Sandhausen verpasst gegen Duisburg den Befreiungsschlag

Nullnummer im Kellerduell hilft keinem weiter

Das Zweitliga-Kellerduell zwischen dem Tabellensechzehnten SV Sandhausen gegen den Siebtzehnten MSV Duisburg endete mit einem 0:0-Unentschieden. Beim Auftakt des 13. Spieltages bekamen die 5.534 Zuschauer am Hardtwald eine Nullnummer geboten, an der es beiden Mannschaften an Durchschlagskraft fehlte und die wenige Höhepunkte hervorrief. Duisburg hatte in den ersten 70 Minuten die etwas strukturiertere Spielweise mit mehr Ballbesitz, während die Kurpfälzer in den letzten 20 Minuten sich durch eine deutliche Leistungssteigerung mehr Chancen erspielten und dem Siegtreffer näher waren. Die größte Tormöglichkeit der gesamten 90 Minuten bot sich Vollmann, dessen Schuss an die Querlatte ging (73.). Beide Teams verpassten im Abstiegskampf den so wichtigen Befreiungsschlag.

Kopfballduell zwischen Sandhausens Paqarada (re.) und Duisburgs Engin

Wooten-Treffer zählte nicht - ansonsten wenig Höhepunkte

Die Partie, in der SVS-Coach Uwe Koschinat mit der gleichen Formation wie beim 1:3 in Dresden begann, hatte in der Anfangsphase Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Nachdem Duisburgs Engin mit einem Distanzschuss an SV-Keeper Lomb scheiterte (3.), wurde auf der anderen Seite Schleusener am Elfmeterpunkt freigespielt, doch anstatt auf den besser postierten Vollmann zu passen, versuchte er es selbst und scheiterte an MSV-Torwart Mesenhöler (7.). Die Gäste waren zwar über weite Strecken aktiver, doch fehlte es wie bei Sandhausen an zündenden Idee. Die Schwarz-Weißen hatten nach 16 Minuten Pech, als Schiedsrichter Günsch ein Tor von Wooten wegen knapper Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte. Bis auf einen Schuss von Außenverteidiger Klingmann, der jedoch sein Ziel verfehlte, hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte keine weiteren Möglichkeiten zu verzeichnen.

Vollmann scheitert am Querbalken

Auch zu Beginn der zweiten Hälfe änderte sich wenig am Spielgeschehen. Erster Höhepunkt war ein 18-Meter-Schuss von Stoppelkamp, den der fehlerfreie Torhüter Lomb aus dem unteren rechten Eck fischte (54.). Nachdem Klingmann von rechts mit einem Flachschuss am langen Eck vorbeischoss, nahm die Partie auf Seiten der Sandhäuser mehr Fahrt auf. Das Team von Trainer Koschinat zeigte nun deutlich mehr Zug zum Tor und drückte die Duisburger Zebras zunehmend in die Defensive. Nach einer Kopfballvorlage des eingewechselten Behrens zog Vollmann im Strafraum volley ab und scheiterte am Querbalken (73.). Trotz hohem Aufwand von Seiten der Sandhäuser blieb es letztendlich bei der Punkteteilung, mit der sich keiner der beiden Konkurrenten voneinander absetzen konnte. Mit dem Remis kann der MSV, der unter seinem neuen Coach Torsten Lieberknecht auswärts seit fünf Spielen ungeschlagen ist, besser leben als die Kurpfälzer, die seit vier Pflichtspielen auf einen Sieg warten.

