Der SV Sandhausen hat nach dem torlosen Remis bei Arminia Bielefeld am 34. Spieltag die Zweitligasaison 2017/18 mit 43 Punkten als Tabellenelfter abgeschlossen. Einen nicht unwesentlichen Anteil am Klassenerhalt der Kurpfälzer hat der isländische Offensivspieler Rurik Gislason, der in der Winterpause vom 1. FC Nürnberg an den Hardtwald wechselte und hier in seinen 16 Einsätzen drei Tore erzielte. Für den 30-Jährigen ist die Saison jedoch noch nicht zu Ende, nachdem ihn Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson in den Spielerkader für die Weltmeisterschaft in Russland berufen hat. Im Gespräch mit bwa-sport.de spricht Gislason über seine fünfmonatige Zeit in Sandhausen, die bevorstehende WM und seine sportliche Zukunft.
Zum richtigen Zeitpunkt entscheiden, ob man geht oder bleibt
Einsatzzeiten waren sehr wichtig
Herr Gislason, der SV Sandhausen blickt auf eine außergewöhnlich spannende und ereignisreiche Zweitligasaison zurück. Wie lautet ihr persönliches Fazit?
Rurik Gislason: Ich bin in der Winterpause von Nürnberg nach Sandhausen gekommen, um mehr Spielzeiten zu bekommen. Meine wenigen Einsatzzeiten in Nürnberg haben sehr an meinem Selbstvertrauen gekratzt. Die Fans haben mich in Sandhausen sehr gut aufgenommen und auch meinen Namen gerufen, was mich sehr gefreut und motiviert hat. Am Ende sind wir alle sehr glücklich, den Klassenerhalt geschafft zu haben. Mit meinen Leistungen war ich allgemein sehr zufrieden.
Der Mannschaft helfen
Ihre Vielseitigkeit war ein großes Plus. Trainer Kenan Kocak ließ Sie als gelernten Stürmer auch Defensivarbeiten verrichten.
Gislason: Meine Vielseitigkeit war in einer personell schwierigen Phase für die Mannschaft von Vorteil. Ich hatte keine Probleme damit, als mich der Trainer für eine kurze Zeit als Verteidiger aufstellte. Für mich war es immer wichtig zu Einsatzzeiten zu kommen. Wo ich letztendlich spiele, ist zweitrangig, Hauptsache ich konnte der Mannschaft helfen.
Wunsch nach WM-Einsatzzeiten
Nach dieser äußerst spannenden Zweitligasaison nehmen Sie mit Island an der Weltmeisterschaft in Russland teil. Wie groß ist die Vorfreude?
Gislason: Natürlich freue ich mich nach dieser intensiven Saison auf die bevorstehende WM in Russland. Die Freude in den Kader berufen worden zu sein war natürlich sehr groß. Ich werde mein Bestes geben und versuchen zu möglichst vielen Einsatzzeiten zu kommen.
Zukunft noch völlig offen
Ihre Zukunft in Sandhausen ist noch völlig offen - Ihr Vertrag endet am 30. Juni. Werden Sie auch in der nächsten Saison am Hardtwald auf Torejagd gehen?
Gislason: Wo ich in der neuen Saison spielen werde ist noch völlig offen. Ich habe mit den Verantwortlichen schon erste Gespräche geführt. Wichtig war, den Klassenerhalt zu schaffen und die Saison positiv zu beenden. Jetzt nach Saisonende ist Zeit, sich über die Zukunft zu unterhalten.
Trainerposition spielt für den weiteren Verbleib eine große Rolle
Welche Faktoren spielen für Sie dabei eine ganz wichtige Rolle?
Gislason: Für mich ist das Vertrauen des Trainers sehr wichtig. Ich habe sehr viel Respekt vor der Arbeit von Kenan Kocak. Sein Bleiben in Sandhausen ist für mich eine Voraussetzung. Aber man muss zum richtigen Zeitpunkt für sich entscheiden, ob es besser ist zu gehen oder zu bleiben. Meine Zukunft in Sandhausen möchte ich unabhängig von der Weltmeisterschaft machen - wir werden das vorher entscheiden.
Fotos: BWA