Sandhausen kassiert in Darmstadt die erste Saisonniederlage

Kurpfälzer zu harmlos beim 1:2 am Böllenfalltor

Der SV Sandhausen verliert im ersten Auswärtsspiel der Zweiligasaison 2022/23 beim SV Darmstadt 98 mit 2:1. Der zwischenzeitliche Ausgleich von Aleksandr Zhirov reicht nicht zum Punktgewinn. Freitagabend, Flutlicht, volles Haus am Böllenfalltor. Alles war angerichtet für eine aufregende Zweitligapartie. Wie von Alois Schwartz erwartet, war die Stimmung bereits vor dem Anpfiff aufgeheizt im gut gefüllten Merck-Stadion am Böllenfalltor.

Abstimmungsfehler sorgt für frühen Rückstand

Von Beginn an versucht der SVS den Gegner früh anzulaufen, dies soll während der ganzen Partie aber nicht so effektiv funktionieren wie noch in der Vorwoche gegen Bielefeld. Nach fünf Minuten sorgt Darmstadts Tietz für den ersten Aufreger: Eine Flanke aus dem Halbfeld köpft er freistehend weit am Tor vorbei. Darmstadt ist zu diesem Zeitpunkt besser im Spiel und setzt die SVS-Defensive immer wieder unter Druck. Nach einem Missverständnis zwischen Trybull und Diekmeier ist Manu im Dress der Lilien einen Schritt schneller und kommt im Strafraum frei zum Abschluss. Aus sechs Metern in halblinker Position wuchtet er den Ball in den Winkel, Drewes ist ohne Chance (9.).

Engagierter Sandhäuser Trainer Alois Schwartz am Spielfeldrand

Gute Stimmung im SVS-Block

Die mitgereisten SVS-Fans stecken den Rückstand schnell weg. Sie sorgen weiter für ordentliche Stimmung im Gästeblock. Die Offensive der Gastgeber hält weiter an, dem SVS gelingt hingegen kaum eine Entlastung. Als Manu erneut im Strafraum auftaucht, kann Zhirov klären.

Überraschender Ausgleich

Kurz vor der Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit fällt aus dem Nichts der Ausgleich! Nach einem langen Ball von Drewes und der Kopfballverlängerung von Bachmann kommt Pulkrab auf dem linken Flügel an den Ball. Bevor er ihn verwerten kann, wird er gefoult. Der Freistoß landet über Umwege bei Zhirov, der den Ball zum 1:1-Ausgleich einschiebt (25.).

SVS bis zur Halbzeit besser im Spiel

Nach dem Ausgleich kommt keines der Teams zu gefährlichen Torraumszenen. Erst David Kinsombi, der sehenswert auf Bachmann durchsteckt, sorgt für Aufregung vorm Lilientor. Bachmann lässt einen Verteidiger aussteigen und kommt aus der Distanz zum Abschluss. Der Schuss gerät zu flach und zu unplatziert auf SVD-Keeper Schuhen, der parieren kann. Kurz darauf folgt die nächste Chance für den SVS: Nach einem starken Sololauf von David Kinsombi durch die Lilien-Defensive kommt Bachmann kurz vor dem Tor an den Ball. Den Schuss kann er nicht platziert genug aufs Tor bringen, es bleibt beim 1:1 auch bis zur Pause.

Auch SVS-Kapitän Dennis Diekmeier konnte die erste Saisonniederlage am Böllenfalltor nicht verhindern

Erneuter Rückstand

Der SVS startet besser in die zweite Hälfte, kann sich bei einem Freistoß aber nicht belohnen: Im Strafraum segeln gleich zwei Männer in weiß am Ball vorbei. Kurz darauf fällt die erneute Führung für Darmstadt durch Mehlem und erneut ist Manu beteiligt. Dieser steckt sehenswert auf Mehlem durch, der frei vor Drewes auftaucht und zur 2:1-Führung vollendet (56.). Nach dem Rückstand versucht die Mannschaft vom Hardtwald erneut zum Ausgleich zu kommen. Gegen kämpferisch dagegenhaltende Darmstädter und das euphorische Publikum ein schweres Unterfangen.

Vierfacher Wechsel beim SVS

Alois Schwartz sieht in der SVS-Offensive Bedarf, es ist Zeit für einen Personalwechsel- und zwar gleich vierfach: Die Kinsombi, Pulkrab und Trybull verlassen den Platz, sie werden von Philipp Ochs, Alexander Esswein, Ahmed Kutucu und Marcel Ritzmaier ersetzt. Auch in den Folgeminuten fehlt den Angriffsbemühungen des SVS das letzte Quäntchen Glück, um vor dem Tor der Lilien für Gefahr zu sorgen. Sinnbildlich hierfür ist eine Szene kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit: Kutucu wird auf dem linken Flügel freigespielt, legt quer auf Bachmann. Dieser kann den Ball im Strafraum nicht richtig kontrollieren und vergibt eine Chance aus aussichtsreicher Position.

SVS-Debüt in der Schlussphase

Alois Schwartz zieht die letzte Wechseloption und bringt für die Nachspielzeit Joseph Ganda, der Okoroji ersetzt. Nach zwei Wechseln des SV Darmstadt läuft dem SV Sandhausen die Zeit davon, um in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zu erzielen. Es bleibt beim verdienten 2:1-Sieg der Hausherren und einem gebrauchten Tag für die Männer vom Hardtwald.

Aufstellungen:

SV Darmstadt 98: Schuhen – Riedel (52. Zimmermann), Gjasula, J. Müller - Bader, Kempe (90.+4 Ben Balla), Schnellhardt, Holland, Marvin Mehlem (90.+4 Ronstadt) - P. Tietz, Manu (62. Warming)
SV Sandhausen: Drewes - Diekmeier, Dumic, Zhirov, Okoroji (89. Ganda) - Zenga, Trybull (77. Ritzmaier), Bachmann, C. Kinsombi (77. Esswein), D. Kinsombi (77. Ochs) - Pulkrab (77. Kutucu)
Tore: Manu (9.), Mehlem (55.) – Zhirov (24.)
Zuschauer: 13.620
Schiedsrichter: Nicolas Winter

Die Stimmen zum Spiel:

Mikayil Kabaca (Sportlicher Leiter SVS): "Eine bittere, aber aufgrund der ersten Halbzeit verdiente Niederlage. Wir waren von Anfang an nicht so im Spiel, wie wir es uns vorgestellt haben und sind dann früh in Rückstand geraten. Nach dem Ausgleich hatten wir das Gefühl, besser im Spiel zu sein, doch die Darmstädter haben mit einer tollen Kombination das 2:1 erzielt."

Erik Zenga (SVS): "Die Niederlage heute war jeden Fall vermeidbar. Darmstadt hat in der ersten Halbzeit viel Dominanz ausgeübt, wir wurden oft in die Defensive gezwungen. Wir kamen nicht gut in unsere Pressing-Situationen rein. Das war heute leider zu wenig von uns, deswegen gehen wir als Verlierer vom Platz."

Janik Bachmann (SVS): "Wir haben zu wenig Fußball und viel zu viel auf lange Bälle gespielt."

Weiter geht es für den SV Sandhausen mit der ersten Runde im DFB-Pokal am Sonntag, den 31. Juli um 13 Uhr beim Regionalligisten BSV SW Rehden.

PM: SVS
Fotos: foto2press

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