Nullnummer-Premiere zwischen Leverkusen und Hoffenheim

TSG ermauert sich Auswärtspunkt unterm Bayer-Kreuz

Erstmals im 23. Aufeinandertreffen endete ein Spiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und der TSG Hoffenheim torlos 0:0. In einer wenig unterhaltsamen und bis auf die Schlussphase chancenarmen Partie, erkämpften sich die Gäste aus dem Kraichgau mit einer sehr defensiven Herangehensweise einen nicht unverdienten Auswärtspunkt bei denen mit 6 Punkten aus zwei Bundesliga-Spieltagen optimal gestarteten Rheinländern. Leverkusen hat über die insgesamt 96 Spielminuten bei 75 Prozent Ballbesitz und dem außergewöhnlich einseitigen Eckenverhältnis von 19:0 zwar viel Aufwand betrieben, musste sich aber am Ende aufgrund fehlender Durchschlagskraft und eines aufopferungsvoll kämpfenden Gegners mit dem Remis vor 26.000 Zuschauern begnügen.

Belfodil hatte 2-3 gute Tormöglichkeiten, um die TSG auf die Siegerstraße zu bringen

Hoffenheim stand sicher und hatte die besseren Chancen

Die defensiv eingestellten Gäste operierten mit einer Viererkette und drei Sechsener davor aus einem kompakten Defensivverbund, das Leverkusen vor große Probleme stellte. Bei Temperaturen von über 30 Grad entwickelte sich ein eher gemächlicher Bundesliga-Kick, bei dem Torszenen Mangelware blieben. Nach einer Viertelstunde hatte die TSG Pech, als Kaderabek mit einem Schuss unglücklicherweise Mitspieler Bebou traf (14.). Ansonsten war die Bosz-Elf am Drücker, die es aber nicht verstand, Lücken in der dichtgestaffelten Hoffenheimer Hintermannschaft zu finden oder sich durch Überraschungsaktionen in Szene zu setzen. Alles lief nach dem gleichen Muster ab. Nach einer halben Stunde hatte Belfodil die große Chance zur Gästeführung, doch anstatt frei vor Torhüter Hradecky den Torabschluss zu suchen, passte er in den freien Raum, wo kein Mitspieler stand (29.). Das Bayer-Team, das saisonübergreifend seit acht Spielen ungeschlagen ist, enttäuschte auf der ganzen Linie. Der erwartete spektakuläre Offensivfußball fand nicht statt. Es fehlte dem Bayer-Starensemble an Effektivität, Kreativität und Schnelligkeit, um die gegnerische Kompaktheit ernsthaft in Gefahr zu bringen. So blieb den enttäuschten Zuschauern in der sonnendurchfluteten BayArena die Hoffnung auf aufregendere zweite 45 Minuten einer eher grauen Bundesligapartie.

Kaderabek stand sicher in der Defensive und hatte einige gute Offensivaktionen

Amiri hatte Führungstreffer auf dem Fuß

Die weiterhin gut gestaffelten Hoffenheimer konnten sich zu Beginn der zweiten Hälfte besser aus der kompakten Defensive befreien und einige Konter fahren. So bot sich erneut Belfodil eine gute Möglichkeit, als er von halbrechts zum Torschuss kam, aber an Keeper  Hradecky scheiterte (47.). Auf der anderen Seite hatte Bailey Pech, als er mit einem Vollspannschuss von links nur das Außennetz traf (57.). Nach einer Stunde musste Belfodil, der bis dahingefährlichste Stürmer auf dem Platz, runter, für ihn feierte Neuzugang Locadia sein Bundesligadebüt. Bei Leverkusen ging der enttäuschende Ex-Hoffenheimer Volland, der nach seinen tollen Leistungen an den ersten beiden Spieltagen überhaupt nicht ins Spiel kam und nur zu einem Torabschluss kam. Zudem ging Demirbay, für ihn kam Amiri für die Gastgeber. Der ehemalige Hoffenheimer sorgte für frischen Wind. Dem 22-jährigen Amiri wäre kurz nach seiner Einwechslung beinahe der Führungstreffer gelungen, als er nach einem Stellungsfehler von Torhüter Baumann aus spitzem Winkel den Ball übers Tor jagte (64.). Nach einem Bellarabi-Distanzschuss war Posch kurz vor der eigenen Torlinie zur Stelle und klärte mit dem Unterleib für den bereits geschlagen Baumann (69.).

TSG überstand Leverkusener Schlussoffensive schadlos

Eine Viertelstunde vor dem Ende drängten die Gastgeber die Blau-Weißen, die nur noch den Punkt verteidigten, völlig in die Defensive. Doch weder die an diesem Tag seltenen Havertz-Dribblings noch die Torabschlüsse von Lars Bender (82.), Aranguiz (87.) und Wendell (90.+4) fanden den Weg ins Tor. Für Hoffenheim hatte der eigewechselte Akpoguma in der 90. Minute eine gute Kopfballchance, die jedoch neben das Tor ging.
Am Ende blieb es bei der Nullnummer, die sich das Team von Trainer Schreuder aufgrund einer taktisch und kämpferisch guten Leistung gegen einen aktiveren, aber ideenlosen Gegner auch mit dem nötigen Glück verdient hatte. Nach der Länderspielpause empfängt die TSG Hoffenheim am Sonntag, den 15. September um 15.30 Uhr den badischen Nachbarn SC Freiburg.

Fotos: Kraichgaufoto

 

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