Am 2. Bundesliga-Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Sonntag um 15.30 Uhr in der Sinsheimer PreZero-Arena den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Aufgrund der Corona-Pandemie sind zu dieser Partie maximal 6.030 Zuschauer zugelassen. Ein Großteil davon wurde unter den Dauerkartenbesitzern der vergangenen Saison ausgelost, sofern diese ein Kaufinteresse für dieses Spiel bekundet haben. Dabei gibt es eine Parallele zum letzten Gastspiel der Bayern: Am 29. Februar fand das letzte Bundesligaspiel vor der Corona-Krise mit Zuschauerbeteiligung in Sinsheim satt, jetzt ist es die wieder die erste Partie, zu der zumindest begrenzt Besucher zugelassen werden.
TSG duelliert sich mit dem Champions League- und Supercup-Sieger
Der FC Bayern gastiert zwischen zwei Supercup-Spielen in Sinsheim
Für Hoeneß ein ganz besonderes Duell
Für den neuen TSG-Trainer Sebastian Hoeneß kommt es gleich im ersten Heimspiel zum Duell mit seinem Ex-Verein. Der gebürtige Münchner gewann mit der 2. Mannschaft der Bayern in der vergangenen Saison die Drittligameisterschaft und wird nun alles daran setzen, sich mit seinem neuen Verein bestmöglichst zur Wehr zu setzen und entsprechend Paroli zu bieten.
Schlechte Erinnerungen an das letzte Bayern-Gastspiel
Allzu gerne erinnert sich keiner aus dem Hoffenheimer Umfeld an das letzte Bayern-Gastspiel. Mit 6:0 fegte die Übermannschaft von der Isar am 24. Spieltag über die Kraichgauer hinweg und fügte ihnen die bislang höchste Heimniederlage in ihrer Bundesliga-Geschichte zu. Gestoppt wurden sie damals nur von den eigenen Fans, die durch Schmähgesänge und Beleidigungen gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp beinahe einen Spielabbruch provozierten. Im solidarischen Nichtangriffspakt spulten die Spieler beider Teams aufgrund der negativen Begleitumstände die letzten Minuten mit gegenseitigem Ballgeschiebe herunter. Ein Spielabbruch konnte so vermieden werden.
Wer soll diese Bayern noch stoppen?
Die Bayern sind in vielen Belangen nach wie vor das Maß aller Dinge. Ein Rekord jagt den anderen. Seit nunmehr 21 Bundesligaspielen ist das Team von Trainer Hansi Flick ohne Niederlage, die letzten 15 davon wurden allesamt gewonnen. Nach zehn Auswärtssiegen in Folge winkt den Bayern bei einem Erfolg in Sinsheim ein weiterer Bundesliga-Rekord. Die Chancen aus Hoffenheimer Sicht dies zu verhindern sind, um es vornehm auszudrücken, äußerst gering. Die sportliche Leistung am letzten Wochenende in Köln, vor allem in der zweiten Hälfte, stimmt trotz des 3:2-Sieges nicht gerade optimistisch.
Kramaric mit deutlicher Kritik
Verärgert zeigte sich im Nachgang vor allem TSG-Torjäger Andrej Kramaric, der die schwache Vorstellung seiner Mannschaft öffentlich kritisierte. Im Wortlaut sagte der kroatische Vizeweltmeister: „Das war kein Hoffenheim. Wir müssen besser spielen und trainieren, sonst reicht es diese Saison nicht. Wenn wir so gegen Bayern spielen, kriegen wir ein Ergebnis wie Schalke.“ Diese Partie endete bekanntlich 8:0 für den FCB.
Wird das UEFA-Supercup-Finale zum Vorteil für die TSG?
Was den Blau-Weißen etwas in die Karten spielen könnte, ist die Tatsache, dass der amtierende Champions League Sieger am Donnerstag im UEFA-Supercup-Finale in Budapest gegen den FC Sevilla über 120 Minuten in einem intensiven Match gefordert war. Trotz spielerischer Überlegenheit mussten die Münchner in die Verlängerung, um am Ende den Europa League Sieger aus Spanien mit 2:1 zu besiegen. Wenngleich die Rot-Weißen die Mehrfachbelastung durch Englische Wochen gewohnt sind, könnten sich die 120 Spielminuten von Budapest sowie die anschließenden Reisestrapazen nach einer kurzen Nacht am heutigen Freitag belastend auswirken. Und sollten etwa müde Bayern den sonntäglichen Gegner auf die leichte Schulter nehmen, würde sich die Minimalchance der Nordbadener hinsichtlich einer sportlichen Überraschung um ein vielfaches vergrößern. Es ist davon auszugehen, dass Bayern-Coach Flick aufgrund des engen Terminplans die Rotationsmaschine anwerfen wird, zumal nur drei Tage nach dem Gastspiel nahe seines Heimatorts bereits das Supercupspiel gegen Borussia Dortmund auf dem Programm steht.
Fotos: Kraichgaufoto und Kraichgausport
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