SVS-Kapitän Linsmayer setzt sich im Zweikampf energisch durch

Stimmen zum Spiel:

Zufrieden zeigte sich trotz des Unentschiedens Sandhausens Geschäftsführer Sport Otmar Schork: „Wir hatten mehrere gute Möglichkeiten, in der ersten und auch in der zweiten Halbzeit. Leider fehlte in den Abschlüssen die letzte Konsequenz, um den Ball auch wirklich reinzumachen. Denn ansonsten hätten wir das Spiel 1:0 oder 2:0 gewonnen. Der MSV Duisburg war am Ende nur noch darauf bedacht, das 0:0 über die Bühne zu bringen.“
SVS-Coach Koschinat: „Wir müssen heute ehrlicherweise sagen, dass meine Mannschaft in den ersten 60 Minuten viele Phasen hatte, in denen wir den strategischen Spielaufbau und die hohe Flexibilität der Duisburger unheimlich schwer kontrollieren konnten. Wir mussten viel Laufarbeit und Einsatz verrichten, um die Räume zuzustellen. Dies ging eindeutig zu Lasten unseres eigenen Ballbesitz-Spiels und der schnellen Konter. Duisburg hatte bis dahin Vorteile, doch nach 70 Minuten kippte das Spiel aber aus meiner Sicht komplett. In der Schlussphase lag das Tor für uns in der Luft, da wir geradlinig und schnell nach vorne gespielt haben. In Summe bin ich sehr enttäuscht, dass wir dieses Heimspiel nicht gewinnen konnten.“
MSV-Trainer Lieberknecht: „Es war ein Geduldspiel von Anfang an, bei dem wir lange die Ordnung auf dem Platz hatten. Dann ist das Spiel gekippt. Wir können in unserer Situation mit dem Punkt leben. in den letzten 20 Minuten hatten wir Glück, als uns Sandhausen mächtig unter Druck gesetzt hat."
Für Kapitän Linsmayer war es aufgrund der vielen Gegentore aus den letzten Spielen wichtig, dass hinten wieder die Null stand: „Was das Engagement betrifft, kann uns heute niemand einen Vorwurf machen. Was wir uns ankreiden lassen müssen, ist die Fahrlässigkeit bei unseren Torchancen.“
Rechtsverteidiger Klingmann war mit dem Punkt nicht zufrieden: „Wir hatten uns vorgenommen auf Sieg zu spielen. Wir wollten erst einmal gut stehen, um dann bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Mit etwas mehr Glück gehen wir in der zweiten Halbzeit in Führung, als wir uns eine kleine Chancenserie erspielt haben. Drei Punkte wären heute auf jeden Fall drin gewesen.“
Für SV-Keeper Lomb wäre ein Heimsieg aufgrund der Mehrzahl an Torchancen für sein Team verdient gewesen: „Leider haben wir uns nicht belohnt, das Unentschieden ist heute nicht gerechtfertigt. Dennoch können wir auf der heutigen Leistung aufbauen. Hinten stand die Null und das gibt uns Sicherheit für die kommenden Spiele nach der Länderspielpause.“

Statistik:
SV Sandhausen:
Lomb – Klingmann, Karl, Verlaat, Paqarada – Linsmayer (C), Förster – Gíslason, Vollmann (79' Müller) – Schleusener (68' Behrens), Wooten (87‘ Guédé)
MSV Duisburg: Mesenhöler – Wiegl, Bomheuer, Nauber, Wolze (C) – Hajri (85' Albutat) – Stoppelkamp (73‘ Daschner), Schnellhardt, Engin – Tashchy, Sukuta-Pasu (66' Iljutcenko)
Tore: -
Zuschauer: 5.534
Schiedsrichter: Christof Günsch

Nach der Länderspielpause gastiert der SV Sandhausen am 24. November bei Holstein Kiel (13 Uhr), das heute in einem torreichen und spannenden Zweitligaspiel 4:4 in Paderborn spielte.

Fotos: BWA

 

 

SVS-Stürmer Vollmann zeigt an, dass er hier besser frei stand, Torhüterparade von Sandhausens Lomb, SVS-Fans, MSV-Fans, Strafraumszene, Konzentrierter Blick zum Ball bei Sukuta-Pasu und Verlaat (re.), MSV-Keeper Mesenhöler rettet in höchster Not, Kopfballduell zwischen Karl (re.) und Iljutcenko, Vollmann zieht ab und trifft nur die Querlatte, Strafraumszene, Endergebnis, und Pressekonferenz mit den Trainern Lieberknecht (li.) und Koschinat (re.)

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