Der SV Sandhausen besiegt am 8. Spieltag der Zweiten Bundesliga Dynamo Dresden hochverdient mit 2:0 und verbessert sich mit dem zweiten Saisonsieg und nunmehr neun Punkten auf Platz zehn. Der Grundstein für den Erfolg wurde in der starken Anfangsphase gelegt, in welcher der SVS bereits nach 16 Minuten das Endergebnis hergestellt hatte. Die Kurpfälzer wollten ihrem Gegner früh den Schneid abkaufen und Jakub Kosecki, der als einzige Änderung zum Spiel in Fürth für Korbinian Vollmann in die Mannschaft kam, hatte nach drei Minuten die Führung auf dem Kopf, doch er scheiterte nach Philipps Klingmanns Flanke am Außenpfosten. Im Gegenzug dieser turbulenten Anfangsminuten sorgte Dynamo-Stürmer Stefan Kutschke für eine Schrecksekunde bei den heimischen Fans, als er knapp am Tor vorbei köpfte.
Beide Teams blieben zuletzt drei Spiele in Folge sieglos und standen etwas unter Druck. Es entwickelte sich ein kurzweiliges Spiel in dem die SVS-Fans wenig später die frühe Führung bejubeln konnten. Ein Querpass von Leart Paqarada landete nach sechs Minuten bei Andrew Wooten, der das Leder an Marvin Schwäbe vorbei aus kurzer Distanz zur Führung ins Tor beförderte. Der von der TSG Hoffenheim an Dresden ausgeliehene U-21 Nationaltorhüter machte dabei nicht den sichersten Eindruck, doch Wooten war das herzlich egal, und der dienstälteste Sandhäuser Spieler machte sich an seinem 27. Geburtstag sein schönstes Geschenk. Mit seinem dritten Saisontreffer knüpfte der Torjäger, der langsam zu alter Form findet, dort an, wo er im letzten Spiel mit seinem Last-Minute-Ausgleichstreffer in Fürth aufhörte.
Der Aufsteiger aus Sachsen konnte, angetrieben von lautstarken 1.500 Dynamo-Fans, in der Folgezeit offensiv weiter Nadelstiche setzen, doch in der Defensive war man dem Sandhäuser Angriffswirbel nicht gewachsen. Nach 15 Minuten brannte es wieder lichterloh im Dresdner Strafraum, doch Lucas Höler und Thomas Pledl vergaben die Doppelchance. Daraus entwickelte sich jedoch ein Eckball und nach Pledls Hereingabe konnte sich Tim Kister in der Luft durchsetzen und gegen seinen ehemaligen Verein zum 2:0 einköpfen. Danach schaltete der SVS einen Gang zurück, doch die größeren Chancen blieben weiterhin den Kurpfälzern vorbehalten. Nach 27 Minuten wurde Pledls Pass im Strafraum gerade noch gebremst und kurz vor der Halbzeit foulte Keeper Schwäbe den flinken Wooten kurz vor der Strafraumlinie. Schwäbe kam mit einer gelben Karte davon, und aus dem Freistoß konnte das Team von Kenan Kocak kein Kapital schlagen.
Mit der Führung im Rücken, aus der starken ersten Halbzeit, beschränkten sich die Gastgeber in der zweiten Halbzeit auf das verwalten des Zwei-tore-Vorsprungs. Die Sachsen konnten die Mehrzahl an Ballbesitz nicht in nennenswerte Torchancen ummünzen. Ausnahme war die 63. Minute, als SVS-Torhüter Marco Knaller zweimal prächtig reagierte und sowohl Erich Berko wie auch Niklas Hauptmann aus kurzer Distanz scheiterten. Die weiteren Höhepunkte der zweiten Hälfte waren schnell zusammengefasst: Nach einem wunderschönen Spielzug hätte Wooten beinahe sein zweites Tor erzielt, doch er vergab nach Hölers Ablage (68.) und nachdem Knaller fünf Minuten vor dem Ende gegen Kutschke ein weiteres Mal seine Klasse bewies, war der Widerstand der Gäste gebrochen.
Sein Pflichtspieldebüt für den SVS feierte Daniel Lukasik, der für Höler eingewechselt wurde.
Zum dritten Mal in Folge blieb der SVS damit daheim ohne Gegentor und feierte mit den Fans den Erfolg vor der anstehenden Länderspielpause, die jedoch mit dem Testspiel gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Freitag genutzt wird.
SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Gordon, Kister, Paqarada – Linsmayer, Kulovits (66. Karl) – Pledl, Kosecki (70. Vollmann) – Höler (81. Lukasik), Wooten
SG Dynamo Dresden: Schwäbe – Teixeira (84. Kreuzer), Modica, J. Müller, Fa. Müller – Hauptmann (66. Testroet), Hartmann, Lambertz (48. Berko) – Gogia, Kutschke, Aosman
Tore: 1:0 Wooten (8.), 2:0 Kister (15.)
Zuschauer: 5.754
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)
Fotos: BWA