TSG-Frauen unterliegen Wolfsburg in den Schlussminuten 1:2

Am Ende fehlten zur Überraschung etwas die Kräfte

Am Ende war es große Werbung für den Frauenfußball, auch wenn die TSG Hoffenheim am 2. Spieltag der Flyeralarm Frauen-Bundesliga-Saison 2022/23 gegen den amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg in der Sinsheimer PreZero-Arena vor 7.109 Zuschauern mit 1:2 verloren hat. Nie zuvor besuchten so viele Fans ein Frauen-Spiel der Kraichgauer. Vor der stimmungsvollen Kulisse brachte Katharina Naschenweng die TSG in der 14. Minute mit einem direkt verwandelten Eckball in Führung. Auch wenn danach der Druck der favorisierten Wolfsburgerinnen zunahm, blieb die Hoffenheimer Abwehr lange Zeit stabil. Erst fünf Minuten vor dem Ende konnten die Niedersachsen durch Jill Roord ausgleichen und dann noch durch den Last-Minute-Treffer der Ex-Hoffenheimern Jule Brand (89.) den 2:1-Siegtreffer landen.

Gute Möglichkeit für die TSG Hoffenheim, doch der Ball geht knapp am Wolfsburger Tor vorbei

"Spiel wird immer in Erinnerung bleiben"

Für Hoffenheims Fabienne Dongus war es dennoch ein unvergessliches Erlebnis: „Es war vor dieser tollen Kulisse vor über 7.000 Besuchern ein riesen Erlebnis, das bei mir immer in Erinnerung bleiben wird. Ich denke wir konnten die vielen Zuschauer mit unserem Spiel begeistern und ich muss allen ein großes Kompliment für die tolle Stimmung aussprechen. Es war ein geiles Erlebnis. Wir haben uns dieses Spiel in diesem großen, tollen Stadion letztendlich auch verdient. Es ist vom Verein eine Art Wertschätzung gewesen, das sich gerne wiederholen darf. Zudem hat auch der Hip durch die Europameisterschaft einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen. Am Ende fühlen wir uns nicht als Verlierer, denn irgendwie haben wir alle Werbung für den Frauenfußball gemacht.“

TSG geht durch direkt verwandelten Eckball in Führung

Nach der ersten Chance der Partie in der 13. Minute durch Gia Corley brachte anschließend Naschenweng die Gastgeber durch eine direkt verwandelte Ecke überraschend in Führung (14.). Die Torschützin: „Es war mein erster direkt verwandelter Eckball, ich wollte den Ball eigentlich hoch auf den ersten Pfosten bringen und dann ging er plötzlich ins Tor. Natürlich habe ich mit über mein Tor in diesem tollen Stadion gefreut, auch wenn es am Ende nicht die Niederlage abwenden konnte.“ Nur sieben Minuten später bot sich Sarai Lindner nach tollem Zuspiel von Isabella Hartig die große Chance zum 2:0, doch der Ball rutschte ihr in aussichtreicher Position etwas über den Spann (21.). Fast im Gegenzug hatte Ewa Pajor den Ausgleich auf dem Fuß, als sie frei vor TSG-Torhüterin Martina Tufekovic den Ball neben den Pfosten setzte (22.). Kurz vor der Pause kam Hoffenheims Ereleta Memeti zum Abschluss, doch VfL-Keeperin Merle Frohms war zur Stelle (45.+2).

Hoffenheims Memeti setzt sich hier energisch gegen Wolfsburgs Oberdorf durch

VfL dreht die Partie in den Schlussminuten

Es dauerte bis zur 67. Minute, als die erste Toraktion in Hälfte 2 beinahe zum zweiten Hoffenheimer Treffer geführt hätte. Auf Vorarbeit von Julia Hickelsberger-Füller wurde ein Schuss von Hartig im letzten Moment von einer Wolfsburgerin noch geblockt. In der 78. Minute stand Fortuna den Gastgeberinnen zur Seite, als nach einem Konter Brand völlig fei vor dem TSG-Tor nur die Unterkante der Latte traf (78.). Fünf Minuten später verpasste Memeti die Vorentscheidung, als sie mit einem Schuss aus 18 Metern knapp das Tor verfehlte (83.). Dies sollte sich rächen: Nur zwei Minuten später konnten die Blau-Weißen den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären und die eingewechselte Jill Roord den Ball zum 1:1-Ausgleich über die Linie drücken (85.). Die Wölfinnen setzten gegen eine nun kräftemäßig abbauende Hoffenheimer Mannschaft nach und erzielten wenig später durch die ebenfalls eingewechselte Brand den 2:1-Siegtreffer (89.). Die Grün-Weißen haben dank ihrer beiden späten Joker-Tore die Partie in den Schlussminuten noch gedreht.

"Spielglück war nicht auf unserer Seite"

Für Dongus irgendwie unerklärlich: „Wir haben bis zur 85. Minute geführt und dann doch noch verloren, das ist irgendwie unerklärlich. Das Spielglück war nicht auf unserer Seite und das tut dann schon etwas weh. Mit unserer tiefstehenden Spielweise und unserer körperlich agilen Spielweise konnten wir die Wolfsburgerinnen schon etwas überraschen. Am Ende hätten wir einen Punkt verdient gehabt, wenngleich wir am Ende körperlich schon etwas am Ende waren und einige von uns Kräfte gelassen hatten. Wir konnten deshalb trotzdem mit erhobenem Hauptes vom Platz gehen. Mit dieser ansprechenden Leistung können wir jetzt auch ins nächste Spiel gehen.“

"Haben offensiv zu wenig gemacht"

Für Naschenweng wurde das Offensivspiel insgesamt etwas vernachlässigt: „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird und wir hundert Prozent konzentriert sein müssen. Es war am Ende megaschade, dass wir das Spiel in den letzten Minuten noch abgegeben haben, da hätten wir konsequenter verteidigen müssen. Wenn man gegen Wolfsburg punkten möchte, muss man auch Tore schießen. Offensiv haben wir diesbezüglich etwas zu wenig gemacht, die Konter nicht sauer zu Ende gespielt.“ TSG-Coach Gabor Gallai fand bei der Pressekonferenz lobende Worte für sein Team: „In der Schlussphase wurden unsere Beine leider etwas schwer. Es ist extrem bitter, dass wir keine Punkte mitgenommen haben. Wir werden daran nicht zerbrechen, sondern einiges von dem Spiel mitnehmen.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Tufekovic – Linder, Bühler, Hagel, Naschenweng – Harsch, Dongus, Hartig – Kössler (61. Hickelsberger), Corley (67. Billa), Memeti (84. Krumbiegel)
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms (81. Wedemeyer), Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Lattwein – Waßmuth (46. Roord), Popp, Huth (90. +2 Jonsdottir) – Pajor (69. Brand)
Tore: 1:0 Naschenweng (14.), 1:1 Roord (85.), 1:2 Brand (89.)
Schiedsrichterin: Angelika Söder
Zuschauer: 7.109

Nächste Woche gastiert die TSG Hoffenheim am 3. Spieltag am Sonntag (13:01 Uhr) beim SV Meppen.

Fotos: Kraichgaufoto

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