TSG blieb in der Schlussphase der finale Siegtreffer verwehrt

Leistungsgerechtes 1:1 zwischen Wolfsburg und Hoffenheim

In der Montagabendpartie des 5. Bundesliga-Spieltages trennten sich der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim vor 21.120 Zuschauern in der Volkswagen Arena leistungsgerecht 1:1-Unentschieden. Die Kraichgauer gingen früh durch einen herrlichen Distanzschuss von Sebastian Rudy in dessen 200. Bundesligaspiel in Führung (6.). Mehmedi konnte nach einer tollen Kombination aus spitzem Winkel mit einem Gewaltschuss für den VfL ausgleichen (36.). In einer chancenreichen, aber nicht immer hochklassigen Partie, in der beide Mannschaften auch eine Reihe Fehlpässe produzierten, waren die Gäste in der Schlussphase dem Siegtreffer näher. In der Tabelle verpassten die noch ungeschlagenen Wolfsburger nach dem dritten 1:1 in Serie den Sprung auf Platz 3 und rutschten mit 9 Punkten runter auf 8, während die seit drei Partien sieglosen Hoffenheimer mit 5 Punkten hoch auf Rang 11 klettern.

Der dänische Neuzugang Robert Sko zeigte auf der für ihn ungewohnten linken Verteidigerposition eine starke Partie

Rudy mit tollem Treffer im Jubiläumsspiel

TSG-Coach Schreuder brachte gegenüber der 0:3-Heimniederlage gegen Freiburg mit Hübner für Bicakcic in der Innenverteidigung und mit Skov für Stafylidis auf der Linksverteidigerposition zwei Veränderungen in der Startformation. Das anfängliche für die TSG etwas ungewohnte 4-3-3-System bereitete den Gastgebern einige Probleme, die sich schnell für sie zum Nachteil entwickelten. Nach einem weiten Ball von Hübner auf Kaderabek legte dieser per Kopf ab auf Rudy, der mit dem linken Außenrist aus 18 Metern direkt neben den Pfosten ins linke Toreck zur 1:0-Führung traf (6.). Die Gastgeber hatten Mühe ins Spiel zu kommen und das Glück auf ihrer Seite, als Bebou nach einem Alleingang frei vor Torhüter Pervan scheiterte (21.). Nur eine Minute später hatte das Team von Trainer Glasner seine bis dahin größte Chance, als TSG-Kapitän Vogt in höchster Not fünf Meter vor dem eigenen Tor gegen Weghorst klärte (22.). Wenig später prüfte William TSG-Keeper Baumann mit einem Distanzschuss (35.).

Mehmedi gleicht aus - Skov scheitert am Aluminium

Der Ausgleich lag nun förmlich in der Luft und ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer tollen Kombination über Mehmedi und Weghorst passte dieser per Hacke zurück, und Mehmedi traf mit einem Gewaltschuss unter die Latte ins kurze Eck zum 1:1. (36.). Die Wölfe waren nun fortan spielbestimmend, drängten den Gegner in dessen eigenen Hälfte. Glück für die TSG, dass Schiedsrichter Cortus nach einem Tor von Brekalo das vorausgegangene schwer zu erkennende Handspiels ahndete (39.). Ein dickes Ausrufezeichen zum Abschluss der ersten 45 Minuten setzte Hoffenheims Neuzugang Skov, als er mit einem 20-Meter-Gewaltschuss an der Unterkante der Querlatte scheiterte (45.). Der Däne, der auf der für ihn völlig ungewohnten linken Defensivseite ein gutes Spiel machte: „Ich dachte erst, dass der Schiedsrichter in die Mitte gezeigt hätte und es ein Tor war. Leider war der Ball nicht hinter der Linie.“

Bei Neuzugang Bebou wechselten sich Licht und Schatten. In der zweiten Hälfte wurde er elfmeterreif zu Fall gebracht, was der Schiri aber nicht ahnte

Man hätte durchaus auf Strafstoß entscheiden können

Nach einer temporeichen ersten Hälfte hatten die Gäste in der 2. Halbzeit die erste Chance durch Kaderabek, der den Ball Keeper Pervan direkt in die Arme köpfte (48.). Wenig später hätte der Unparteiische nach einem Foulspiel von William an Bebou an der Grundlinie des Strafraums anstatt auf Eckball auf Strafstoß entscheiden müssen, da der Verteidiger bei seiner Grätsche nicht den Ball, sondern die Füße des Stürmers traf  (55.). Nachdem beide Mannschaften im weiteren Spielverlauf engagiert zur sache gingen und sich deutlich erkennbar nicht mit dem Unentschieden anfreunden wollten, erspielten sich die Blau-Weißen in der Schlussphase vor den Augen ihres ehemaligen Trainers Nagelsmann ein deutliches Chancenplus.

Hoffenheimer Chancenplus in der Schlussphase

So scheiterten die eingewechselten Baumgartner (81.) und Adamyan (88.) jeweils am reaktionsschnellen Pervan. Die größte Siegchance vergab der junge Skov nach einem schnell vorgetragenen Konter über die rechte Seite durch Baumgartner, als er leicht bedrängt aus kurzer Distanz den Ball knapp neben den linken Pfosten setzte (90.+2). Letztendlich blieb es in der ungeliebten Montagspartie, bei der die Fans erst in der zweiten Hälfte ihren Support begannen, beim alles in allem gerechten Remis.

Stimmen zum Spiel:

Während VfL-Coach Glasner sich mit dem Punkt zufrieden zeigte, bemängelte er die Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte: „Wir haben hier zu viele Bälle verloren und hätten auch das Spiel verlieren können. Daher bin ich mit dem 1:1 zufrieden.“ Sein Hoffenheimer Kollege Schreuder attestierte seiner Mannschaft eine gute Reaktion auf das Freiburg-Spiel: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft gegen einen starken Gegner. Wir hätten das Spiel am Ende noch gewinnen können.“ Enttäuscht zeigte sich Torschütze Rudy nach seinem Jubiläumsspiel: „Mir wären die drei Punkte lieber als das Tor gewesen. Es ärgert mich, dass wir nur 1:1 gespielt haben. Es war mehr möglich. Wolfsburg war in der ersten Hälfte etwas besser als wir, aber in der zweiten Hälfte hatten wir viele Chancen. Wir wollten hier gewinnen und können deshalb nicht zufrieden sein.“ Diese Möglichkeit bietet sich den Nordbadenern am Samstag, den 28. September um 15.30 Uhr im Heimspiel in Sinsheim gegen Tabellensechsten VfL Borussia Mönchengladbach.

Statistik:

VfL Wolfsburg: Pervan – Knoche, Guilavogui, Tisserand – William (79. Mbabu), Gerhardt, Arnold, Steffen – Mehmedi (86. Klaus), Brekalo (73. Nmecha) – Weghorst
TSG Hoffenheim: Baumann – Posch (88. Akpoguma), Vogt, Hübner, Skov – Rudy, Grillitsch, Geiger (76. Baumgartner) – Kadeřábek, Bebou – Belfodil (70. Adamyan)
Tore: 0:1 Rudy (6.), 1:1 Mehmedi (36.)
Schiedsrichter: Cortus
Zuschauer: 21.120

Fotos: Kraichgaufoto

TSG-Trainer Alfred Schreuder und Christoph Baumgartner brachte frischen Schwung ins Spiel

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