen zugleich die wenigsten Fouls (18). Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken, der das Baden-Duell leitet, wird mit Sicherheit einiges zu tun bekommen. Das haben die letzten Spiele, vor allem im Duell der beiden Trainer-Hitzköpfe Julian Nagelsmann und Christian Streich mehrfach bewiesen. Nagelsmann-Nachfolger Schreuder ist da schon eine Spur ruhiger am Spielfeldrand. Der neue Hoffe-Coach findet für seinen Freiburger Trainerkollegen viele lobende Worte: „Er ist der Trainer in der Bundesliga, der am längsten in seinem Verein arbeitet. Ich liebe die Art und Weise, wie er den Fußball sieht. Ich habe großen Respekt vor seiner Arbeit. Er hat eine große Leidenschaft am Platz und ist ein großes Vorbild für viele Trainer in der Bundesliga.“

"Erwarte enge Partie mit hoffentlich einem knappen Sieg für uns"

Oliver Baumann, der 2014 nach 14 Jahren vom Schwarzwald in den Kraichgau wechselte und seitdem die unumstrittene Nummer 1 im Hoffenheimer Tor ist, freut sich auf seinen Ex-Klub: „Auch wenn ich schon einige Jahre bei der TSG bin, sind die Duelle gegen Freiburg für mich immer etwas Besonderes. Auch dieses Mal erwarte ich wieder eine enge Partie mit einem knappen Ausgang, der hoffentlich zu unseren Gunsten ausgeht.“

Grifo-Sperre sorgte für Unstimmigkeiten

Nicht mit von der Partie wird Freiburgs italienischer Nationalspieler Vincenzo Grifo sein, der am letzten Tag der Sommer-Wechselperiode für die Freiburger Rekordablöse von 7 Millionen Euro von Hoffenheim nach Freiburg, wo er bereits 46 seiner 83 Bundesligaspiele zuvor bestritt, wechselte. Nach dem Wechsel gab es einige Unstimmigkeiten. Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen hat Grifo kritisiert und die ausgehandelte Sperre für das direkte Duell verteidigt: "Es bleibt für mich ein Rätsel, wie sich eine Sichtweise innerhalb von nicht einmal zwei Wochen um 180 Grad drehen kann – von der glücklichsten Phase auf dem Fußballplatz bis zu einem mit Nachdruck forcierten Wechsel. Die Vereinbarung ist einer speziellen Situation geschuldet, die bei uns weder in der Vergangenheit Usus war, noch in der Zukunft sein wird.“

Auch Samassekou wird nicht dabei sein

Auch die Gastgeber müssen auf ihren von RB Salzburg für 12-Millionen Euro verpflichteten Rekordtransfer Diadie Samassekou verzichten. Der 23-jährige Mittelfeldspieler zog sich beim Testländerspiel Malis in Saudi-Arabien (1:1) einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu und wird noch längere Zeit ausfallen. Tickets für die Partie in der Sinsheimer PreZero-Arena gibt es noch am Spieltag an den Tageskassen.

Fotos: Kraichgaufoto

TSG-Kapitän Kevin Vogt, TSG-Torjäger Andrej Kramaric wird weiter verletzungsbedingt fehlen, und Kevin Akpoguma (li.) in Aktion

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