Ziel ist, die positive Statistik gegen den Lieblingsgegner auszubauen

Hoffenheim gastiert am Sonntag beim FC Augsburg

In der Sonntagspartie des 28. Bundesliga-Spieltages gastiert die TSG Hoffenheim beim FC Augsburg. Es könnte für die TSG ein ganz interessanter Spieltag werden, um sich aufgrund der direkten Duelle der Tabellennachbarn etwas weiter nach oben zu verbessern. Dass sich der FCA aufgrund zuletzt fünf Siegen und zwei Unentschieden zu einer Art Hoffenheimer Lieblingsgegner entwickelt hat, konnte 1899-Trainer Julian Nagelsmann bei der Spieltags-Pressekonferenz bestätigen: „In meiner Amtszeit habe ich gegen sie immer viele Punkte geholt, und ich hoffe, dass wir die Statistik weiter ausbauen können.“

„Hoffe nicht, dass es ein Geklopfe wird“

Dass die Kraichgauer in der Fuggerstadt aber nichts geschenkt bekommen, ist auch dem TSG-Coach klar: „Die Augsburger stehen teilweise sehr tief, haben gewisse Muster in ihrem Spiel. Sie sind eine Mannschaft, die sehr aggressiv spielt und in der Statistik, was die Fouls betrifft, mit uns führt. Ich hoffe nicht, dass es ein Geklopfe wird, aber das ein oder andere Foul wird auf beiden Seiten schon dabei sein.“

Schulz (re.) im Duell mit dem ehemaligen Hoffenheimer und jetzigen Augsburger Schmid

Augsburg zuletzt mit zwei Niederlagen

Beide Mannschaften hatten am letzten Spieltag recht unterschiedliche Ergebnisse. Während die TSG mit einer Gala-Vorstellung 4:1 über Bayer Leverkusen triumphierte, bezogen die Augsburger beim 1. FC Nürnberg eine 0:3-Schlappe und schieden im DFB-Pokalviertelfinale zu Hause mit 1:2 nach Verlängerung gegen Leipzig unglücklich aus. Aktuell liegt der FCA mit 25 Punkten auf dem 15. Rang und hat fünf Zähler Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Zuletzt gab es wechselhafte Ergebnisse wie Siege gegen Dortmund (2:1) und Hannover (3:1), aber auch deutliche Niederlagen gegen Freiburg (1:5) und eben Nürnberg (0:3).

Die Hoffnungen ruhen auf einem erfolgreichen Sturmduo

Äußerst knapp ging auch das Hinspiel aus. Die Hoffenheimer Führung durch Kramaric konnte Finnbogason ausgleichen, ehe Nelson kurz vor dem Ende den 2:1-Siegtreffer markierte. Damit es auch in der Fuggerstadt nach drei ungeschlagenen Ligaspielen weiter in Richtung internationale Platzierungen geht, vertrauen die Nordbadenern auf ihre Torgaranten Belfodil, der in den letzten sieben Bundesligaspielen sechs Tore beisteuerte, und Kramaric, der sich gegen Leverkusen in der vereinsinternen Torjägerliste mit 47 Treffern auf Platz 1 schoss.

Joelinton wird in dieser Saison noch spielen

Mit Joelinton fehlt jedoch die dritte gefährliche Offensivwaffe. Der Brasilianer hatte sich gegen Leverkusen einen Syndesmosebandeinriss zugezogen, der ihn zu einer zirka vier wöchigen Pause zwingt. Für Nagelsmann kam dies weniger überraschend: „Die Verletzung ist ärgerlich und war vielleicht eine Art Selbstschutzreaktion des Körpers. Joe war zuletzt etwas müde und nicht bei vollen Kräften. Ich gehe aber davon aus, dass er in dieser Saison noch Spiele für uns machen wird." Für Joelinton bietet sich womöglich der Ungar Szalai als alternative im Offensivbereich an.

Kobel (re.) gilt längerfristig als Nachfolger von Stammkeeper Baumann als Nummer 1

Aus dem Leverkusen-Sieg viel Selbstvertrauen getankt

Mit der Vorbereitung war der TSG-Trainer, anders als noch in der Länderspielpause in der Vorwoche, zufrieden: „Die Eindrücke aus dem Training sind wie immer gut gewesen. Wir haben die Woche nutzen können, um intensiver an allgemeinen Dingen zu arbeiten. Wir hatten etwas mehr Zeit, um zu regenerieren. Die Jungs haben es gut gemacht. Durch das Spiel gegen Leverkusen haben wir Selbstvertrauen getankt."

Luxusproblem im Defensivbereich

In der Defensive bieten sich den Hoffenheimern gleich mehrere Alternativen. Vor allem in der Innenverteidigung bieten sich mit Vogt, Hübner, Bicakcic, Posch und ? gleich mehrere Alternativen an. Nagelsmann: „Es wird harte Entscheidungen im Defensivbereich, was die Startformation anbelangt, geben. Zwei werden nicht dabei sein. Hier haben wir ein Luxusproblem, doch das gehört dazu. Die Entscheidung, wer aufläuft fällt am Sonntag.“

Kobel wird zeigen, was er kann

Am Sonntag kommt es zum nächsten Aufeinandertreffen mit einem TSG-Profi, der für die Rückrunde ausgeliehen wurde. Nachdem aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung Grifo im Baden-Duell für den SC Freiburg gegen die TSG nicht auflaufen durfte, gab es im baden-württembergischen Duell mit dem VfB Stuttgart Irritationen, als Zuber bei seinem Ausgleichstreffer für die Schwaben ausgelassen vor dem Hoffe-Block feierte und anschließend das VfB-Maskottchen herzte. Nun kommt es zum Wiedersehen mit Torhüter Kobel, der bis Saisonende an die Fuggerstädter ausgeliehen ist. Dort hat sich der 29-Jährige auf Anhieb zur Nummer 1 entwickelt.

Düsseldorfer Interesse an Hoffenheims Nummer 2

Nach Informationen der BILD-Zeitung soll inzwischen auch Fortuna Düsseldorf in der Person von Manager Pfannenstiel, der bis Dezember noch in Hoffenheim tätig war, die Fühler nach dem Schweizer Torwart-Talent ausgestreckt haben. Kobel dürfte es schwerfallen in der neuen Saison wieder ins zweite Glied hinter Stammtorhüter Baumann zu rücken. Daher könnte es gut möglich sein, dass man Kobels Vertrag verlängert und ihn dann für eine Saison verleiht, um seiner Nummer 2 weitere Einsatz- und Bewährungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Vier Spielern droht eine Sperre

Die Partie am Amateurfußball-Sonntagmittag um 15.30 Uhr wird von Schiedsrichter Schröder aus Hannover geleitet. Gleich vier Spielern droht dabei eine Gelbsperre: Bei den Gastgebern gehen mit der jeweils vierten gelben Karte Gouweleeuw und M. Richter, bei den Hoffenheimern Posch und Vogt vorbelastet ins Spiel. Rund 500 Hoffe-Fans werden in Augsburg erwartet.

Fotos: Kraichgaufoto

Kaderabek (Mitte) gegen zwei Augsburger und Bicakcic (re.) klärt vor Augsburgs Torjäger Finnbogason

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