Spannende, noch nicht abgeschlossene Kaderplanung

Offene Zukunft von sieben TSG-Leihspielern

Am Samstag starten die Fußballprofis der TSG Hoffenheim mit der Saison-Vorbereitung 2019/20. Bei den Kraichgauern, die inzwischen in ihre zwölfte Bundesliga-Saison gehen, wird nach dem Abschied von Trainer Julian Nagelsmann eine neue Ära eingeleitet. Alfred Schreuder, zuletzt Co-Trainer beim holländischen Spitzenklub Ajax Amsterdam, wird als neuer TSG-Cheftrainer mit veränderten Spielideen und Herangehensweisen für frischen Wind sorgen. Ihm zur Seite stehen mit den Co-Trainern Pellegrino Matarazzo und Matthias Kaltenbach sowie Torwart-Trainer Michael Rechner das bislang bewährte Team zur Seite. Neu dabei zudem Dirk Schreuder als weiterer Co-Trainer sowie Timo Gross, als Koordinator Spielanalyse.
Beim Saisonstart werden Steven Zuber (verlängerter Urlaub aufgrund der Relegationsspiele mit Stuttgart), Kasim Adams (Afrika-Cup mit Ghana), Nadiem Amiri, Stefan Posch, Christoph Baumgartner (alle U-21-EM) sowie Ishak Belfodil (Knieverletzung) noch fehlen.

Geld für Neuzugänge ist vorhanden

Mit Kerem Demirbay (Bayer 04 Leverkusen) und Nico Schulz (Borussia Dortmund) haben die Blau-Weißen zwei ihrer absoluten Leistungsträger abgeben müssen. Auch wenn der Verlust der beiden Nationalspieler über 50 Millionen Euro in die Kasse spülte, wird es schwer werden sie zu ersetzen. Zudem wurde Nachwuchstalent Robin Hack zum 1. FC Nürnberg transferiert (Ablöse 500.000.- Euro), Torhüter Nummer 2 Gregor Kobel für eine Spielzeit an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Bei den Neuen wurden (bislang) mit Ihlas Bebou (Hannover 96), Sargis AdamyanPhilipp Pentke (beide SSV Jahn Regensburg) und Konstantinos Stafylidis (FC Augsburg) recht unspektakuläre Neuzugänge verpflichtet. Zum bestehenden Spielerkader gesellen sich zudem sieben Leihspieler, die zur neuen Saison wieder zurückkehren. Wer bei der aktuellen Kaderplanung hierbei berücksichtigt wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Zubers Zukunft bei der TSG ist völlig offen

Grifo vor drittem Anlauf

Vincenzo Grifo, der vor einem Jahr mit großen Ambitionen von Mönchengladbach  zur TSG zurückkehrte, spielte unter Trainer Nagelsmann kaum eine Rolle und wechselte in der zweiten Saisonhälfte auf Leihbasis zum SC Freiburg, wo er zuvor einige Jahre aktiv war. Mit sechs Toren und vier Vorlagen hatte der Mittelfeldspieler maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt der Breisgauer. Wenn Trainer Schreuder dem Typ „Straßenfußballer“ und Standardspezialisten ähnliche Freiheiten wie SC-Trainer Christian Streich gewährt,  ist dem italienischen Nationalspieler bei der TSG im dritten Anlauf der Durchbruch durchaus zuzutrauen.

Zuber-Rückkehr weiter offen

Eine sehr wechselhafte zweite Saisonhälfte erlebte Steven Zuber beim VfB Stuttgart. Nach gutem, erfolgreichem Start warfen den Schweizer Verletzungssorgen zurück. Am Ende konnte auch er nicht den Abstieg in die Zweitklassigkeit verhindern. Ein bleibender Beigeschmack  entstand beim 1:1 im baden-württembergischen Direktvergleich, bei dem Zuber beim provokanten Torjubel beim 1:1-Ausgleich die TSG-Fans erzürnte. Ob diese ihm dies inzwischen verziehen haben ist ebenso ungeklärt, wie eine Rückkehr ins Schreuder-Team.

Akpoguma wird mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht

Nordtveit und Ochs mit wenig Einsatzzeiten

Der große Durchbruch nach zwei Jahren Hoffenheim blieb Havard Nordtveit bislang verwehrt. Auch wenn der 29-jährige Defensivspieler über reichlich Erfahrung verfügt und sehr variabel einsetzbar ist, rechnen ihm nur wenige einen Befreiungsschlag zu. Die Ausleihe ins englische Fulham brachte bei nur fünf Einsätzen nicht den erwünschten Erfolg.
Ob Nachwuchstalent Philipp Ochs, der sämtliche Jugendmannschaften bei der TSG  durchlief, beim erneuten Versuch den Durchbruch bei den Profis zu schaffen erfolgreich ist, darf bezweifelt werden. Weder bei Zweitligist VfL Bochum noch zuletzt beim dänischen Erstligisten Aalborg BK konnte der 22-Jährige völlig überzeugen. Sollte er in der Vorbereitung nicht vollens überzeugen, dürfte ein weiteres Leihgeschäft bevorstehen.

Hoogma konnte in Hamburg überzeugen

Gute Chancen rechnet sich der talentierte Innenverteidiger Justin Hoogma aus, nachdem er bei Zweitligist FC St. Pauli aufgrund ansprechender Leistungen wertvolle Spielpraxis (14 Ligaeinsätze in der Rückrunde) sammeln konnte. Man darf gespannt sein, ob Landsmann Schreuder dem 21-Jährigen das nötige Vertrauen schenkt.

Wechselt Akpoguma nach Köln?

Seinen Wechsel im Winter zu Hannover 96 hatte sich Kevin Akpoguma sicherlich anders vorgestellt. Eine schwere Schulterverletzung war dafür verantwortlich, dass Akpoguma nur vier Spiele für die Niedersachsen absolvierte und somit im Abstiegskampf nicht eingreifen konnte. Der Verteidiger, der noch bis 20214 an die Nordbadener gebunden ist, wird es schwer haben sich in der TSG-Defensive erneut gegen die große Konkurrenz durchzusetzen. Interesse an einer Festanstellung hat inzwischen Aufsteiger 1. FC Köln bekundet. Alle Vertragsparteien sind momentan im Gespräch.

Liga-Neuling stark an Zulj interessiert

Eine erfolgreichere Entwicklung nahm Robert Zulj bei Zweitligist Union Berlin. Mit vier Toren und fünf Vorlagen hatte der Stammspieler großen Anteil am Erstligaaufstieg der Köppenicker. Nach dem Bundesligaaufstieg wollen die Hauptstädter den Österreicher liebend gerne verpflichten. Bislang konnte oder wollte Union jedoch noch nicht die von der TSG geforderte Ablösesumme stemmen. Ende völlig offen.

Fotos: Kraichgaufoto

Hoogma war an St. Pauli ausgeliehen, Nordtveit konnte sich in Fulham nicht durchsetzen, Ochs spielte zuletzt bei Aalborg BK, und Zulj war bei Union Berlin Stammspieler

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